Benjamin Bauer, M. Runge, A. Campe, K. Henning, Katja Mertens-Scholz, K. Boden, K. Sobotta, D. Frangoulidis, Michael R. Knittler, Svea Matthiesen, Christian Berens, Anja Lührmann, S. Fischer, Sebastian Ulbert, Gustavo R. Markert, M. Ganter
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Im Gegensatz dazu scheint eine Coxiellen-Infektion bei Schafen zu weitaus geringeren Abortraten als bei Ziegen zu fuhren. Beim Menschen zeigen 40 % der infizierten Personen grippeahnliche Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen. Bis zu 5 % aller Infizierten konnen eine Chronifizierung entwickeln, die meist mit einer Endokarditis einhergeht. In Deutschland wurden seit dem Jahr 2000 mehrere humane Q-Fieber-Kleinraumepidemien mit bis zu 331 infizierten Personen pro Ausbruch detektiert. Ausloser waren meist lammende Schafe. Aufgrund der Zunahme an Milchziegenhaltungen in Deutschland wird in Zukunft mit vermehrten Fallen auch bei dieser Tierart gerechnet. Der diagnostische Nachweis von Infektionen mit C. burnetii beim Tier erfolgt meist mit dem ELISA und/oder der PCR. Mithilfe der Multiple Loci Variable Number of Tandem Repeat Analysis (MLVA/VNTR) lassen sich Isolate genotypisieren. Das genotypische MLVA-Cluster A wurde besonders bei kleinen Wiederkauern nachgewiesen, wahrend das Cluster C eher mit Rindern assoziiert ist. Die antibiotische Behandlung infizierter Tiere mit Oxytetracyclinen hat sich nicht bewahrt. Vielmehr senkt der Einsatz eines Impfstoffes mit inaktivierten Phase-I-Bakterien das Risiko der Ausscheidung. Aufgrund der hohen Tenazitat von C. burnetii sind viele Desinfektionsmittel nicht wirksam.","PeriodicalId":8761,"journal":{"name":"Berliner und Munchener tierarztliche Wochenschrift","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.5000,"publicationDate":"2020-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"2","resultStr":"{\"title\":\"Coxiella burnetii: Ein Übersichtsartikel mit Fokus auf das Infektionsgeschehen in deutschen Schaf- und Ziegenherden\",\"authors\":\"Benjamin Bauer, M. Runge, A. Campe, K. Henning, Katja Mertens-Scholz, K. Boden, K. Sobotta, D. 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Coxiella burnetii: Ein Übersichtsartikel mit Fokus auf das Infektionsgeschehen in deutschen Schaf- und Ziegenherden
Q-Fieber ist eine weltweit verbreitete Zoonose, die durch Coxiella (C.) burnetii verursacht wird. Dieses Bakterium wird besonders uber Geburtsmaterial infizierter kleiner Wiederkauer in grosen Mengen ausgeschieden, aber auch uber Milch, Kot und Urin. Der Hauptinfektionsweg fur Mensch und Tier ist die Inhalation von erregerhaltigen Aerosolen. Bei der Verbreitung spielen Wind und andere meteorologische Faktoren eine Rolle. Auch Zecken wie Dermacentor spp. und Ixodes ricinus konnten eine Bedeutung bei der Ubertragung von C. burnetii haben. Bei Ziegen kann eine Infektion mit C. burnetii vor allem zu Spataborten fuhren. Im Gegensatz dazu scheint eine Coxiellen-Infektion bei Schafen zu weitaus geringeren Abortraten als bei Ziegen zu fuhren. Beim Menschen zeigen 40 % der infizierten Personen grippeahnliche Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen. Bis zu 5 % aller Infizierten konnen eine Chronifizierung entwickeln, die meist mit einer Endokarditis einhergeht. In Deutschland wurden seit dem Jahr 2000 mehrere humane Q-Fieber-Kleinraumepidemien mit bis zu 331 infizierten Personen pro Ausbruch detektiert. Ausloser waren meist lammende Schafe. Aufgrund der Zunahme an Milchziegenhaltungen in Deutschland wird in Zukunft mit vermehrten Fallen auch bei dieser Tierart gerechnet. Der diagnostische Nachweis von Infektionen mit C. burnetii beim Tier erfolgt meist mit dem ELISA und/oder der PCR. Mithilfe der Multiple Loci Variable Number of Tandem Repeat Analysis (MLVA/VNTR) lassen sich Isolate genotypisieren. Das genotypische MLVA-Cluster A wurde besonders bei kleinen Wiederkauern nachgewiesen, wahrend das Cluster C eher mit Rindern assoziiert ist. Die antibiotische Behandlung infizierter Tiere mit Oxytetracyclinen hat sich nicht bewahrt. Vielmehr senkt der Einsatz eines Impfstoffes mit inaktivierten Phase-I-Bakterien das Risiko der Ausscheidung. Aufgrund der hohen Tenazitat von C. burnetii sind viele Desinfektionsmittel nicht wirksam.
期刊介绍:
The Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift is an open access, peer-reviewed journal that publishes contributions on all aspects of veterinary public health and its related subjects, such as epidemiology, bacteriology, virology, pathology, immunology, parasitology, and mycology. The journal publishes original research papers, review articles, case studies and short communications on farm animals, companion animals, equines, wild animals and laboratory animals. In addition, the editors regularly commission special issues on topics of major importance. The journal’s articles are published either in German or English and always include an abstract in the other language.