{"title":"Heraion和herakt","authors":"A. Hupfloher","doi":"10.1515/afgs.2012.225","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Große Heiligt mer mit hoher Zeugnisdichte sind gut geeignet, Fragen nach der Dynamik religiçsen und sozialen Verhaltens in diachronischer Perspektive zu behandeln. F r Olympia gilt dies im besonderen, wo vor allem in der rçmischen Kaiserzeit durchaus spektakul re Ver nderungen zu beobachten sind: ein Tempel, das Metroon, wurde umgewidmet und diente nun dem Herrscherkult, war aber noch unter seiner alten Benennung bekannt (Paus. 5,20,8); den zweiten grçßeren Bau neben dem Zeustempel, das Heraion, pr sentiert uns der Reiseschriftsteller Pausanias im 2. Jahrhundert n.Chr. als einen mit Statuen und Preziosen gef llten Raum. Manche Forscher sprechen daher von einer Art Kunstgalerie, manche von einem „Museum“, andere gehen noch einen Schritt weiter und rechnen bei diesem Geb ude mit einer tiefgreifenden Funktionsverschiebung hin zu einem „Museum oder Lagerraum“ f r wertvolle G ter: dies sei in der rçmischen Kaiserzeit die zentrale, die wichtigste Funktion des Heratempels gewesen, hinter der die religiçse weit zur cktrat. Diese Einsch tzungen f hren zun chst zu der Frage, welche religiçsen und sozialen Funktionen bei einem antiken Tempelgeb ude generell zu erwarten sind und ob sie zu einer musealen Nutzung in Widerspruch oder in Konkurrenz stehen. Ich nehme sodann die These von der weitgehenden Desakralisierung dieses Tempels zum Anlaß, den Herakult im kaiserzeitlichen Olympia ausf hrlich und in systematischer Perspektive zu untersuchen: Welche Riten ken-","PeriodicalId":29740,"journal":{"name":"Archiv fur Religionsgeschichte","volume":"13 1","pages":"225 - 252"},"PeriodicalIF":0.2000,"publicationDate":"2012-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/afgs.2012.225","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Heraion und Herakult im kaiserzeitlichen Olympia\",\"authors\":\"A. Hupfloher\",\"doi\":\"10.1515/afgs.2012.225\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Große Heiligt mer mit hoher Zeugnisdichte sind gut geeignet, Fragen nach der Dynamik religiçsen und sozialen Verhaltens in diachronischer Perspektive zu behandeln. F r Olympia gilt dies im besonderen, wo vor allem in der rçmischen Kaiserzeit durchaus spektakul re Ver nderungen zu beobachten sind: ein Tempel, das Metroon, wurde umgewidmet und diente nun dem Herrscherkult, war aber noch unter seiner alten Benennung bekannt (Paus. 5,20,8); den zweiten grçßeren Bau neben dem Zeustempel, das Heraion, pr sentiert uns der Reiseschriftsteller Pausanias im 2. Jahrhundert n.Chr. als einen mit Statuen und Preziosen gef llten Raum. Manche Forscher sprechen daher von einer Art Kunstgalerie, manche von einem „Museum“, andere gehen noch einen Schritt weiter und rechnen bei diesem Geb ude mit einer tiefgreifenden Funktionsverschiebung hin zu einem „Museum oder Lagerraum“ f r wertvolle G ter: dies sei in der rçmischen Kaiserzeit die zentrale, die wichtigste Funktion des Heratempels gewesen, hinter der die religiçse weit zur cktrat. Diese Einsch tzungen f hren zun chst zu der Frage, welche religiçsen und sozialen Funktionen bei einem antiken Tempelgeb ude generell zu erwarten sind und ob sie zu einer musealen Nutzung in Widerspruch oder in Konkurrenz stehen. Ich nehme sodann die These von der weitgehenden Desakralisierung dieses Tempels zum Anlaß, den Herakult im kaiserzeitlichen Olympia ausf hrlich und in systematischer Perspektive zu untersuchen: Welche Riten ken-\",\"PeriodicalId\":29740,\"journal\":{\"name\":\"Archiv fur Religionsgeschichte\",\"volume\":\"13 1\",\"pages\":\"225 - 252\"},\"PeriodicalIF\":0.2000,\"publicationDate\":\"2012-03-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/afgs.2012.225\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Archiv fur Religionsgeschichte\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/afgs.2012.225\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"0\",\"JCRName\":\"RELIGION\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Archiv fur Religionsgeschichte","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/afgs.2012.225","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"RELIGION","Score":null,"Total":0}
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