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In der vorliegenden Untersuchung wurden alle Schweizer Programmbeschwerden gegen elektronische Medien (Radio, TV) aus den Jahren 1984 bis 2016 auf IPMI als Auslöser für die Klage untersucht - was auf ein Viertel der Fälle zutrifft. Untersuchungsgegenstand sind nicht die Klageschriften, sondern die Entscheide. Dank einheitlicher Struktur und Terminologie können sie maschinell ausgewertet werden. Die festgestellten Wahrnehmungsphänomene zeigen ein differenziertes Bild von Laienvorstellungen zu Wirkungsbereichen und -kreisen von Medienberichterstattung: Das Publikum beanstandet vor allem kognitive (Fehlinformation, Behinderung der Willensbildung) und affektive Wirkungen (Missachten von Werten und Gefühlen des Publikums). Kritisiert werden die Sendungen großer TV-Anstalten, was die vermutete Medienreichweite als moderierende Variable des IPMI bestätigt. 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摘要
这比«的影响被认为Medieneinflusses»(Influence of Presumed Media markt) Influence, IPMI (Wahrnehmungs和Handlungsphänomen实证证明有用,但将主要在Publikumsbefragungen .科学家发现不知道这只是假设同样,在这些研究中,内容往往描述的是收获和行动的预想,而不是行动。在这种现象发生后的真实案例中通过正常程序投诉解决了问题。如果被回顾的人物认为传媒对舆论形成的影响过于强大,那么他们就可以极力争取。本研究探讨了从1984年到2016年之间瑞士对IPMI的所有对电子媒体(广播、电视)的投诉并以此作为这起诉讼的触发因素,其中四分之一的案例符合上述条件。审判的对象不是指控声,而是做出决定的由于统一结构和术语,可以进行机器分析。展示的Wahrnehmungsphänomene differenziertes描绘Laienvorstellungen Wirkungsbereichen -kreisen从媒体报导:观众在学校里最重要的认知(被残疾的藐视Willensbildung)和人的影响(观众的价值观和情感).大电视剧节目受到批评,这证实了媒体范围被认为是IPMI的适度变量。最为频繁的,是这些频道的娱乐节目,它们的评议员们在过去的岁月里都对这些娱乐表现出冲击。
„Bis zu 8 Monate unschuldig in U-Haft“. Vermutete Medieneinflüsse in Schweizer Programmklagen 1984–2016
Das als «Einfluss des vermuteten Medieneinflusses» (Influence of Presumed Media Influence - IPMI) bekannte Wahrnehmungs- und Handlungsphänomen ist empirisch gut belegt, wird aber hauptsächlich in Publikumsbefragungen nachgewiesen. Es bleibt offen, ob es nur deshalb auftritt, weil Rezipienten danach gefragt werden. Ebenso werden in diesen Studien eher pauschale Wahrnehmungen und Handlungsabsichten festgehalten, nicht aber konkrete Handlungen. Eine Möglichkeit, reale Fälle dieses Phänomens zu studieren, bieten Programmbeschwerden. Wenn Rezipienten einen übermäßigen medialen Einfluss auf die Meinungsbildung feststellen (Wahrnehmungskomponente), können sie dagegen Rechtsmittel ergreifen (Handlungskomponente). In der vorliegenden Untersuchung wurden alle Schweizer Programmbeschwerden gegen elektronische Medien (Radio, TV) aus den Jahren 1984 bis 2016 auf IPMI als Auslöser für die Klage untersucht - was auf ein Viertel der Fälle zutrifft. Untersuchungsgegenstand sind nicht die Klageschriften, sondern die Entscheide. Dank einheitlicher Struktur und Terminologie können sie maschinell ausgewertet werden. Die festgestellten Wahrnehmungsphänomene zeigen ein differenziertes Bild von Laienvorstellungen zu Wirkungsbereichen und -kreisen von Medienberichterstattung: Das Publikum beanstandet vor allem kognitive (Fehlinformation, Behinderung der Willensbildung) und affektive Wirkungen (Missachten von Werten und Gefühlen des Publikums). Kritisiert werden die Sendungen großer TV-Anstalten, was die vermutete Medienreichweite als moderierende Variable des IPMI bestätigt. Überdurchschnittlich häufig betroffen sind die Unterhaltungsprogramme dieser Sender, an denen ein wertkonservatives Publikum über Jahre hinweg Anstoß nimmt.