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Nach der Dekolonisation: Imperien und Nationen jenseits der Inkompatibilitätsthese
Mit der Dekolonisation nach dem Zweiten Weltkrieg keimte die Hoffnung auf, dass imperiale Herrschaft schon bald der Geschichte angehören würde. Die Sozialwissenschaften prägten vor diesem Hintergrund ein Verständnis moderner Gesellschaften, dem zufolge die politische Entwicklung der Moderne auf den Nationalstaat konvergiert, wohingegen die noch bestehenden Imperien Relikte einer im Untergang befindlichen Epoche seien. Im Anschluss an die jüngere sozial- und geschichtswissenschaftliche Forschung nimmt dieser Aufsatz eine alternative Perspektive ein, die sich für das dynamische Zusammenspiel beider Ordnungsmodelle interessiert. Am Beispiel des deutschen Kaiserreichs und seiner Kolonien werden paradigmatische Verflechtungsmodi von Imperium und Nation herausgearbeitet, um auf dieser Grundlage eine neuartige Typologie zu entwickeln.