{"title":"也是如此","authors":"Sandra Rose-Meierhöfer","doi":"10.15150/LT.2018.3185","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Das Wohlergehen landwirtschaftlicher Nutztiere ist in aller Munde. Viele Produktionsbedingungen, unter denen zum Beispiel Fleisch, Milch und Eier erzeugt werden, stehen in der Kritik. Für die Landwirtschaft stellt dies enorme Anforderungen an die Zukunftsfähigkeit der modernen Tierhaltung dar. Denn nur ein gesundes und zufriedenes Tier kann gute Leistungen und Nutzen bringen. Doch auch der ökonomische Aspekt der Tierhaltung darf nicht in den Hintergrund rücken: Tierwohl soll nicht nur dem Tier nützen, sondern auch dem Landwirt. Dies muss nicht zwingend ein Widerspruch sein. Die Digitalisierung als Oberbegriff für Precision Farming, Smart Farming und Landwirtschaft 4.0 kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, dies soll beispielhaft an der Milchviehhaltung gezeigt werden. Die moderne Milchviehhaltung mit automatisierten Melk-, Fütterungsund Tierüberwachungssystemen stellt völlig neue Anforderungen an den Tierhalter, bietet aber auch neue Möglichkeiten der Produktion und Vermarktung. Nur 21 % der Milchkühe erreichen die Phase der höchsten Laktationsleistung, d. h. ein Großteil der Kühe scheidet zuvor krankheitsbedingt aus und verursacht damit hohe Kosten. Die Lehrstühle „Landtechnik“ und „Landwirtschaftliche Betriebslehre“ der Hochschule Neubrandenburg haben sich in ihrem Forschungsvorhaben „Tierwohl und Wirtschaftlichkeit in der zukunftsorientierten Milchviehhaltung – Bewertung verschiedener Maßnahmen und deren ökonomischen Auswirkungen“ zum Ziel gesetzt, an verschieden strukturierten Milchviehbetrieben Maßnahmen zur Steigerung des Tierwohls zu identifizieren, umzusetzen und sowohl aus Sicht des Tierwohls als auch aus Sicht der Ökonomie zu bewerten. Durch die Bewertung des Status quo zu Beginn der Untersuchung mit der Situation nach Einführung der verfahrenstechnischen Maßnahmen können die Betriebe vertikal verglichen werden. Aufgrund der Auswertung der Wirtschaftlichkeitskennzahlen ist auch ein horizontaler Vergleich der Betriebe untereinander möglich. Dabei können Aussagen darüber getroffen werden, ob beim Umsetzen von Maßnahmen zur Steigerung des Tierwohls ein Zusammenhang zwischen ökonomischen und verfahrenstechnischen Erfolgen und der Betriebsgröße zu verzeichnen ist. Aktuelle Ergebnisse aus unserem Projekt zeigen in drei von vier Betrieben, die bisher untersucht wurden, Schwachstellen in Bezug auf das Tierwohl. Am gravierendsten sind Mängel an der Bodenbeschaffenheit und am Zustand der Liegeboxen in den Ställen. Darüber hinaus wird aus der Untersuchung deutlich, dass den Kühen bislang selten zusätzlicher Kuhkomfort, wie Ausläufe und intakte Kuhbürsten, angeboten wird. Die ersten Ergebnisse der Kostenanalyse zeigen, dass die TierwohlmaßDigitalisierung und Tierwohl in der Nutztierhaltung Streiflicht DOI: 10.15150/lt.2018.3185","PeriodicalId":35524,"journal":{"name":"Landtechnik","volume":"73 1","pages":"95–96-95–96"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2018-06-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Digitalisierung und Tierwohl in der Nutztierhaltung\",\"authors\":\"Sandra Rose-Meierhöfer\",\"doi\":\"10.15150/LT.2018.3185\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Das Wohlergehen landwirtschaftlicher Nutztiere ist in aller Munde. Viele Produktionsbedingungen, unter denen zum Beispiel Fleisch, Milch und Eier erzeugt werden, stehen in der Kritik. Für die Landwirtschaft stellt dies enorme Anforderungen an die Zukunftsfähigkeit der modernen Tierhaltung dar. Denn nur ein gesundes und zufriedenes Tier kann gute Leistungen und Nutzen bringen. 