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Infrastruktur(en) der Orientalistik und Ästhetik der Aufklärung
Der Beitrag schlägt vor, die vitale Funktion der Frühorientalistik für die europäische Aufklärung anhand eines erweiterten Konzepts der Infrastruktur zu beleuchten. In einem ersten Schritt wird geschildert, wie sehr der beträchtliche Kulturtransfer nach Norden, den die nordeuropäische Orientalistik ausgehend vom frühen 17. Jahrhundert veranlasste, auf verschiedene Infrastrukturen angewiesen war: auf menschliche und technische Infrastrukturen, Institutionen, Kommunikationsinfrastrukturen wie auch Infrastrukturen des Handelns. In einem zweiten Schritt wird mit David Graeber und David Wengrows The Dawn of Everything. A New History of Humanity nach den transkulturellen Quellen der Aufklärung gefragt. Am Beispiel der europaweiten Rezeption eines klassischen Werkes der islamischen Philosophie im 18. Jahrhundert, Ibn Ṭufails Ḥayy ibn Yaqẓān, fasst der Beitrag dann die von der Orientalistik bereitgestellten islamischen Quellen als jene ‚epistemologische Infrastruktur‘ der Aufklärung auf, die tief in das Imaginäre der Aufklärungsepoche bis hin zu ihrer Ästhetik greift – und als solche unsichtbar (gemacht) wird.
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