{"title":"士兵们:想想18世纪士兵的日常生活。世纪","authors":"M. Mann","doi":"10.1515/mgzs-2022-0060","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung In den vergangenen drei Jahrzehnten ist dem Alltagsleben von Soldaten des 18. Jahrhunderts verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt geworden. Dabei zeigte sich, dass Soldaten über ihre »Nebentätigkeiten« als Pfuscher in den Garnisonstädten oftmals in Konflikt mit den zünftisch organisierten Gewerken kamen. Es zeigte sich auch, dass verheiratete Soldaten mit ihren Frauen, die vielfach Lebensmittel verkauften oder im Textilbereich tätig waren, eine wichtige Funktion im Wirtschaftsleben einer Garnisonstadt einnahmen. Weitaus mehr als bislang angenommen, so wird hier argumentiert, waren Soldaten mit ihren Familien Bestandteil der frühneuzeitlichen urbanen Gesellschaft. Zum einen umfasste diese Personengruppe bis zur und bisweilen über die Hälfte der städtischen Bevölkerung, was unter sozialen und ökonomischen Aspekten bislang außer Acht gelassen wurde. Zum anderen waren Soldaten und ihre Frauen nicht nur Produzenten und Verteilerinnen von Waren, sondern mit ihren Familien in erheblichem Maße auch Konsumenten. Und schließlich bot sich gerade für die unverheirateten Soldaten in der Stadt durchaus die Chance zum wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg, wenn sie in die städtische Gesellschaft einheiraten konnten.","PeriodicalId":18741,"journal":{"name":"Militaergeschichtliche Zeitschrift","volume":"81 1","pages":"516 - 551"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2022-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Vom Soldatenstande: Überlegungen zu einer Alltagsgeschichte von Soldaten im 18. Jahrhundert\",\"authors\":\"M. Mann\",\"doi\":\"10.1515/mgzs-2022-0060\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Zusammenfassung In den vergangenen drei Jahrzehnten ist dem Alltagsleben von Soldaten des 18. Jahrhunderts verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt geworden. Dabei zeigte sich, dass Soldaten über ihre »Nebentätigkeiten« als Pfuscher in den Garnisonstädten oftmals in Konflikt mit den zünftisch organisierten Gewerken kamen. Es zeigte sich auch, dass verheiratete Soldaten mit ihren Frauen, die vielfach Lebensmittel verkauften oder im Textilbereich tätig waren, eine wichtige Funktion im Wirtschaftsleben einer Garnisonstadt einnahmen. Weitaus mehr als bislang angenommen, so wird hier argumentiert, waren Soldaten mit ihren Familien Bestandteil der frühneuzeitlichen urbanen Gesellschaft. Zum einen umfasste diese Personengruppe bis zur und bisweilen über die Hälfte der städtischen Bevölkerung, was unter sozialen und ökonomischen Aspekten bislang außer Acht gelassen wurde. Zum anderen waren Soldaten und ihre Frauen nicht nur Produzenten und Verteilerinnen von Waren, sondern mit ihren Familien in erheblichem Maße auch Konsumenten. Und schließlich bot sich gerade für die unverheirateten Soldaten in der Stadt durchaus die Chance zum wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg, wenn sie in die städtische Gesellschaft einheiraten konnten.\",\"PeriodicalId\":18741,\"journal\":{\"name\":\"Militaergeschichtliche Zeitschrift\",\"volume\":\"81 1\",\"pages\":\"516 - 551\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2022-11-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Militaergeschichtliche Zeitschrift\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/mgzs-2022-0060\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Militaergeschichtliche Zeitschrift","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/mgzs-2022-0060","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Vom Soldatenstande: Überlegungen zu einer Alltagsgeschichte von Soldaten im 18. Jahrhundert
Zusammenfassung In den vergangenen drei Jahrzehnten ist dem Alltagsleben von Soldaten des 18. Jahrhunderts verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt geworden. Dabei zeigte sich, dass Soldaten über ihre »Nebentätigkeiten« als Pfuscher in den Garnisonstädten oftmals in Konflikt mit den zünftisch organisierten Gewerken kamen. Es zeigte sich auch, dass verheiratete Soldaten mit ihren Frauen, die vielfach Lebensmittel verkauften oder im Textilbereich tätig waren, eine wichtige Funktion im Wirtschaftsleben einer Garnisonstadt einnahmen. Weitaus mehr als bislang angenommen, so wird hier argumentiert, waren Soldaten mit ihren Familien Bestandteil der frühneuzeitlichen urbanen Gesellschaft. Zum einen umfasste diese Personengruppe bis zur und bisweilen über die Hälfte der städtischen Bevölkerung, was unter sozialen und ökonomischen Aspekten bislang außer Acht gelassen wurde. Zum anderen waren Soldaten und ihre Frauen nicht nur Produzenten und Verteilerinnen von Waren, sondern mit ihren Familien in erheblichem Maße auch Konsumenten. Und schließlich bot sich gerade für die unverheirateten Soldaten in der Stadt durchaus die Chance zum wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg, wenn sie in die städtische Gesellschaft einheiraten konnten.