{"title":"Stefan Zweigs charakteristische Legenden im Überblick","authors":"Behiye Arabacioğlu, Betül Alkan","doi":"10.37583/diyalog.1312767","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der gebürtige Wiener Schriftsteller Stefan Zweig, der von 1881 bis 1942 lebte, ist weltweit insbesondere für seine Kurzgeschichten und Novellen bekannt. Doch Zweig schrieb auch Legenden, was für seine Schriftstellerlinie eher untypisch war. Seine insgesamt fünf Legenden, die er in unterschiedlichen Jahren verfasste, basieren auf Ereignissen der Weltreligionen, sowohl von monotheistischen, wie dem Judentum, Christentum und dem Islam, als auch von polytheistischen Religionen wie dem Hinduismus. \nSeine erste Legende Die Legende der dritten Taube, schrieb Zweig im Jahr 1916 während seines Wehrdienstes im Kriegsarchiv im Ersten Weltkrieg. Diese Legende basiert auf der Sintflutgeschichte von Noah. Seine zweite Legende, Die Augen des ewigen Bruders, verfasste Zweig im Jahr 1922, wo das „Nichtstun“, als ein Weg um sündenfrei zu leben, thematisiert wird. Die gleich-ungleichen Schwestern schrieb er im Jahr 1927, wo die Zwillinge Sophia und Helena einen Pakt eingehen, in dem es um Reinheit und Sünde geht. Seine vierte Legende, Rahel rechtet mit Gott, die er 1929 schrieb, erzählt von Rahel, die ihr israelisches Volk vor dem Weltuntergang befreien will. Zweigs letzte Legende ist Der begrabene Leuchter, die er im Jahr 1936 verfasste. Hier geht es darum, wie die Juden versuchen, die heilige Menora für immer und ewig zurückzuerlangen. \nZweck dieser Arbeit ist, eine zusammenfassende Darstellung der fünf Legenden von Stefan Zweig zu bieten und anschließend Legendenmerkmale in diesen Werken herauszuarbeiten. Dafür wird die Dokumentenanalyse, die eine qualitative Datenanalysemethode ist, in dieser Arbeit verwendet. „Die Dokumentenanalyse ist eine Methode zur Untersuchung von bereits vorhandenem gedrucktem Material, ob geschrieben oder illustriert“ (Yıldırım / Şimşek 2021: 189). Als wichtigstes Ergebnis dieser Arbeit ist festzuhalten, dass das Legendenschreiben für Zweig nicht nur einen Versuch darstellt, sich in einer anderen literarischen Gattung darzutun. Vielmehr ist es eine Absicht, sein Gedankengut gezielt auf der Grundlage bereits weltweit bekannter Legenden zu verbreiten.","PeriodicalId":161280,"journal":{"name":"Diyalog Interkulturelle Zeitschrift Für Germanistik","volume":"50 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2023-06-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Diyalog Interkulturelle Zeitschrift Für Germanistik","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.37583/diyalog.1312767","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Der gebürtige Wiener Schriftsteller Stefan Zweig, der von 1881 bis 1942 lebte, ist weltweit insbesondere für seine Kurzgeschichten und Novellen bekannt. Doch Zweig schrieb auch Legenden, was für seine Schriftstellerlinie eher untypisch war. Seine insgesamt fünf Legenden, die er in unterschiedlichen Jahren verfasste, basieren auf Ereignissen der Weltreligionen, sowohl von monotheistischen, wie dem Judentum, Christentum und dem Islam, als auch von polytheistischen Religionen wie dem Hinduismus.
Seine erste Legende Die Legende der dritten Taube, schrieb Zweig im Jahr 1916 während seines Wehrdienstes im Kriegsarchiv im Ersten Weltkrieg. Diese Legende basiert auf der Sintflutgeschichte von Noah. Seine zweite Legende, Die Augen des ewigen Bruders, verfasste Zweig im Jahr 1922, wo das „Nichtstun“, als ein Weg um sündenfrei zu leben, thematisiert wird. Die gleich-ungleichen Schwestern schrieb er im Jahr 1927, wo die Zwillinge Sophia und Helena einen Pakt eingehen, in dem es um Reinheit und Sünde geht. Seine vierte Legende, Rahel rechtet mit Gott, die er 1929 schrieb, erzählt von Rahel, die ihr israelisches Volk vor dem Weltuntergang befreien will. Zweigs letzte Legende ist Der begrabene Leuchter, die er im Jahr 1936 verfasste. Hier geht es darum, wie die Juden versuchen, die heilige Menora für immer und ewig zurückzuerlangen.
Zweck dieser Arbeit ist, eine zusammenfassende Darstellung der fünf Legenden von Stefan Zweig zu bieten und anschließend Legendenmerkmale in diesen Werken herauszuarbeiten. Dafür wird die Dokumentenanalyse, die eine qualitative Datenanalysemethode ist, in dieser Arbeit verwendet. „Die Dokumentenanalyse ist eine Methode zur Untersuchung von bereits vorhandenem gedrucktem Material, ob geschrieben oder illustriert“ (Yıldırım / Şimşek 2021: 189). Als wichtigstes Ergebnis dieser Arbeit ist festzuhalten, dass das Legendenschreiben für Zweig nicht nur einen Versuch darstellt, sich in einer anderen literarischen Gattung darzutun. Vielmehr ist es eine Absicht, sein Gedankengut gezielt auf der Grundlage bereits weltweit bekannter Legenden zu verbreiten.