合同来源

IF 0.5 Q4 ENGINEERING, GEOLOGICAL
Geotechnik Pub Date : 2023-06-13 DOI:10.1002/gete.202370203
Karsten Lühmann
{"title":"合同来源","authors":"Karsten Lühmann","doi":"10.1002/gete.202370203","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Eine häufig zitierte Redewendung besagt, dass Vertrag von vertragen käme. Auf den ersten Blick sind Vertrag und vertragen zwei Wörter, die sehr ähnlich klingen. Jeder wünscht sich, dass dieser Satz für alle Projektbeteiligten gleichermaßen gilt, aber das tägliche Miteinander zeigt, wie schwierig es ist, diesen guten Grundsatz aufrechtzuerhalten.</p><p>Per Definition ist ein Vertrag ein Rechtsgeschäft, das aus inhaltlich übereinstimmenden, mit Bezug aufeinander abgegebenen Willenserklärungen von mindestens zwei Personen besteht. Während Verträge für den Erfolg einer Geschäftsbeziehung unerlässlich sind, da sie Regelungen schaffen, die die Interessen der Geschäftspartner schützen, ist es ebenso wichtig, dass die Parteien in der Lage sind, miteinander auszukommen und sich zu vertragen. In diesem Kontext bedeutet vertragen, dass beide Parteien bereit sein müssen, Kompromisse einzugehen und ihre Erwartungen anzupassen, um eine Vereinbarung zu treffen, die für beide Seiten akzeptabel ist. In einer sich schnell verändernden Welt, die immer mehr vernetzt und globalisiert wird, ist die Fähigkeit, miteinander auszukommen, genauso wichtig wie die Fähigkeit, einen Vertrag zu verhandeln und abzuschließen.</p><p>Gelingt dieses nicht, ist der Dissens meistens in der inhaltlichen Übereinstimmung der Willenserklärung zu finden. Auch wenn man noch so sehr versucht, einen Vertragsinhalt exakt zu beschreiben, gibt es immer einen Interpretationsspielraum, der von den Parteien zu ihren Gunsten ausgelegt werden kann.</p><p>Gerade im Bauwesen, wo fast jedes Projekt ein Unikat ist, ist die Vertragsgestaltung häufig sehr komplex und es bestehen im Nachhinein nicht selten unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Vertragsauslegung. Dadurch besteht in der Ausführungsphase die Gefahr von Streitigkeiten zwischen den Projektbeteiligten, die dann im ungünstigsten Fall vor Gericht ausgetragen werden. Um diesem Prozess bereits in den Anfängen entgegenzuwirken, sind auf beiden Seiten Projektbeteiligte erforderlich, die die notwendigen technischen und sozialen Kompetenzen besitzen, mit den nötigen Vollmachten ausgestattet sind und den Willen haben, die Konflikte beizulegen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen, oder kurz gesagt, sich zu vertragen.</p><p>Um diesen Prozess zu unterstützen, wird auf verschiedenen Ebenen versucht, neue Wege der Zusammenarbeit zu entwickeln und zu etablieren. Eines der vielversprechendsten Verfahren ist die „Integrierte Projektabwicklung“ (IPA) auf Basis eines Mehrparteiensystems. Diesem System liegen acht Charakteristika zu Grunde, die allesamt erfüllt sein müssen, um ein Projekt als IPA-Projekt einzuordnen. Für das „Vertragen“ sind dabei die Charakteristika „gemeinsames Risikomanagement“, „gemeinsame Entscheidungen“ sowie „lösungsorientierte Konfliktbearbeitung“ von entscheidender Bedeutung. Hierdurch können die Projektbeteiligten auf Augenhöhe agieren und den Grundgedanken „Best for Project“ verwirklichen.</p><p>Ein neuer Umgang in der Zusammenarbeit ist auch erforderlich, um das Image der Bauwirtschaft positiv zu verändern und damit die junge Generation für das Bauwesen zu interessieren. Niemand entscheidet sich gerne für eine Branche, in der viel Kraft darauf verwendet wird, sich zu streiten, anstatt sie für die Verwirklichung des Projektes einzusetzen.</p><p>Der Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft bleibt sicherlich eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre. Es bedarf eines gemeinsamen Engagements von Unternehmen, Politik und Bildungseinrichtungen, um die Attraktivität zu steigern und somit die Zukunftsfähigkeit der Branche zu sichern. Nur so können wir sicherstellen, dass auch in Zukunft spannende und herausfordernde Infrastruktur- und Immobilienprojekte umgesetzt werden können.