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Der mentale Text. Zu den Entstehungsprozessen von Kalevala und Nibelungenlied
Der Beitrag vergleicht die Diskussion der Epengenese des Nibelungenliedes im Spektrum der Theorien Karl Lachmanns und Andreas Heuslers und den so genannten Kalevala-Prozess. Beide Epen werden als semi-oral bzw. traditionsorientiert betrachtet. Den Ausgangspunkt der Untersuchung bilden die Prolegomena ad Homerum Friedrich August Wolfs von 1795 und die daraus entstandene Homerische Frage. Die Auseinandersetzung mit Wolf beeinflusste die Nibelungenforschung nachhaltig und stimulierte den so genannten Kalevala-Prozess in entscheidender Weise. Für die Entstehung des Kalevala sind auch die zeitgenössische Ossian-Debatte und Herders Einflüsse zu berücksichtigen.
Die Dokumentation der mündlichen finno-karelischen Sängertradition – der Dichtung hinter dem Kalevala – sowie des Epenprozesses des Kalevala ermöglicht die Betrachtung der Epenentstehung aus der traditionalistischen und der individualistischen Perspektive, d. h. der Überlieferungsprozesse, Variationsbildung und des Sänger-Individuums. Das Konzept des „mentalen Textes“ von Lauri Honko wird daran anknüpfend mit aktuellen Ansätzen der Nibelungenüberlieferung im semi-oralen bzw. traditionsorientierten Bereich verglichen.