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Das „Wunder von Bern“ und die kollektive Erinnerung der Deutschen im Wandel der Zeit – zeitgenössisches Erleben, Erinnerungskultur und nationale Identitätsbildung
Zusammenfassung Aus zeitgenössischer Sichtweise war der (bundes)deutsche WM-Erfolg von Bern 1954 ein gemeinschaftsbildendes emotionales Erlebnis, „das uns alle wie in einem Rausch mitriß und uns Stunden, Tage und alle Arbeit vergessen ließ“ (DIE WELT, 6.7.1954, S. 7). Beginnend in den 1990er Jahren und verstärkt seit den 2000er Jahren wurde der WM-Sieg von 1954 von Zeithistoriker*innen und in den meinungsbildenden Medien zeitpolitisch überhöht und legendenhaft zum „wahren Gründungsdatum“ der Bundesrepublik Deutschland stilisiert. Mit Hilfe der erinnerungskulturellen Theoriebildung von Jan und Aleida Assmann kann die Umdeutung des WM-Erfolges von 1954 vom alltagsweltlichen Nahhorizont im Kommunikativen Gedächtnis der Deutschen in den 1950er Jahren zum kulturellen Fernhorizont im Kulturellen Gedächtnis der Deutschen seit den 1990er Jahren plausibel nachvollzogen werden.