{"title":"伊冯·海特勒2018年出现在不来梅和汉堡。(德语方言地理学124)荷兰,378","authors":"Carolin Kiesewalter","doi":"10.1515/zrs-2020-2033","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Mit ihrer in enger Verbindung zum Projekt „Sprachvariation in Norddeutschland“ (SiN) entstandenen Dissertationsschrift hat Yvonne Hettler einen bedeutenden Beitrag zur hörerzentrierten Regionalsprachenforschung geleistet. Ziel dieser Disziplin ist die Erforschung des laienlinguistischen Wissens zu modernen deutschen Regionalsprachen. Fassbar wird dieses Wissen über „Hörerurteile“ im Sinne von Veräußerungen sprachbezogener Wissensbestände (mit mittelbar oder unmittelbar vorausgegangenen Akten der Sprachwahrnehmung und -bewertung; vgl. Purschke 2011). In diesem Kontext von besonderem Interesse sind seit jeher Hörerurteile über regionalsprachliche Einzelphänomene, da deren subjektive Beurteilung nachweislich nicht nur die hörerseitige Einschätzung von Äußerungen, Sprechern und ganzen Interaktionssituationen beeinflussen kann, sondern auch die sprecherseitige Variantenwahl und somit den Sprachgebrauch. Was den Forschungsstand zum phänomenbezogenen Hörerurteil anbelangt, so ist die lang erwartete theoretische Fundierung rezent durch Purschke (2011) erfolgt. In empirischer Hinsicht sind jedoch trotz zunehmender Bemühungen bei Weitem noch nicht alle Desiderata behoben. Hier lässt sich nun mit Hettler (2018) ein beachtlicher Fortschritt verbuchen, denn sie legt Ergebnisse aus einer der bislang umfassendsten einschlägigen Erhebungen vor. Den zentralen Gegenstand dieser Erhebung bilden Hörerurteile über 33 Phänomene des in Bremen bzw. Hamburg gebräuchlichen Regiolekts – darunter nicht nur phonetisch-phonologische, sondern auch (in der einschlägigen For-","PeriodicalId":32266,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Rezensionen zur Germanistischen Sprachwissenschaft","volume":"12 1","pages":"21 - 26"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-04-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/zrs-2020-2033","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Yvonne Hettler. 2018. Salienz,Bewertung und Realisierung regionaler Sprachmerkmale in Bremen und Hamburg (Deutsche Dialektgeographie 124). 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Yvonne Hettler. 2018. Salienz,Bewertung und Realisierung regionaler Sprachmerkmale in Bremen und Hamburg (Deutsche Dialektgeographie 124). Hildesheim: Olms. 378 S.
Mit ihrer in enger Verbindung zum Projekt „Sprachvariation in Norddeutschland“ (SiN) entstandenen Dissertationsschrift hat Yvonne Hettler einen bedeutenden Beitrag zur hörerzentrierten Regionalsprachenforschung geleistet. Ziel dieser Disziplin ist die Erforschung des laienlinguistischen Wissens zu modernen deutschen Regionalsprachen. Fassbar wird dieses Wissen über „Hörerurteile“ im Sinne von Veräußerungen sprachbezogener Wissensbestände (mit mittelbar oder unmittelbar vorausgegangenen Akten der Sprachwahrnehmung und -bewertung; vgl. Purschke 2011). In diesem Kontext von besonderem Interesse sind seit jeher Hörerurteile über regionalsprachliche Einzelphänomene, da deren subjektive Beurteilung nachweislich nicht nur die hörerseitige Einschätzung von Äußerungen, Sprechern und ganzen Interaktionssituationen beeinflussen kann, sondern auch die sprecherseitige Variantenwahl und somit den Sprachgebrauch. Was den Forschungsstand zum phänomenbezogenen Hörerurteil anbelangt, so ist die lang erwartete theoretische Fundierung rezent durch Purschke (2011) erfolgt. In empirischer Hinsicht sind jedoch trotz zunehmender Bemühungen bei Weitem noch nicht alle Desiderata behoben. Hier lässt sich nun mit Hettler (2018) ein beachtlicher Fortschritt verbuchen, denn sie legt Ergebnisse aus einer der bislang umfassendsten einschlägigen Erhebungen vor. Den zentralen Gegenstand dieser Erhebung bilden Hörerurteile über 33 Phänomene des in Bremen bzw. Hamburg gebräuchlichen Regiolekts – darunter nicht nur phonetisch-phonologische, sondern auch (in der einschlägigen For-