{"title":"Phänomene doppelter Subjektivierung im Praktikum","authors":"Ezgi Güvenç, T. Leonhard","doi":"10.3224/zisu.v12i1.03","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Wenn Unterricht als Subjektivierungsgeschehen betrachtet wird, wendet sich der Blick zunächst auf diejenigen Adressaten, für die er in erster Linie veranstaltet wird – die Schüler*innen. Angesichts der Relationalität von Adressierungspraktiken versuchen wir jedoch, im Beitrag zu zeigen, dass das Adressierungsgeschehen als mindestens reziprok zu untersuchen ist. Anhand eines Transkriptauszuges aus einer Mathematiklektion in der Primarschule, die von einer Studentin im ersten Praktikum durchgeführt wird, zeigen wir, wie eine Praxislehrerin die Studentin und einen Schüler im Verlauf des Unterrichtsgeschehen bezüglich der auch fachlichen Auseinandersetzung adressiert und damit aus dem Hintergrund die Ordnung des Unterrichts bestimmt. Die Rekonstruktion zeigt einen doppelten situativen Subjektivierungsprozess, in dem die Lehrerin durch starke Positionierungen ihre Vorstellungen von Unterricht durchsetzt.","PeriodicalId":134874,"journal":{"name":"ZISU – Zeitschrift für interpretative Schul- und Unterrichtsforschung","volume":"33 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2023-04-20","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"ZISU – Zeitschrift für interpretative Schul- und Unterrichtsforschung","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3224/zisu.v12i1.03","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Wenn Unterricht als Subjektivierungsgeschehen betrachtet wird, wendet sich der Blick zunächst auf diejenigen Adressaten, für die er in erster Linie veranstaltet wird – die Schüler*innen. Angesichts der Relationalität von Adressierungspraktiken versuchen wir jedoch, im Beitrag zu zeigen, dass das Adressierungsgeschehen als mindestens reziprok zu untersuchen ist. Anhand eines Transkriptauszuges aus einer Mathematiklektion in der Primarschule, die von einer Studentin im ersten Praktikum durchgeführt wird, zeigen wir, wie eine Praxislehrerin die Studentin und einen Schüler im Verlauf des Unterrichtsgeschehen bezüglich der auch fachlichen Auseinandersetzung adressiert und damit aus dem Hintergrund die Ordnung des Unterrichts bestimmt. Die Rekonstruktion zeigt einen doppelten situativen Subjektivierungsprozess, in dem die Lehrerin durch starke Positionierungen ihre Vorstellungen von Unterricht durchsetzt.