{"title":"第二次世界大战前后,但丁在美国电影中的地狱","authors":"M. Tavoni","doi":"10.1515/dante-2019-0005","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Aufsatz beschäftigt sich mit drei in den Vereinigten Staaten zwischen 1924 und 1944 produzierten Filmen und mit weiteren zwei Filmen aus den Jahren 1997–1998. Gemeinsame Charakteristik der ersten drei Filme ist die Wahrnehmung von Dantes Inferno als Träger einer für die heutige Gesellschaft gültigen moralischen Botschaft. Insbesondere die beiden Dante’s Inferno von 1924 und 1935 (der zweite Film stellt ein Remake des ersten dar) wollen uns davor warnen, auf Grund unserer Gier eine eigene ›Hölle auf Erden‹ zu schaffen. Es geht dabei um eine humanistische, soziale Botschaft, die darauf abzielt, die Bestien des Kapitalismus anzuprangern. Der Film, dessen erstes Vorbild der Apolog A Christmas Carol von Charles Dickens ist, gehört zum amerikanischen Dantismus à la Ralph Waldo Emerson. Das Remake ist im Einklang mit Roosevelts New Deal. Der dritte Film, Go Down Death! (1944), ist eine afroamerikanische Produktion, die in einer Zeit, in der Segregationismus auch im Kino herrschte, für das schwarze Publikum bestimmt war. Er dokumentiert, wie Dante zu einem Referenzautor des Kampfs für die Emanzipation der Schwarzen in Amerika wurde. Deconstructing Harry von Woody Allen (1997) und What Dreams May Come von Vincent Ward (1998) sind Neuschreibungen des Abstiegs in die Unterwelt. Beide Filme machen von Dantes Bildern Gebrauch, um die Rettung einer modernen Eurydike zu beschreiben. Der erste Film liefert einen parodistischen, materialistischen und komischen Interpretationsschlüssel, der zweite dagegen vermittelt einen New Age-artigen Ton. Trotz ihrer Polarität weisen die beiden Filme eigenartige Gemeinsamkeiten auf.","PeriodicalId":11276,"journal":{"name":"Deutsches Dante-Jahrbuch","volume":"28 1","pages":"89 - 121"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-09-23","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":"{\"title\":\"L’Inferno di Dante nel cinema americano prima e dopo la Seconda Guerra Mondiale\",\"authors\":\"M. Tavoni\",\"doi\":\"10.1515/dante-2019-0005\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Zusammenfassung Der Aufsatz beschäftigt sich mit drei in den Vereinigten Staaten zwischen 1924 und 1944 produzierten Filmen und mit weiteren zwei Filmen aus den Jahren 1997–1998. Gemeinsame Charakteristik der ersten drei Filme ist die Wahrnehmung von Dantes Inferno als Träger einer für die heutige Gesellschaft gültigen moralischen Botschaft. Insbesondere die beiden Dante’s Inferno von 1924 und 1935 (der zweite Film stellt ein Remake des ersten dar) wollen uns davor warnen, auf Grund unserer Gier eine eigene ›Hölle auf Erden‹ zu schaffen. Es geht dabei um eine humanistische, soziale Botschaft, die darauf abzielt, die Bestien des Kapitalismus anzuprangern. Der Film, dessen erstes Vorbild der Apolog A Christmas Carol von Charles Dickens ist, gehört zum amerikanischen Dantismus à la Ralph Waldo Emerson. Das Remake ist im Einklang mit Roosevelts New Deal. Der dritte Film, Go Down Death! (1944), ist eine afroamerikanische Produktion, die in einer Zeit, in der Segregationismus auch im Kino herrschte, für das schwarze Publikum bestimmt war. Er dokumentiert, wie Dante zu einem Referenzautor des Kampfs für die Emanzipation der Schwarzen in Amerika wurde. Deconstructing Harry von Woody Allen (1997) und What Dreams May Come von Vincent Ward (1998) sind Neuschreibungen des Abstiegs in die Unterwelt. Beide Filme machen von Dantes Bildern Gebrauch, um die Rettung einer modernen Eurydike zu beschreiben. Der erste Film liefert einen parodistischen, materialistischen und komischen Interpretationsschlüssel, der zweite dagegen vermittelt einen New Age-artigen Ton. Trotz ihrer Polarität weisen die beiden Filme eigenartige Gemeinsamkeiten auf.\",\"PeriodicalId\":11276,\"journal\":{\"name\":\"Deutsches Dante-Jahrbuch\",\"volume\":\"28 1\",\"pages\":\"89 - 121\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2019-09-23\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"1\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Deutsches Dante-Jahrbuch\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/dante-2019-0005\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Deutsches Dante-Jahrbuch","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/dante-2019-0005","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
L’Inferno di Dante nel cinema americano prima e dopo la Seconda Guerra Mondiale
Zusammenfassung Der Aufsatz beschäftigt sich mit drei in den Vereinigten Staaten zwischen 1924 und 1944 produzierten Filmen und mit weiteren zwei Filmen aus den Jahren 1997–1998. Gemeinsame Charakteristik der ersten drei Filme ist die Wahrnehmung von Dantes Inferno als Träger einer für die heutige Gesellschaft gültigen moralischen Botschaft. Insbesondere die beiden Dante’s Inferno von 1924 und 1935 (der zweite Film stellt ein Remake des ersten dar) wollen uns davor warnen, auf Grund unserer Gier eine eigene ›Hölle auf Erden‹ zu schaffen. Es geht dabei um eine humanistische, soziale Botschaft, die darauf abzielt, die Bestien des Kapitalismus anzuprangern. Der Film, dessen erstes Vorbild der Apolog A Christmas Carol von Charles Dickens ist, gehört zum amerikanischen Dantismus à la Ralph Waldo Emerson. Das Remake ist im Einklang mit Roosevelts New Deal. Der dritte Film, Go Down Death! (1944), ist eine afroamerikanische Produktion, die in einer Zeit, in der Segregationismus auch im Kino herrschte, für das schwarze Publikum bestimmt war. Er dokumentiert, wie Dante zu einem Referenzautor des Kampfs für die Emanzipation der Schwarzen in Amerika wurde. Deconstructing Harry von Woody Allen (1997) und What Dreams May Come von Vincent Ward (1998) sind Neuschreibungen des Abstiegs in die Unterwelt. Beide Filme machen von Dantes Bildern Gebrauch, um die Rettung einer modernen Eurydike zu beschreiben. Der erste Film liefert einen parodistischen, materialistischen und komischen Interpretationsschlüssel, der zweite dagegen vermittelt einen New Age-artigen Ton. Trotz ihrer Polarität weisen die beiden Filme eigenartige Gemeinsamkeiten auf.