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Die Lehrstühle „Landtechnik“ und „Landwirtschaftliche Betriebslehre“ der Hochschule Neubrandenburg haben sich in ihrem Forschungsvorhaben „Tierwohl und Wirtschaftlichkeit in der zukunftsorientierten Milchviehhaltung – Bewertung verschiedener Maßnahmen und deren ökonomischen Auswirkungen“ zum Ziel gesetzt, an verschieden strukturierten Milchviehbetrieben Maßnahmen zur Steigerung des Tierwohls zu identifizieren, umzusetzen und sowohl aus Sicht des Tierwohls als auch aus Sicht der Ökonomie zu bewerten. Durch die Bewertung des Status quo zu Beginn der Untersuchung mit der Situation nach Einführung der verfahrenstechnischen Maßnahmen können die Betriebe vertikal verglichen werden. Aufgrund der Auswertung der Wirtschaftlichkeitskennzahlen ist auch ein horizontaler Vergleich der Betriebe untereinander möglich. Dabei können Aussagen darüber getroffen werden, ob beim Umsetzen von Maßnahmen zur Steigerung des Tierwohls ein Zusammenhang zwischen ökonomischen und verfahrenstechnischen Erfolgen und der Betriebsgröße zu verzeichnen ist. Aktuelle Ergebnisse aus unserem Projekt zeigen in drei von vier Betrieben, die bisher untersucht wurden, Schwachstellen in Bezug auf das Tierwohl. Am gravierendsten sind Mängel an der Bodenbeschaffenheit und am Zustand der Liegeboxen in den Ställen. Darüber hinaus wird aus der Untersuchung deutlich, dass den Kühen bislang selten zusätzlicher Kuhkomfort, wie Ausläufe und intakte Kuhbürsten, angeboten wird. 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Digitalisierung und Tierwohl in der Nutztierhaltung
Das Wohlergehen landwirtschaftlicher Nutztiere ist in aller Munde. Viele Produktionsbedingungen, unter denen zum Beispiel Fleisch, Milch und Eier erzeugt werden, stehen in der Kritik. Für die Landwirtschaft stellt dies enorme Anforderungen an die Zukunftsfähigkeit der modernen Tierhaltung dar. Denn nur ein gesundes und zufriedenes Tier kann gute Leistungen und Nutzen bringen. Doch auch der ökonomische Aspekt der Tierhaltung darf nicht in den Hintergrund rücken: Tierwohl soll nicht nur dem Tier nützen, sondern auch dem Landwirt. Dies muss nicht zwingend ein Widerspruch sein. Die Digitalisierung als Oberbegriff für Precision Farming, Smart Farming und Landwirtschaft 4.0 kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, dies soll beispielhaft an der Milchviehhaltung gezeigt werden. Die moderne Milchviehhaltung mit automatisierten Melk-, Fütterungsund Tierüberwachungssystemen stellt völlig neue Anforderungen an den Tierhalter, bietet aber auch neue Möglichkeiten der Produktion und Vermarktung. Nur 21 % der Milchkühe erreichen die Phase der höchsten Laktationsleistung, d. h. ein Großteil der Kühe scheidet zuvor krankheitsbedingt aus und verursacht damit hohe Kosten. Die Lehrstühle „Landtechnik“ und „Landwirtschaftliche Betriebslehre“ der Hochschule Neubrandenburg haben sich in ihrem Forschungsvorhaben „Tierwohl und Wirtschaftlichkeit in der zukunftsorientierten Milchviehhaltung – Bewertung verschiedener Maßnahmen und deren ökonomischen Auswirkungen“ zum Ziel gesetzt, an verschieden strukturierten Milchviehbetrieben Maßnahmen zur Steigerung des Tierwohls zu identifizieren, umzusetzen und sowohl aus Sicht des Tierwohls als auch aus Sicht der Ökonomie zu bewerten. Durch die Bewertung des Status quo zu Beginn der Untersuchung mit der Situation nach Einführung der verfahrenstechnischen Maßnahmen können die Betriebe vertikal verglichen werden. Aufgrund der Auswertung der Wirtschaftlichkeitskennzahlen ist auch ein horizontaler Vergleich der Betriebe untereinander möglich. Dabei können Aussagen darüber getroffen werden, ob beim Umsetzen von Maßnahmen zur Steigerung des Tierwohls ein Zusammenhang zwischen ökonomischen und verfahrenstechnischen Erfolgen und der Betriebsgröße zu verzeichnen ist. Aktuelle Ergebnisse aus unserem Projekt zeigen in drei von vier Betrieben, die bisher untersucht wurden, Schwachstellen in Bezug auf das Tierwohl. Am gravierendsten sind Mängel an der Bodenbeschaffenheit und am Zustand der Liegeboxen in den Ställen. Darüber hinaus wird aus der Untersuchung deutlich, dass den Kühen bislang selten zusätzlicher Kuhkomfort, wie Ausläufe und intakte Kuhbürsten, angeboten wird. Die ersten Ergebnisse der Kostenanalyse zeigen, dass die TierwohlmaßDigitalisierung und Tierwohl in der Nutztierhaltung Streiflicht DOI: 10.15150/lt.2018.3185