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Weisheit bei Schopenhauer und die Frage ihrer Aktualität
Schopenhauers Weisheitsbegriff wurde aus zwei verschiedenen Perspektiven analysiert. Erstens, im Kontext der frühen Philosophie, wo „das bessere Bewusstsein“ eine Schlüsselrolle spielte. Der Höhepunkt dieser Zeit waren das Werk Die Welt als Wille und Vorstellung und radikal formulierte philosophische Exklusivität. Zweitens, im Kontext von Essays-Sammlung Parerga und Paralipomena, und besonders einem der Essays Aphorismen zur Lebensweisheit, wo sich Schopenhauer vom Metaphysiker und Buddhisten in den Moralisten und den Lehrer vervandelte, der die Verfahrensregeln in der irrationalen Welt des Willens zeigte, so dass das Leid die geringste Teilnahme an der realen Existenz des Menschen hatte. Diese Akzentverschiebung erfolgte vor allem dank der gründlichen und tiefen Lektüre von Baltasar Gracians Das Hand-Orakel und Kunst der Weltklugheit. Gracian lehrte aber an keiner Stelle, wie man sich von der Welt befreien kann, sondern eher wie man in einer Welt des Bösen, voll von Gegensätzen, Intrigen und Niederträchtigkeiten leben kann.