{"title":"Zwischen Selbstbestimmung, Fürsorge und Befähigung: Kinderrechte im Zeitalter mediatisierten Heranwachsens","authors":"Ingrid Stapf","doi":"10.5771/9783845293844-69","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der Beitrag untersucht das Heranwachsen von Kindern im Zeitalter der Mediatisierung mit Blick auf Kinderrechte. Dabei wird aus kinder- und medienethischer Perspektive das Zusammenspiel von Selbstbestimmung, Fürsorge und Befähigung als den drei zentralen Säulen der Kinderrechte und Ankerpunkt des Kindeswohls reflektiert. Über eine Auseinandersetzung mit normativen Vorannahmen in aktuel-len Kindheits- und Medienbildern wird erarbeitet, dass die Sichtweise auf Kinder als „beings“ (und nicht nur als zukünftige Erwachsene) zentral dafür ist, dass Kinder Selbstbestimmung als eine sich lebenslang entwickelnde Autonomiekompe-tenz ausbilden können. Gleichzeitig wird die Frage aufgeworfen, wie ein dazu an-gemessener Schutz aussehen müsste. Aus Kinderrechten, so eine These, folgt, dass Paternalismus grundsätzlich rechtfertigungsbedürftig ist und vielmehr Befähi-gungsmaßnahmen hin zur Selbstbefähigung gerade im Kontext der Mediatisierung immer zentraler werden. Mit Blick auf den Gleichheitsgrundsatz und das Diffe-renzprinzip, die Kinderrechte als Menschenrechte für Kinder behaupten, folgt die Wichtigkeit einer Verschränkung individual- und beziehungsethischer Aspekte.","PeriodicalId":202239,"journal":{"name":"Aufwachsen mit Medien","volume":"96 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"4","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Aufwachsen mit Medien","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/9783845293844-69","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Der Beitrag untersucht das Heranwachsen von Kindern im Zeitalter der Mediatisierung mit Blick auf Kinderrechte. Dabei wird aus kinder- und medienethischer Perspektive das Zusammenspiel von Selbstbestimmung, Fürsorge und Befähigung als den drei zentralen Säulen der Kinderrechte und Ankerpunkt des Kindeswohls reflektiert. Über eine Auseinandersetzung mit normativen Vorannahmen in aktuel-len Kindheits- und Medienbildern wird erarbeitet, dass die Sichtweise auf Kinder als „beings“ (und nicht nur als zukünftige Erwachsene) zentral dafür ist, dass Kinder Selbstbestimmung als eine sich lebenslang entwickelnde Autonomiekompe-tenz ausbilden können. Gleichzeitig wird die Frage aufgeworfen, wie ein dazu an-gemessener Schutz aussehen müsste. Aus Kinderrechten, so eine These, folgt, dass Paternalismus grundsätzlich rechtfertigungsbedürftig ist und vielmehr Befähi-gungsmaßnahmen hin zur Selbstbefähigung gerade im Kontext der Mediatisierung immer zentraler werden. Mit Blick auf den Gleichheitsgrundsatz und das Diffe-renzprinzip, die Kinderrechte als Menschenrechte für Kinder behaupten, folgt die Wichtigkeit einer Verschränkung individual- und beziehungsethischer Aspekte.