2022年德国成瘾大会

IF 0.4 4区 医学 Q4 PSYCHIATRY
Suchttherapie Pub Date : 2022-11-01 DOI:10.1055/a-1941-5274
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Während in Kanada bei\n hohen Prävalenzen vor der Legalisierung einerseits\n keine nennenswerten Anstiege der\n Prävalenzen und cannabisbezogener Risikoverhaltensweisen\n festgestellt werden\n konnte, ergaben sich gleichzeitig keine Anhaltspunkte\n für einen Rückgang des Cannabiskonsums\n bei Jugendlichen, was von den\n Initiatoren der Legalisierung erhofft wurde.\n Thailand hingegen wies, ausgehend von\n niedrigen Prävalenzraten, einen Anstieg\n cannabisbezogener Probleme auf, der sich\n durch eine weitgehend unreglementierte\n Freigabe erklären lässt. Während die von\n Jürgen Rehm vorgetragene epidemiologische\n Perspektive allerdings nur begrenzt\n Aussagen zu cannabisbezogenen Störungen\n erlaubt, skizzierte Eva Hoch in einem\n weiteren Plenarvortrag bedeutsame Public-\n Health-Anforderungen für die Umsetzung\n der Cannabisfreigabe. Beide Vorträge\n betonten den bislang unzureichenden\n Kenntnisstand und die Notwendigkeit begleitender\n Evaluation. 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摘要

从7。高达9。2022年9月,由德国成瘾心理学学会、德国成瘾研究与成瘾治疗学会和许多其他专业学会组织的德国成瘾大会自2019年以来首次在慕尼黑举行,约有350名参观者。就在开幕式期间,围绕联邦政府计划释放大麻用于娱乐目的的争议在巴伐利亚州卫生和保健部长克劳斯·霍列茨切克与联邦政府毒品和药物事务专员布尔哈尔德·布利埃内特之间的交锋中变得明显。因此,在大会第一天的两次全体演讲中,大麻专题也得到了突出的体现。于尔根·雷姆比较了加拿大和泰国大麻合法化的效果。虽然在加拿大,在合法化之前的高流行水平下,没有观察到流行率和大麻相关风险行为的显著增加,但没有证据表明青少年大麻使用量下降,这是合法化发起人所希望的。另一方面,泰国显示,由于流行率低,大麻相关问题有所增加,这可以解释为基本上不受监管的释放。虽然Jürgen Rehm提出的流行病学观点只允许对大麻相关疾病进行有限的陈述,但Eva Hoch在另一次全体演讲中概述了实施大麻释放的重要公共卫生要求。两次专题介绍都强调知识水平不够,需要进行相应的评价。各种专题讨论会也从研究和供应商的角度对大麻专题进行了审查。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Deutscher Suchtkongress 2022
Vom 7. bis zum 9. September 2022 fand erstmalig seit 2019 der von der Deutschen Gesellschaft für Suchtpsychologie, der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie und zahlreichen weiteren Fachgesellschaften ausgerichtete Deutsche Suchtkongress mit etwa 350 Besuchern in München statt. Bereits während der Eröffnungsveranstaltung zeigte sich in einem Schlagabtausch zwischen dem bayrischen Minister für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek, und dem Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, die mit der von der Bundesregierung geplanten Cannabisfreigabe zu Genusszwecken verbundene Kontroverse. Folgerichtig wurde das Thema Cannabis am ersten Kongresstag auch prominent in zwei Plenarvorträgen vertreten. Jürgen Rehm verglich dabei Effekte der Cannabislegalisierung in Kanada und in Thailand. Während in Kanada bei hohen Prävalenzen vor der Legalisierung einerseits keine nennenswerten Anstiege der Prävalenzen und cannabisbezogener Risikoverhaltensweisen festgestellt werden konnte, ergaben sich gleichzeitig keine Anhaltspunkte für einen Rückgang des Cannabiskonsums bei Jugendlichen, was von den Initiatoren der Legalisierung erhofft wurde. Thailand hingegen wies, ausgehend von niedrigen Prävalenzraten, einen Anstieg cannabisbezogener Probleme auf, der sich durch eine weitgehend unreglementierte Freigabe erklären lässt. Während die von Jürgen Rehm vorgetragene epidemiologische Perspektive allerdings nur begrenzt Aussagen zu cannabisbezogenen Störungen erlaubt, skizzierte Eva Hoch in einem weiteren Plenarvortrag bedeutsame Public- Health-Anforderungen für die Umsetzung der Cannabisfreigabe. Beide Vorträge betonten den bislang unzureichenden Kenntnisstand und die Notwendigkeit begleitender Evaluation. Auch in verschiedenen Symposien wurde das Thema Cannabis sowohl aus Forschungs- als auch aus Versorgerperspektive beleuchtet.
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Suchttherapie
Suchttherapie 医学-精神病学
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期刊介绍: The journal addiction therapy is the forum for all who are active in the areas of addiction prevention, addiction treatment and addiction research. All contributions are selected and prepared in such a way that they are attractive for the various specialist disciplines - regardless of whether they are psychotherapists, doctors, psychologists, social workers or social educators in outpatient and inpatient facilities of addiction care, whether scientists in the field of addiction research or whether family doctor or internist. Practical relevance is clearly in the focus: Fundamentals and new approaches to addiction prevention, therapy and policy are presented and reflected. Basic scientific topics are also taken up and it is shown what suggestions arise from this for the care and treatment practice. The addiction as a whole is sometimes prone to doctrines, dogmas and beliefs. The addiction treatment questioned existing, developed it through controversial discourses on and is open to different theoretical and practical approaches. Important international treatment and research approaches are also taken up and fed into the local discussion.
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