{"title":"Demokratie im Alltag. Anmerkungen zum politik-theoretischen Untersuchungsdesign von Making Democracy","authors":"Oliver Marchart","doi":"10.14361/9783839450161-003","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Dieser Beitrag behandelt die politik-theoretischen Überlegungen zu den demokrati schen Grundprinzipien Freiheit, Gleichheit und Solidarität und ihren Zusammen -hang, die das Untersuchungsdesign des Projekts Making Democracy prägten. Die Schule wird als ein Ort der alltäglichen Aushandlung von Demokratie im All tag diskutiert. Seit den Zeiten der Französischen Revolution ist Demokratie an der Devi-se von Freiheit, Gleichheit und Solidarität ausgerichtet. Auch heute noch definiert diese Trias die Grundnormen der Demokratie. Das bedeutet frei lich nicht, dass letztere in ihrer Bedeutung unumstritten wären. Politische Debatten drehen sich oftmals um den Stellenwert, der ihnen zuzuschreiben ist (was etwa die Einführung von Wertetests für neu Zugewanderte zeigt). Genauso wenig herrscht Konsens bezüglich des Einzugsbereichs der jewei-ligen Grundnormen. Wer gilt in liberalen westlichen Demokratien als frei und gleich? In welcher Hinsicht gilt man als frei und gleich? Wer kann An-spruch auf Solidarität geltend machen? Und auf welche Art von Solidarität? Es ist also keineswegs ausgemacht, was genau unter Freiheit, Gleichheit oder Solidarität zu verstehen ist. Dennoch sind diese Prinzipien im demokrati schen Diskurs omnipräsent. Selbst wo sie nicht explizit zum Gegenstand politischer Auseinandersetzung","PeriodicalId":352919,"journal":{"name":"Making Democracy - Aushandlungen von Freiheit, Gleichheit und Solidarität im Alltag","volume":"385 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-12-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Making Democracy - Aushandlungen von Freiheit, Gleichheit und Solidarität im Alltag","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/9783839450161-003","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Dieser Beitrag behandelt die politik-theoretischen Überlegungen zu den demokrati schen Grundprinzipien Freiheit, Gleichheit und Solidarität und ihren Zusammen -hang, die das Untersuchungsdesign des Projekts Making Democracy prägten. Die Schule wird als ein Ort der alltäglichen Aushandlung von Demokratie im All tag diskutiert. Seit den Zeiten der Französischen Revolution ist Demokratie an der Devi-se von Freiheit, Gleichheit und Solidarität ausgerichtet. Auch heute noch definiert diese Trias die Grundnormen der Demokratie. Das bedeutet frei lich nicht, dass letztere in ihrer Bedeutung unumstritten wären. Politische Debatten drehen sich oftmals um den Stellenwert, der ihnen zuzuschreiben ist (was etwa die Einführung von Wertetests für neu Zugewanderte zeigt). Genauso wenig herrscht Konsens bezüglich des Einzugsbereichs der jewei-ligen Grundnormen. Wer gilt in liberalen westlichen Demokratien als frei und gleich? In welcher Hinsicht gilt man als frei und gleich? Wer kann An-spruch auf Solidarität geltend machen? Und auf welche Art von Solidarität? Es ist also keineswegs ausgemacht, was genau unter Freiheit, Gleichheit oder Solidarität zu verstehen ist. Dennoch sind diese Prinzipien im demokrati schen Diskurs omnipräsent. Selbst wo sie nicht explizit zum Gegenstand politischer Auseinandersetzung