军队在衰落。1812年,符腾堡和拿破仑对俄罗斯的战役。Hrsg。Wolfgang Mährle和Nicole Bickhoff著,斯图加特:Kohlhammer 2017,276 S.,30.00欧元[ISBN 978‑3‑17‑023382‑9]

IF 0.1 4区 历史学 Q4 HISTORY
Max Plassmann
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Ihre schweren Verluste – von etwa 16 000 Mann kehrten nur etwa 1000 in die Heimat zurück – waren hauptsächlich auf den alltäglichen Kleinen Krieg, mehr aber noch auf Erschöpfung, Krankheiten und Versorgungsmängel zurückzuführen. Der Russlandfeldzug blieb also für die Überlebenden wie die Hinterbliebenen eine traumatische Erfahrung, die nicht durch ein Hohelied auf ruhmvolle Gefechte kompensiert werden konnte. Wohl deshalb bildeten die Ereignisse von 1812 einen zentralen Erinnerungsort Württembergs, der in der Folge bis zum Zweiten Weltkrieg zahllose bessere und schlechtere Publikationen hervorbrachte. Die über den Katalogteil nachvollziehbare Ausstellung hat dies anschaulich dokumentiert. Den Aufsatzteil eröffnet Erich Pelzer nach einer Einführung von Wolfgang Mährle. Pelzer widmet sich der politischen Vorgeschichte des Krieges von 1812, die er als eine auch persönliche Entfremdung zwischen Napoleon und Alexander I. beschreibt. Seit dem Frieden von Tilsit 1807 trieben politische Reibereien, persönliche Enttäuschungen und Misstrauen beide Seiten nach und nach zum Krieg, und schließlich ging es mehr darum, das Odium des Aggressors auf den jeweils anderen zu schieben, als den Frieden zu wahren. Württemberg hatte als zwar von Napoleons Gnaden gewachsener, aber immer noch auf europäischer Ebene mindermächtiger Kleinstaat wenig zu diesen Entscheidungen zum Krieg beizutragen. Nachdem sich Napoleon jedoch einmal zum Krieg entschlossen hatte, musste auch die württembergische Armee ihren Anteil leisten. 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摘要

该卷结合了斯图加特高级美术馆展出的展览目录,以及随之而来的关于符腾堡对拿破仑1812年反俄战役的贡献的科学会议的贡献。在后来的纪念文化中,人们特别注意事件的处理,而军事事件本身几乎没有被考虑在内。这也是有充分理由的,因为除了几集外,符腾堡人在战斗中没有发挥核心作用。他们的重大损失——约1.6万人仅返回家园——主要是由于每天的小规模战争,但更严重的是由于疲惫、疾病和物资短缺。俄罗斯战役对幸存者和幸存者来说仍然是一次痛苦的经历,这是对光荣战斗的赞美之歌所不能弥补的。这可能就是为什么1812年的事件在符腾堡成为了一个中心纪念地,随后在第二次世界大战之前,符腾堡出版了无数更好、更糟糕的出版物。这个展览可以追溯到目录部分,它清楚地记录了这一点。Erich Pelzer在Wolfgang Mährle的介绍后开始了这篇文章。佩尔泽致力于1812年战争的政治史前史,他将其描述为拿破仑和亚历山大一世之间的个人异化。自1807年蒂尔西特和平以来,政治摩擦、个人失望和不信任逐渐将双方推向战争,最终更多的是将侵略者的仇恨转移到彼此身上,而不是维持和平。符腾堡是一个在拿破仑的庇护下成长起来的小国,但在欧洲层面上仍然是一个小国,对战争的这些决定几乎没有贡献。然而,一旦拿破仑决定开战,符腾堡军队就必须发挥自己的作用。根据革命战争的经验,这支军队在前十年进行了根本性改革,并扩大了MGZ 78/1(2019):217–219 OLDENBOURG
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Armee im Untergang. Württemberg und der Feldzug Napoleons gegen Russland 1812. Hrsg. von Wolfgang Mährle und Nicole Bickhoff, Stuttgart: Kohlhammer 2017, 276 S., EUR 30,00 [ISBN 978‑3‑17‑023382‑9]
Der Band vereinigt den Katalog einer im Hauptstaatsarchiv Stuttgart gezeigten Ausstellung mit den Beiträgen einer begleitenden wissenschaftlichen Tagung zum württembergischen Anteil an Napoleons Feldzug gegen Russland 1812. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Verarbeitung des Geschehens in der späteren Erinnerungskultur gelegt, während die militärischen Ereignisse selbst kaum in den Blick genommen werden. Das ist insofern auch gut begründet, weil die Württemberger, von wenigen Episoden abgesehen, keine zentrale Rolle bei den Kämpfen gespielt haben. Ihre schweren Verluste – von etwa 16 000 Mann kehrten nur etwa 1000 in die Heimat zurück – waren hauptsächlich auf den alltäglichen Kleinen Krieg, mehr aber noch auf Erschöpfung, Krankheiten und Versorgungsmängel zurückzuführen. Der Russlandfeldzug blieb also für die Überlebenden wie die Hinterbliebenen eine traumatische Erfahrung, die nicht durch ein Hohelied auf ruhmvolle Gefechte kompensiert werden konnte. Wohl deshalb bildeten die Ereignisse von 1812 einen zentralen Erinnerungsort Württembergs, der in der Folge bis zum Zweiten Weltkrieg zahllose bessere und schlechtere Publikationen hervorbrachte. Die über den Katalogteil nachvollziehbare Ausstellung hat dies anschaulich dokumentiert. Den Aufsatzteil eröffnet Erich Pelzer nach einer Einführung von Wolfgang Mährle. Pelzer widmet sich der politischen Vorgeschichte des Krieges von 1812, die er als eine auch persönliche Entfremdung zwischen Napoleon und Alexander I. beschreibt. Seit dem Frieden von Tilsit 1807 trieben politische Reibereien, persönliche Enttäuschungen und Misstrauen beide Seiten nach und nach zum Krieg, und schließlich ging es mehr darum, das Odium des Aggressors auf den jeweils anderen zu schieben, als den Frieden zu wahren. Württemberg hatte als zwar von Napoleons Gnaden gewachsener, aber immer noch auf europäischer Ebene mindermächtiger Kleinstaat wenig zu diesen Entscheidungen zum Krieg beizutragen. Nachdem sich Napoleon jedoch einmal zum Krieg entschlossen hatte, musste auch die württembergische Armee ihren Anteil leisten. Diese Armee war im vorangegangenen Jahrzehnt als Reaktion auf die Erfahrungen der Revolutionskriege grundlegend reformiert und erweitert MGZ 78/1 (2019): 217–219 OLDENBOURG
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