{"title":"单语和三语对萨特兰-弗里斯兰元音持续时间的感知","authors":"W. Heeringa, Heike Schoormann, J. Peters","doi":"10.25162/zdl-2016-0007","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Fur eine Vielzahl von Sprachen wurde gezeigt, dass eine dynamische f0-Kontur zu einer Verlangerung der wahrgenommenen Vokaldauer beitragt und Horer von diesem Parameter bei der Disambiguierung uneindeutiger Falle Gebrauch machen. In der vorliegenden Studie wird der perzeptuelle Effekt am Beispiel trilingualer Saterfriesen untersucht, da die Ergebnisse fruherer Produktionsstudien nahelegen, dass f0-Dynamik zusatzlich kontrastverstarkend fur die Unterscheidung phonemischer Vokaloppositionen im Saterfriesischen wirken kann. Die Analyse der trilingualen Saterfriesen erfolgt kontrastiv zu monolingualen Sprechern des nordlichen Standarddeutschen, um eine mogliche sprachspezifische Auspragung des perzeptuellen Effekts zu berucksichtigen. Es werden resynthetisierte naturliche Stimuli verwendet. Dabei handelt es sich um monosyllabische Kunstworter der Form /hVt/ mit je drei Dauerstufen und zwei Konturverlaufen (flache f0-Kontur vs. dynamische f0-Kontur) pro untersuchter Vokalkategorie. Fur beide Sprechergruppen lasst sich ein Einfluss der f0-Kontur auf die wahrgenommene Vokaldauer beobachten. Stimuli wurden als langer wahrgenommen, wenn diese mit einer dynamischen anstelle einer flachen f0-Kontur realisiert wurden. Bei den trilingualen Sprechern ist dieser Effekt jedoch auf die halblangen und langen Stimuli geschrankt. Damit zeigt sich, dass eine dynamische f0-Kontur generell zu einer Verlangerung der wahrgenommenen Vokaldauer beitragt, unabhangig vom sprachlichen Hintergrund der Sprecher. Durch die Beschrankung des Effekts auf die halblangen und langen Stimuli bei den trilingualen Sprechern deuten die Ergebnisse zugleich auf eine sprachspezifische Implementierung des perzeptuellen Effekts hin, welcher kontrastverstarkend zur Differenzierung von Kurz- und Langvokaloppositionen beitragen kann.","PeriodicalId":42450,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Dialektologie Und Linguistik","volume":"1 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.4000,"publicationDate":"2016-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Monolingual and trilingual perception of duration in Saterland Frisian vowels\",\"authors\":\"W. Heeringa, Heike Schoormann, J. 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Monolingual and trilingual perception of duration in Saterland Frisian vowels
Fur eine Vielzahl von Sprachen wurde gezeigt, dass eine dynamische f0-Kontur zu einer Verlangerung der wahrgenommenen Vokaldauer beitragt und Horer von diesem Parameter bei der Disambiguierung uneindeutiger Falle Gebrauch machen. In der vorliegenden Studie wird der perzeptuelle Effekt am Beispiel trilingualer Saterfriesen untersucht, da die Ergebnisse fruherer Produktionsstudien nahelegen, dass f0-Dynamik zusatzlich kontrastverstarkend fur die Unterscheidung phonemischer Vokaloppositionen im Saterfriesischen wirken kann. Die Analyse der trilingualen Saterfriesen erfolgt kontrastiv zu monolingualen Sprechern des nordlichen Standarddeutschen, um eine mogliche sprachspezifische Auspragung des perzeptuellen Effekts zu berucksichtigen. Es werden resynthetisierte naturliche Stimuli verwendet. Dabei handelt es sich um monosyllabische Kunstworter der Form /hVt/ mit je drei Dauerstufen und zwei Konturverlaufen (flache f0-Kontur vs. dynamische f0-Kontur) pro untersuchter Vokalkategorie. Fur beide Sprechergruppen lasst sich ein Einfluss der f0-Kontur auf die wahrgenommene Vokaldauer beobachten. Stimuli wurden als langer wahrgenommen, wenn diese mit einer dynamischen anstelle einer flachen f0-Kontur realisiert wurden. Bei den trilingualen Sprechern ist dieser Effekt jedoch auf die halblangen und langen Stimuli geschrankt. Damit zeigt sich, dass eine dynamische f0-Kontur generell zu einer Verlangerung der wahrgenommenen Vokaldauer beitragt, unabhangig vom sprachlichen Hintergrund der Sprecher. Durch die Beschrankung des Effekts auf die halblangen und langen Stimuli bei den trilingualen Sprechern deuten die Ergebnisse zugleich auf eine sprachspezifische Implementierung des perzeptuellen Effekts hin, welcher kontrastverstarkend zur Differenzierung von Kurz- und Langvokaloppositionen beitragen kann.
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