{"title":"虚拟场面的视频对讲机模拟?","authors":"E. Linz","doi":"10.30965/25890859-05002022","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"\nDer Beitrag diskutiert die Frage, wie mediale Einflussfaktoren die Herausbildung von Interaktionsordnungen in Videokonferenzen prägen. Anders als bei digitalen Formen schriftlicher Kommunikation einschließlich der sogenannten quasi-synchronen Chat- Kommunikation erfolgt die Kommunikation in Videokonferenzen prinzipiell im Raum wechselseitiger Wahrnehmung; dieser Raum reduziert sich jedoch von der Dreidimensionalität eines betretbaren physischen Ortes auf die Größe eines zweidimensionalen Bildschirms und ist mit einer Dissoziation zwischen der körperlichen Verortung und der audiovisuellen Wahrnehmung der Interaktanten verbunden. Hier setzt der Beitrag an und richtet den Fokus auf die Formen von Anwesenheit und „response presence“ (Goffman) unter den Bedingungen einer eingeschränkten „Wahrnehmungswahrnehmung“ (Hausendorf). In Abkehr von der noch verbreiteten Auffassung von technisierter Kommunikation als Ersatz für Face-to-Face-Begegnungen argumentiert er für eine Betrachtung der Videokonferenzen als eigenständige Interaktionsformen. Speziell bezogen auf Videokonferenzformate, deren Teilnehmerzahl über die bislang meist untersuchten Dyaden oder Kleingruppenkonstellationen hinausreicht, soll verdeutlicht werden, dass sich die Beteiligungsstrukturen in den videobasierten Interaktionen nicht allein den technischen Rahmenbedingungen verdanken, sondern aus dem Zusammenspiel von medientechnologischen Vorgaben, Plattformeinstellungen und der Entwicklung spezifischer Praktiken ihres Gebrauchs resultieren.","PeriodicalId":55928,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR FRANZOSISCHE SPRACHE UND LITERATUR","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2023-02-07","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Interaktionsordnungen in Videokonferenzen – Simulationen einer Face-to-Face-Kommunikation?\",\"authors\":\"E. Linz\",\"doi\":\"10.30965/25890859-05002022\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"\\nDer Beitrag diskutiert die Frage, wie mediale Einflussfaktoren die Herausbildung von Interaktionsordnungen in Videokonferenzen prägen. Anders als bei digitalen Formen schriftlicher Kommunikation einschließlich der sogenannten quasi-synchronen Chat- Kommunikation erfolgt die Kommunikation in Videokonferenzen prinzipiell im Raum wechselseitiger Wahrnehmung; dieser Raum reduziert sich jedoch von der Dreidimensionalität eines betretbaren physischen Ortes auf die Größe eines zweidimensionalen Bildschirms und ist mit einer Dissoziation zwischen der körperlichen Verortung und der audiovisuellen Wahrnehmung der Interaktanten verbunden. Hier setzt der Beitrag an und richtet den Fokus auf die Formen von Anwesenheit und „response presence“ (Goffman) unter den Bedingungen einer eingeschränkten „Wahrnehmungswahrnehmung“ (Hausendorf). In Abkehr von der noch verbreiteten Auffassung von technisierter Kommunikation als Ersatz für Face-to-Face-Begegnungen argumentiert er für eine Betrachtung der Videokonferenzen als eigenständige Interaktionsformen. Speziell bezogen auf Videokonferenzformate, deren Teilnehmerzahl über die bislang meist untersuchten Dyaden oder Kleingruppenkonstellationen hinausreicht, soll verdeutlicht werden, dass sich die Beteiligungsstrukturen in den videobasierten Interaktionen nicht allein den technischen Rahmenbedingungen verdanken, sondern aus dem Zusammenspiel von medientechnologischen Vorgaben, Plattformeinstellungen und der Entwicklung spezifischer Praktiken ihres Gebrauchs resultieren.\",\"PeriodicalId\":55928,\"journal\":{\"name\":\"ZEITSCHRIFT FUR FRANZOSISCHE SPRACHE UND LITERATUR\",\"volume\":null,\"pages\":null},\"PeriodicalIF\":0.1000,\"publicationDate\":\"2023-02-07\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"ZEITSCHRIFT FUR FRANZOSISCHE SPRACHE UND LITERATUR\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.30965/25890859-05002022\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"0\",\"JCRName\":\"LITERATURE, ROMANCE\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"ZEITSCHRIFT FUR FRANZOSISCHE SPRACHE UND LITERATUR","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.30965/25890859-05002022","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"LITERATURE, ROMANCE","Score":null,"Total":0}
Interaktionsordnungen in Videokonferenzen – Simulationen einer Face-to-Face-Kommunikation?
Der Beitrag diskutiert die Frage, wie mediale Einflussfaktoren die Herausbildung von Interaktionsordnungen in Videokonferenzen prägen. Anders als bei digitalen Formen schriftlicher Kommunikation einschließlich der sogenannten quasi-synchronen Chat- Kommunikation erfolgt die Kommunikation in Videokonferenzen prinzipiell im Raum wechselseitiger Wahrnehmung; dieser Raum reduziert sich jedoch von der Dreidimensionalität eines betretbaren physischen Ortes auf die Größe eines zweidimensionalen Bildschirms und ist mit einer Dissoziation zwischen der körperlichen Verortung und der audiovisuellen Wahrnehmung der Interaktanten verbunden. Hier setzt der Beitrag an und richtet den Fokus auf die Formen von Anwesenheit und „response presence“ (Goffman) unter den Bedingungen einer eingeschränkten „Wahrnehmungswahrnehmung“ (Hausendorf). In Abkehr von der noch verbreiteten Auffassung von technisierter Kommunikation als Ersatz für Face-to-Face-Begegnungen argumentiert er für eine Betrachtung der Videokonferenzen als eigenständige Interaktionsformen. Speziell bezogen auf Videokonferenzformate, deren Teilnehmerzahl über die bislang meist untersuchten Dyaden oder Kleingruppenkonstellationen hinausreicht, soll verdeutlicht werden, dass sich die Beteiligungsstrukturen in den videobasierten Interaktionen nicht allein den technischen Rahmenbedingungen verdanken, sondern aus dem Zusammenspiel von medientechnologischen Vorgaben, Plattformeinstellungen und der Entwicklung spezifischer Praktiken ihres Gebrauchs resultieren.
期刊介绍:
Die letzten zwei Jahrgänge der Zeitschrift sind über den Verlag zu beziehen. Für ältere Ausgaben wenden Sie sich bitte an Schmidt Periodicals, Bad Feilnbach.