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Das Lipödem in Abgrenzung zur Adipositas. Parallelen und Herausforderungen in der Praxis
Zusammenfassung Das Krankheitsbild Lipödem erfährt in den letzten Jahren vermehrte Aufmerksamkeit. Überschneidungen mit der Adipositas machen eine Abgrenzung mitunter schwierig. Diese ist aber für eine differenzierte zielgerichtete Therapie wichtig. Definition und Klinik Beim Lipödem handelt es sich um eine schmerzhafte, anlagebedingte, übermäßige Fettgewebsvermehrung an den Extremitäten bei Frauen. Das führt zu einer Disproportion der Körpersilhuette. Erste Symptome manifestieren sich häufig in der Pubertät, der Verlauf ist meist progredient. Charakteristische Symptome sind Ruhe- und Druckschmerzen, Hämatomneigung, Spannungs- und Schwellungsgefühle, rasche Ermüdung der Muskulatur und Ödeme, die aber stadienabhängig inkonsistent sind. 25–88 % der Lipödem-Patientinnen leiden gleichzeitig an einer Adipositas. Prävalenz Je nach Studie 5–9,7 %, entsprechend 2–4 Millionen Frauen in Deutschland. Ätiologie Es besteht eine familiäre Disposition. Hormonelle Veränderungen sind Triggerfaktoren und lassen auf hormonelle Einflüsse schließen. Im Gewebe findet sich eine leichte chronische Entzündung (Silent Inflammation), welche die Symptomatik erklärt. Diagnostik Die Diagnosestellung erfolgt klinisch und muss von anderen Fettverteilungsstörungen unterschieden werden. Der BMI ist nicht geeignet. Es sollte der Bauchumfang-Größen-Quotient (BCG = WHtR Waist to Height-Ratio) herangezogen werden. Therapie interdisziplinärer Therapieansatz, der neben der konservativen Entstauungstherapie, der operativen Therapie mittels Liposuktion auch die Ernährungs-, Bewegungs- und Psychotherapie umfasst.