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Abstract
In der sozialistischen Tschechoslowakei waren Streiks kein Bestandteil des Rechtssystems. Im ideologischen System gab es für sie keinen Platz. Trotzdem existieren sie inoffiziell. Während des sog. Prager Frühlings fanden wesentliche Veränderungen statt, die die Macht der Kommunistischen Partei eingeschränkt hatten und die Einführung demokratischer Prinzipien unterstützten. Die bis zu diesem Zeitpunkt von der Kommunistischen Partei kontrollierten Gewerkschaften fingen an, solche Änderungen durchzusetzen. Ihre neu gewählten Vertreter stellten bald fest, dass es ohne Streiks und Streikdrohungen unmöglich war, wichtige Reformen durchzusetzen und vor dem Druck der Unternehmensleitung und staatlicher Behörden geschützt zu werden. Man beabsichtigte Legalisierung des Streikrechts. Diskussionen über dieses Thema waren relativ umfangreich. Ein neues Streikgesetz war im Grundsatz schon zur Veröffentlichung bereit, doch die Änderung der politischen Situation nach der Besetzung der Tschechoslowakei im August 1968 und der darauffolgenden Durchsetzung der Kommunistischen Partei brachte kein Recht zum Streiken mehr mit sich.