{"title":"匈牙利私人强制性养老金专栏:讣告","authors":"András Simonovits","doi":"10.1111/j.1752-1726.2011.01404.x","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<div>\n \n <p>1998 spaltete die links der Mitte stehende Regierung Ungarns von dem ursprünglichen staatlichen Einsäulenrentensystem ein privates Pflichtrentensystem als zweite Säule ab. Die Teilnahme an dem Zweisäulensystem war für bereits Erwerbstätige optional, für neu in den Arbeitsmarkt eintretende Personen jedoch obligatorisch. Etwa 50 Prozent der Arbeitnehmenden traten der zweiten Säule freiwillig bei, und weitere 25 Prozent waren dazu zwischen 1999 und 2010 gesetzlich verpflichtet. Die zweite Säule hat die finanzielle Stabilität des Systems der sozialen Sicherheit nicht verbessert. Zudem hat die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise ein Schlaglicht auf die Übergangskosten geworfen, die selbst bei einem nur partiellen Übergang zu einem kapitalgedeckten System anfallen. 2010 „verstaatlichte“ die konservative Regierung de facto die zweite Säule und wird einen Teil des akkumulierten Rentenkapitals dazu verwenden, die übermäßige Staatsverschuldung Ungarns sowie das jährliche Haushaltsdefizit zu verringern und Senkungen der Einkommensteuer auszugleichen.</p>\n </div>","PeriodicalId":100723,"journal":{"name":"Internationale Revue für Soziale Sicherheit","volume":"64 3","pages":"89-108"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2011-09-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1111/j.1752-1726.2011.01404.x","citationCount":"2","resultStr":"{\"title\":\"Die private Pflichtrentensäule in Ungarn: Ein Nachruf\",\"authors\":\"András Simonovits\",\"doi\":\"10.1111/j.1752-1726.2011.01404.x\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<div>\\n \\n <p>1998 spaltete die links der Mitte stehende Regierung Ungarns von dem ursprünglichen staatlichen Einsäulenrentensystem ein privates Pflichtrentensystem als zweite Säule ab. Die Teilnahme an dem Zweisäulensystem war für bereits Erwerbstätige optional, für neu in den Arbeitsmarkt eintretende Personen jedoch obligatorisch. Etwa 50 Prozent der Arbeitnehmenden traten der zweiten Säule freiwillig bei, und weitere 25 Prozent waren dazu zwischen 1999 und 2010 gesetzlich verpflichtet. Die zweite Säule hat die finanzielle Stabilität des Systems der sozialen Sicherheit nicht verbessert. Zudem hat die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise ein Schlaglicht auf die Übergangskosten geworfen, die selbst bei einem nur partiellen Übergang zu einem kapitalgedeckten System anfallen. 2010 „verstaatlichte“ die konservative Regierung de facto die zweite Säule und wird einen Teil des akkumulierten Rentenkapitals dazu verwenden, die übermäßige Staatsverschuldung Ungarns sowie das jährliche Haushaltsdefizit zu verringern und Senkungen der Einkommensteuer auszugleichen.</p>\\n </div>\",\"PeriodicalId\":100723,\"journal\":{\"name\":\"Internationale Revue für Soziale Sicherheit\",\"volume\":\"64 3\",\"pages\":\"89-108\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2011-09-05\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"https://sci-hub-pdf.com/10.1111/j.1752-1726.2011.01404.x\",\"citationCount\":\"2\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Internationale Revue für Soziale Sicherheit\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1752-1726.2011.01404.x\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Internationale Revue für Soziale Sicherheit","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1752-1726.2011.01404.x","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Die private Pflichtrentensäule in Ungarn: Ein Nachruf
1998 spaltete die links der Mitte stehende Regierung Ungarns von dem ursprünglichen staatlichen Einsäulenrentensystem ein privates Pflichtrentensystem als zweite Säule ab. Die Teilnahme an dem Zweisäulensystem war für bereits Erwerbstätige optional, für neu in den Arbeitsmarkt eintretende Personen jedoch obligatorisch. Etwa 50 Prozent der Arbeitnehmenden traten der zweiten Säule freiwillig bei, und weitere 25 Prozent waren dazu zwischen 1999 und 2010 gesetzlich verpflichtet. Die zweite Säule hat die finanzielle Stabilität des Systems der sozialen Sicherheit nicht verbessert. Zudem hat die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise ein Schlaglicht auf die Übergangskosten geworfen, die selbst bei einem nur partiellen Übergang zu einem kapitalgedeckten System anfallen. 2010 „verstaatlichte“ die konservative Regierung de facto die zweite Säule und wird einen Teil des akkumulierten Rentenkapitals dazu verwenden, die übermäßige Staatsverschuldung Ungarns sowie das jährliche Haushaltsdefizit zu verringern und Senkungen der Einkommensteuer auszugleichen.