Carina Pieper, M. Vogel, Celia Nielsen, Julia Arkenberg
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Zusammenfassung Aktuelle Diskussionen um zeitgemäße Formen der Büroarbeit und der Organisation von Arbeit insgesamt fokussieren einerseits den vermehrten Einsatz digitaler Kommunikationstechnik, andererseits geht es um den Abbau formaler Hierarchien und den Ausbau selbstorganisierter Teams. Dass auch diese mediatisiert arbeitenden Teams Führung brauchen, steht dabei außer Frage. Dieser Umstand aber stellt die herkömmliche, vor allem an formalen, hierarchischen Positionen orientierte Führungsforschung vor eine Schwierigkeit: Wie lässt sich Führung noch beobachten, wenn unklar bleibt, von wem sie ausgeht? Der Artikel schlägt eine Alternative vor, die Führung als sozialen Prozess beschreibt. Denn es ist bemerkenswert, dass in den einschlägigen Publikationen zu Führung unklar bleibt, wie sich Führung eigentlich ereignet. Die Studie liefert hierfür erste Hinweise, indem sie beobachtet, inwiefern Führung in virtuellen Teambesprechungen erforderlich wird. Dazu wird ein sequenzielles Führungsverständnis zugrunde gelegt und erstmals empirisch untersucht, das Führung als „situativ erfolgreiche Einflussnahme in kritischen Momenten“ definiert. Das Ergebnis ist eine erste Typisierung solcher kritischen Momente, welche zukünftiger Forschung als Grundlage dienen kann.