{"title":"新出现的研究领域的数位神学系统化的神学观点","authors":"Frederike van Oorschot","doi":"10.14315/vf-2020-650213","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"eröffnet auch die Möglichkeit, über den aktuellen Bezug eines Stichwortes zu reflektieren. Es wäre reizvoll, über die Frage der Publikumsausrichtung hinaus WiBiLex mit anderen lexikographischen Projekten der Theologie zu vergleichen. Man wird schwerlich sagen können, dass ein Internet-Artikel per se dem Medium des gedruckten Wortes qualitativ unterlegen ist. Artikel wie etwa »Antipas (Herodes)« (Ch. Böttrich), »Römerbrief« (F.-W. Horn) oder »Sexualität« (W. Loader) würden jedem gedruckten Lexikon zur Ehre gereichen. Dennoch fehlt dem virtuellen Lexikon das Volumen und Gewicht – und damit auch die kulturgeschichtliche Gewichtigkeit – eines mehrbändigen Lexikons. Diese Feststellung ist jedoch bereits Ausdruck der verblassenden Nostalgie all jener, die im Studium noch mit Ehrfurcht einen Band der Theologischen Realenzyklopädie oder des Reallexikons für Antike und Christentum aus den Regalen gegriffen haben. Denn mit Blick auf die medialen Umwälzungen der digitalen Welt muss man zugeben, dass die Produktion und Präsentation von Texten im Internet gerade für das Format eines Lexikons besonders gut geeignet sind. Die Verknüpfung über Hyperlinks, mit der wir mittlerweile fast schon intuitiv vertraut sind, die Verbindung von Text und Bild und die simplen Formen des Umund Weiterschreibens gewährleisten Information, Aktualität und Vernetzung in einem Ausmaß, wie es ein gedrucktes Lexikon nicht zu leisten vermag. In welche Richtung das führen wird, zeigt sich auf der Einstiegsseite www.bibelwissenschaft.de (08.08.2020): Neben WiBiLex gibt es eine Auswahl der wichtigsten Bibeln im Original und in Übersetzung, ein »Wissenschaftlich-Religionspädagogisches Lexikon« (WiReLex), ein eJournal »Die Bibel in der Kunst«, eine Online-Version der Bibelkunden von M. Rösel (AT) und K.-M. Bull (NT) und (im Anfangsstadium) einen Bibelkommentar. Ein derart anwachsender Hypertext zum Bibelstudium kann in gedruckter Form nicht existieren. Wir mögen den Geruch und das Gewicht der alten Lexika vermissen, aber die Zukunft des Lexikons gehört dem Internet.","PeriodicalId":23704,"journal":{"name":"Verkündigung und Forschung","volume":"4 1","pages":"162 - 171"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Digital theology Systematisch-theologische Perspektiven auf ein entstehendes Forschungsfeld\",\"authors\":\"Frederike van Oorschot\",\"doi\":\"10.14315/vf-2020-650213\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"eröffnet auch die Möglichkeit, über den aktuellen Bezug eines Stichwortes zu reflektieren. Es wäre reizvoll, über die Frage der Publikumsausrichtung hinaus WiBiLex mit anderen lexikographischen Projekten der Theologie zu vergleichen. Man wird schwerlich sagen können, dass ein Internet-Artikel per se dem Medium des gedruckten Wortes qualitativ unterlegen ist. Artikel wie etwa »Antipas (Herodes)« (Ch. Böttrich), »Römerbrief« (F.-W. Horn) oder »Sexualität« (W. Loader) würden jedem gedruckten Lexikon zur Ehre gereichen. Dennoch fehlt dem virtuellen Lexikon das Volumen und Gewicht – und damit auch die kulturgeschichtliche Gewichtigkeit – eines mehrbändigen Lexikons. Diese Feststellung ist jedoch bereits Ausdruck der verblassenden Nostalgie all jener, die im Studium noch mit Ehrfurcht einen Band der Theologischen Realenzyklopädie oder des Reallexikons für Antike und Christentum aus den Regalen gegriffen haben. Denn mit Blick auf die medialen Umwälzungen der digitalen Welt muss man zugeben, dass die Produktion und Präsentation von Texten im Internet gerade für das Format