{"title":"胎儿的存在","authors":"Laura Völkle","doi":"10.1515/zfsoz-2021-0009","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Totgeborene sind Entitäten mit einem doppelt prekären Status, denn ihre Karriere als Person ist bereits vorüber, bevor ihre Existenz als Mensch richtig begonnen hat. Dieses Charakteristikum nutzt der Beitrag, um nach dem situierten Zusammenspiel von Prozessen der De/Personalisierung und De/Humanisierung zu fragen. Die Analyse verfolgt anhand ethnografischer Beschreibungen den Weg eines totgeborenen Fötus von seiner Entbindung im Kreißsaal bis zu seiner Beisetzung und nimmt dessen ontologisches Changieren zwischen unterschiedlichen Existenzweisen in den Blick. Damit schließt der Beitrag an die Debatte um die „Grenzen des Sozialen“ an und fasst Menschen und Personen als kontingente Phänomene, nach denen empirisch zu fragen ist. Er will mit seiner Analyse zu einer mikrosoziologischen Komplexitätsentfaltung von Grenzziehungsprozessen am Lebensanfang beitragen.","PeriodicalId":47292,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Soziologie","volume":"50 1","pages":"114 - 130"},"PeriodicalIF":0.8000,"publicationDate":"2021-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"2","resultStr":"{\"title\":\"Die Existenzweisen eines Fötus\",\"authors\":\"Laura Völkle\",\"doi\":\"10.1515/zfsoz-2021-0009\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Zusammenfassung Totgeborene sind Entitäten mit einem doppelt prekären Status, denn ihre Karriere als Person ist bereits vorüber, bevor ihre Existenz als Mensch richtig begonnen hat. Dieses Charakteristikum nutzt der Beitrag, um nach dem situierten Zusammenspiel von Prozessen der De/Personalisierung und De/Humanisierung zu fragen. Die Analyse verfolgt anhand ethnografischer Beschreibungen den Weg eines totgeborenen Fötus von seiner Entbindung im Kreißsaal bis zu seiner Beisetzung und nimmt dessen ontologisches Changieren zwischen unterschiedlichen Existenzweisen in den Blick. Damit schließt der Beitrag an die Debatte um die „Grenzen des Sozialen“ an und fasst Menschen und Personen als kontingente Phänomene, nach denen empirisch zu fragen ist. Er will mit seiner Analyse zu einer mikrosoziologischen Komplexitätsentfaltung von Grenzziehungsprozessen am Lebensanfang beitragen.\",\"PeriodicalId\":47292,\"journal\":{\"name\":\"Zeitschrift Fur Soziologie\",\"volume\":\"50 1\",\"pages\":\"114 - 130\"},\"PeriodicalIF\":0.8000,\"publicationDate\":\"2021-04-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"2\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Zeitschrift Fur Soziologie\",\"FirstCategoryId\":\"90\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/zfsoz-2021-0009\",\"RegionNum\":4,\"RegionCategory\":\"社会学\",\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"Q3\",\"JCRName\":\"SOCIOLOGY\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift Fur Soziologie","FirstCategoryId":"90","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/zfsoz-2021-0009","RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"SOCIOLOGY","Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Totgeborene sind Entitäten mit einem doppelt prekären Status, denn ihre Karriere als Person ist bereits vorüber, bevor ihre Existenz als Mensch richtig begonnen hat. Dieses Charakteristikum nutzt der Beitrag, um nach dem situierten Zusammenspiel von Prozessen der De/Personalisierung und De/Humanisierung zu fragen. Die Analyse verfolgt anhand ethnografischer Beschreibungen den Weg eines totgeborenen Fötus von seiner Entbindung im Kreißsaal bis zu seiner Beisetzung und nimmt dessen ontologisches Changieren zwischen unterschiedlichen Existenzweisen in den Blick. Damit schließt der Beitrag an die Debatte um die „Grenzen des Sozialen“ an und fasst Menschen und Personen als kontingente Phänomene, nach denen empirisch zu fragen ist. Er will mit seiner Analyse zu einer mikrosoziologischen Komplexitätsentfaltung von Grenzziehungsprozessen am Lebensanfang beitragen.
期刊介绍:
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