{"title":"Warten im Arrest","authors":"Anja Eckold","doi":"10.1515/sosi-2019-0012","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Erscheinungsformen, Situationen und gesellschaftlichen Kontexten des Wartens. Angesichts der Vielfältigkeit des Phänomens scheint der Versuch der Formulierung einer allgemeinen Theorie des Wartens kaum sinnvoll zu sein. Stattdessen fokussiert der Beitrag auf das explizite Warten als Sonderform im Sinne einer lebenspraktischen Grenzsituation. Diese Perspektive eröffnet dann ein Verständnis für die besondere Belastung, die mit dem Jugendarrest einhergeht, denn der Arrest ist in hohem Maße durch die Erzeugung expliziter Wartesituationen charakterisiert. Diese können als implizite Bestrafungsrituale angesehen werden. Der letzte Teil widmet sich der Frage der subjektiven Bewältigung des Arrests. An einem Fallbeispiel wird gezeigt, dass das durch den Arrest erzwungene explizite Warten als „unerträgliche Situation“ empfunden werden kann.","PeriodicalId":110821,"journal":{"name":"Sozialer Sinn","volume":"284 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Sozialer Sinn","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/sosi-2019-0012","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
Zusammenfassung Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Erscheinungsformen, Situationen und gesellschaftlichen Kontexten des Wartens. Angesichts der Vielfältigkeit des Phänomens scheint der Versuch der Formulierung einer allgemeinen Theorie des Wartens kaum sinnvoll zu sein. Stattdessen fokussiert der Beitrag auf das explizite Warten als Sonderform im Sinne einer lebenspraktischen Grenzsituation. Diese Perspektive eröffnet dann ein Verständnis für die besondere Belastung, die mit dem Jugendarrest einhergeht, denn der Arrest ist in hohem Maße durch die Erzeugung expliziter Wartesituationen charakterisiert. Diese können als implizite Bestrafungsrituale angesehen werden. Der letzte Teil widmet sich der Frage der subjektiven Bewältigung des Arrests. An einem Fallbeispiel wird gezeigt, dass das durch den Arrest erzwungene explizite Warten als „unerträgliche Situation“ empfunden werden kann.