eines Lexikons besonders gut geeignet sind. Die Verknüpfung über Hyperlinks, mit der wir mittlerweile fast schon intuitiv vertraut sind, die Verbindung von Text und Bild und die simplen Formen des Umund Weiterschreibens gewährleisten Information, Aktualität und Vernetzung in einem Ausmaß, wie es ein gedrucktes Lexikon nicht zu leisten vermag. In welche Richtung das führen wird, zeigt sich auf der Einstiegsseite www.bibelwissenschaft.de (08.08.2020): Neben WiBiLex gibt es eine Auswahl der wichtigsten Bibeln im Original und in Übersetzung, ein »Wissenschaftlich-Religionspädagogisches Lexikon« (WiReLex), ein eJournal »Die Bibel in der Kunst«, eine Online-Version der Bibelkunden von M. Rösel (AT) und K.-M. Bull (NT) und (im Anfangsstadium) einen Bibelkommentar. Ein derart anwachsender Hypertext zum Bibelstudium kann in gedruckter Form nicht existieren. Wir mögen den Geruch und das Gewicht der alten Lexika vermissen, aber die Zukunft des Lexikons gehört dem Internet.\",\"PeriodicalId\":23704,\"journal\":{\"name\":\"Verkündigung und Forschung\",\"volume\":\"4 1\",\"pages\":\"162 - 171\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2020-08-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Verkündigung und Forschung\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.14315/vf-2020-650213\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Verkündigung und Forschung","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14315/vf-2020-650213","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Digital theology Systematisch-theologische Perspektiven auf ein entstehendes Forschungsfeld
eröffnet auch die Möglichkeit, über den aktuellen Bezug eines Stichwortes zu reflektieren. Es wäre reizvoll, über die Frage der Publikumsausrichtung hinaus WiBiLex mit anderen lexikographischen Projekten der Theologie zu vergleichen. Man wird schwerlich sagen können, dass ein Internet-Artikel per se dem Medium des gedruckten Wortes qualitativ unterlegen ist. Artikel wie etwa »Antipas (Herodes)« (Ch. Böttrich), »Römerbrief« (F.-W. Horn) oder »Sexualität« (W. Loader) würden jedem gedruckten Lexikon zur Ehre gereichen. Dennoch fehlt dem virtuellen Lexikon das Volumen und Gewicht – und damit auch die kulturgeschichtliche Gewichtigkeit – eines mehrbändigen Lexikons. Diese Feststellung ist jedoch bereits Ausdruck der verblassenden Nostalgie all jener, die im Studium noch mit Ehrfurcht einen Band der Theologischen Realenzyklopädie oder des Reallexikons für Antike und Christentum aus den Regalen gegriffen haben. Denn mit Blick auf die medialen Umwälzungen der digitalen Welt muss man zugeben, dass die Produktion und Präsentation von Texten im Internet gerade für das Format eines Lexikons besonders gut geeignet sind. Die Verknüpfung über Hyperlinks, mit der wir mittlerweile fast schon intuitiv vertraut sind, die Verbindung von Text und Bild und die simplen Formen des Umund Weiterschreibens gewährleisten Information, Aktualität und Vernetzung in einem Ausmaß, wie es ein gedrucktes Lexikon nicht zu leisten vermag. In welche Richtung das führen wird, zeigt sich auf der Einstiegsseite www.bibelwissenschaft.de (08.08.2020): Neben WiBiLex gibt es eine Auswahl der wichtigsten Bibeln im Original und in Übersetzung, ein »Wissenschaftlich-Religionspädagogisches Lexikon« (WiReLex), ein eJournal »Die Bibel in der Kunst«, eine Online-Version der Bibelkunden von M. Rösel (AT) und K.-M. Bull (NT) und (im Anfangsstadium) einen Bibelkommentar. Ein derart anwachsender Hypertext zum Bibelstudium kann in gedruckter Form nicht existieren. Wir mögen den Geruch und das Gewicht der alten Lexika vermissen, aber die Zukunft des Lexikons gehört dem Internet.