{"title":"团结集体中的艺术自主性?矛盾的自我概念和21世纪城市剧团合奏演员的范围。19世纪","authors":"Anna Volkland","doi":"10.24053/fmth-2022-0009","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Abstract:Schauspieler*innen als – heute in aller Regel befristet – an einem öffentlichen Repertoiretheater angestellte Ensemblemitglieder oder Gastierende befinden sich in der widersprüchlichen Position, sich einerseits als Künstler*innen zu definieren und im öffentlichen Diskurs auch als solche markiert zu sein, tatsächlich aber als Angestellte der Weisungsbefugnis einer Theaterleitung zu unterstehen und immer innerhalb einer Gruppe zu agieren. Dieser Beitrag fragt, wie (Theater-)Schauspieler*innen selbst ihre eigenen Handlungsspielräume innerhalb dieses von diversen Abhängigkeitsverhältnissen durchzogenen Berufsfelds beschreiben und definieren, das Individualität und Originalität ebenso einfordert wie die Fähigkeit und Bereitschaft zur Einordnung in künstlerische Gesamtkonzeptionen. Auf welche Weise wird etwa die Indienstnahme der eigenen Kreativität und des eigenen Körpers im Kontext einer Regiearbeit als bewusst hingebungsvoller Akt schauspielerischer Selbstbestimmung behauptet? Vorgestellt werden drei mögliche Haltungen eines öffentlich geäußerten schauspielerischen Selbstverständnisses, die als Strategien der zumindest diskursiven Selbstermächtigung gelesen werden: Einer ‚affirmativen' und einer ‚kritischen' Positionierung im Dispositiv der immer noch dominanten Regietheateridee wird eine neuere ‚aktivistisch-institutionskritische' Haltung sich solidarisch emanzipierender Schauspieler*innen gegenübergestellt. Die Thesen verstehen sich als Anregung für weitere Forschungen und Diskussionen zu Machtverhältnissen in theatralen Inszenierungsprozessen.","PeriodicalId":55908,"journal":{"name":"FORUM MODERNES THEATER","volume":"33 1","pages":"105 - 119"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2022-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Künstlerische Autonomie im solidarischen Kollektiv? Paradoxe Selbstverständnisse und gefundene Spielräume von Ensembleschauspieler*innen in Stadttheaterbetrieben des 21. Jahrhunderts\",\"authors\":\"Anna Volkland\",\"doi\":\"10.24053/fmth-2022-0009\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Abstract:Schauspieler*innen als – heute in aller Regel befristet – an einem öffentlichen Repertoiretheater angestellte Ensemblemitglieder oder Gastierende befinden sich in der widersprüchlichen Position, sich einerseits als Künstler*innen zu definieren und im öffentlichen Diskurs auch als solche markiert zu sein, tatsächlich aber als Angestellte der Weisungsbefugnis einer Theaterleitung zu unterstehen und immer innerhalb einer Gruppe zu agieren. Dieser Beitrag fragt, wie (Theater-)Schauspieler*innen selbst ihre eigenen Handlungsspielräume innerhalb dieses von diversen Abhängigkeitsverhältnissen durchzogenen Berufsfelds beschreiben und definieren, das Individualität und Originalität ebenso einfordert wie die Fähigkeit und Bereitschaft zur Einordnung in künstlerische Gesamtkonzeptionen. Auf welche Weise wird etwa die Indienstnahme der eigenen Kreativität und des eigenen Körpers im Kontext einer Regiearbeit als bewusst hingebungsvoller Akt schauspielerischer Selbstbestimmung behauptet? Vorgestellt werden drei mögliche Haltungen eines öffentlich geäußerten schauspielerischen Selbstverständnisses, die als Strategien der zumindest diskursiven Selbstermächtigung gelesen werden: Einer ‚affirmativen' und einer ‚kritischen' Positionierung im Dispositiv der immer noch dominanten Regietheateridee wird eine neuere ‚aktivistisch-institutionskritische' Haltung sich solidarisch emanzipierender Schauspieler*innen gegenübergestellt. Die Thesen verstehen sich als Anregung für weitere Forschungen und Diskussionen zu Machtverhältnissen in theatralen Inszenierungsprozessen.\",\"PeriodicalId\":55908,\"journal\":{\"name\":\"FORUM MODERNES THEATER\",\"volume\":\"33 1\",\"pages\":\"105 - 119\"},\"PeriodicalIF\":0.1000,\"publicationDate\":\"2022-06-13\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"FORUM MODERNES THEATER\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.24053/fmth-2022-0009\",\"RegionNum\":4,\"RegionCategory\":\"艺术学\",\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"0\",\"JCRName\":\"THEATER\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"FORUM MODERNES THEATER","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.24053/fmth-2022-0009","RegionNum":4,"RegionCategory":"艺术学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"THEATER","Score":null,"Total":0}
Künstlerische Autonomie im solidarischen Kollektiv? Paradoxe Selbstverständnisse und gefundene Spielräume von Ensembleschauspieler*innen in Stadttheaterbetrieben des 21. Jahrhunderts
Abstract:Schauspieler*innen als – heute in aller Regel befristet – an einem öffentlichen Repertoiretheater angestellte Ensemblemitglieder oder Gastierende befinden sich in der widersprüchlichen Position, sich einerseits als Künstler*innen zu definieren und im öffentlichen Diskurs auch als solche markiert zu sein, tatsächlich aber als Angestellte der Weisungsbefugnis einer Theaterleitung zu unterstehen und immer innerhalb einer Gruppe zu agieren. Dieser Beitrag fragt, wie (Theater-)Schauspieler*innen selbst ihre eigenen Handlungsspielräume innerhalb dieses von diversen Abhängigkeitsverhältnissen durchzogenen Berufsfelds beschreiben und definieren, das Individualität und Originalität ebenso einfordert wie die Fähigkeit und Bereitschaft zur Einordnung in künstlerische Gesamtkonzeptionen. Auf welche Weise wird etwa die Indienstnahme der eigenen Kreativität und des eigenen Körpers im Kontext einer Regiearbeit als bewusst hingebungsvoller Akt schauspielerischer Selbstbestimmung behauptet? Vorgestellt werden drei mögliche Haltungen eines öffentlich geäußerten schauspielerischen Selbstverständnisses, die als Strategien der zumindest diskursiven Selbstermächtigung gelesen werden: Einer ‚affirmativen' und einer ‚kritischen' Positionierung im Dispositiv der immer noch dominanten Regietheateridee wird eine neuere ‚aktivistisch-institutionskritische' Haltung sich solidarisch emanzipierender Schauspieler*innen gegenübergestellt. Die Thesen verstehen sich als Anregung für weitere Forschungen und Diskussionen zu Machtverhältnissen in theatralen Inszenierungsprozessen.