Nora Zürcher-Gasser, Christine Moos, M. Frehner, M. Schwarz, Marco Vanoni
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Monetäre Bewertung von Wildschäden im Schutzwald – Fazit aus sechs Fallbeispielen
In Berggebieten hat der Schutzwald eine grosse Bedeutung für Siedlungen und Verkehrswege. Gleichzeitig bieten die Gebirgswälder Lebensraum für Wildhuftiere, die sich unter anderem von Trieben und Knospen junger Bäume ernähren. In Schutzwäldern können durch Wildverbiss verursachte Verjüngungsprobleme erhebliche finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen. Da der Verbiss heute passiert, der Schaden aufgrund fehlender Verjüngung aber erst viel später auftritt, ist es herausfordernd, diesen zu beziffern. Im vorliegenden Artikel wird anhand von sechs Fallbeispielen aus dem Kanton Graubünden aufgezeigt, wie wildhuftierbedingte Verjüngungsprobleme im Schutzwald monetär bewertet werden können. In alten Beständen, in denen die Konsequenzen von langanhaltend hohem Verbissdruck bereits spürbar sind oder zumindest in absehbarer Zeit spürbar werden, sind diese gut abschätzbar und sollten als Argument in der politischen Diskussion um das Wald-Wild-Thema verstärkt verwendet werden. In gut strukturierten Wäldern, in denen heutige Verjüngungsprobleme erst in weiter Zukunft spürbar werden, ist es kaum möglich, die Auswirkungen monetär ganzheitlich zu bewerten. Hier sollten Entscheide keinesfalls nur aufgrund von Kosten-Nutzen-Überlegungen, sondern auch unter Einbezug des Vorsorgeprinzips gefällt werden.