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Emanzipation durch Entwicklungspolitik? Einige Überlegungen zu Fragen globaler Ungleichheit
Seit es Entwicklungspolitik gibt, sieht sich diese mannigfaltiger Kritik ausgesetzt. Im Gegensatz zu anderen kritischen Sichtweisen geht es Post-Development-Ansatzen um die Infragestellung von Entwicklungspolitik an sich. Anstatt also vor allem Misserfolge und Mangel in den Blick zu nehmen, kritisieren Post-Development-Autor*innen Entwicklungspolitik auch in Fallen, in denen sie nach eigenen Masstaben erfolgreich ist, und zwar u.a. mit dem Verweis auf die Reproduktion kolonialen Denkens, der Ausklammerung des problematischen Gesellschaftsmodells des Nordens, der Etablierung von Herrschaftsverhaltnissen, der zerstorerischen Wirkung von Entwicklungshilfeprojekten und Modernisierung sowie der Reduktion eines guten Lebens auf soziookonomische Indikatoren. Eine Politik, die globale soziookonomische Ungleichheit als Problem sieht, ohne die Post-Development-Kritik zu ignorieren, muss sich der Frage stellen, wie eine solche auf der Grundlage der Reflexion und Umgehung der skizzierten problematischen Strukturen traditioneller Entwicklungszusammenarbeit aussehen kann. Dies fuhrt dieser Beitrag aus.