</p><p>Schließen möchte ich mit einem Zitat des Öl-Tycoons Jean Paul Getty:</p><p><i>„Wenn man einem Menschen vertrauen kann, erübrigt sich ein Vertrag.Wenn man ihm nicht vertrauen kann, ist ein Vertrag nutzlos.“</i></p><p>In diesem Sinne viel Spaß bei der Lektüre der neuen Ausgabe der Zeitschrift <i>geotechnik</i>.</p><p>Karsten Lühmann</p><p>Mitglied des Vorstandes der DGGT</p>","PeriodicalId":43155,"journal":{"name":"Geotechnik","volume":"46 2","pages":"83-84"},"PeriodicalIF":0.5000,"publicationDate":"2023-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/gete.202370203","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Vertrag kommt von vertragen\",\"authors\":\"Karsten Lühmann\",\"doi\":\"10.1002/gete.202370203\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<p>Eine häufig zitierte Redewendung besagt, dass Vertrag von vertragen käme. 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Um diesem Prozess bereits in den Anfängen entgegenzuwirken, sind auf beiden Seiten Projektbeteiligte erforderlich, die die notwendigen technischen und sozialen Kompetenzen besitzen, mit den nötigen Vollmachten ausgestattet sind und den Willen haben, die Konflikte beizulegen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen, oder kurz gesagt, sich zu vertragen.</p><p>Um diesen Prozess zu unterstützen, wird auf verschiedenen Ebenen versucht, neue Wege der Zusammenarbeit zu entwickeln und zu etablieren. Eines der vielversprechendsten Verfahren ist die „Integrierte Projektabwicklung“ (IPA) auf Basis eines Mehrparteiensystems. Diesem System liegen acht Charakteristika zu Grunde, die allesamt erfüllt sein müssen, um ein Projekt als IPA-Projekt einzuordnen. Für das „Vertragen“ sind dabei die Charakteristika „gemeinsames Risikomanagement“, „gemeinsame Entscheidungen“ sowie „lösungsorientierte Konfliktbearbeitung“ von entscheidender Bedeutung. Hierdurch können die Projektbeteiligten auf Augenhöhe agieren und den Grundgedanken „Best for Project“ verwirklichen.</p><p>Ein neuer Umgang in der Zusammenarbeit ist auch erforderlich, um das Image der Bauwirtschaft positiv zu verändern und damit die junge Generation für das Bauwesen zu interessieren. Niemand entscheidet sich gerne für eine Branche, in der viel Kraft darauf verwendet wird, sich zu streiten, anstatt sie für die Verwirklichung des Projektes einzusetzen.</p><p>Der Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft bleibt sicherlich eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre. Es bedarf eines gemeinsamen Engagements von Unternehmen, Politik und Bildungseinrichtungen, um die Attraktivität zu steigern und somit die Zukunftsfähigkeit der Branche zu sichern. Nur so können wir sicherstellen, dass auch in Zukunft spannende und herausfordernde Infrastruktur- und Immobilienprojekte umgesetzt werden können.</p><p>Schließen möchte ich mit einem Zitat des Öl-Tycoons Jean Paul Getty:</p><p><i>„Wenn man einem Menschen vertrauen kann, erübrigt sich ein Vertrag.Wenn man ihm nicht vertrauen kann, ist ein Vertrag nutzlos.“</i></p><p>In diesem Sinne viel Spaß bei der Lektüre der neuen Ausgabe der Zeitschrift <i>geotechnik</i>.</p><p>Karsten Lühmann</p><p>Mitglied des Vorstandes der DGGT</p>\",\"PeriodicalId\":43155,\"journal\":{\"name\":\"Geotechnik\",\"volume\":\"46 2\",\"pages\":\"83-84\"},\"PeriodicalIF\":0.5000,\"publicationDate\":\"2023-06-13\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/gete.202370203\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Geotechnik\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/gete.202370203\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"Q4\",\"JCRName\":\"ENGINEERING, GEOLOGICAL\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Geotechnik","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/gete.202370203","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"ENGINEERING, GEOLOGICAL","Score":null,"Total":0}
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摘要

常被引用的一句话是:合同可以接受。第一眼看上去就有个合同两个字的念起来很像每个人都希望这句话对所有的项目参与者都适用,但每天分享给大家看,维护这种美好原则是多困难的。根据定义,合同是一个涉及至少两个人相互商定并做出的个人选择文件的具有内容一致的法律协议。同样重要的是,双方必须能够好好相处,和睦相处。在这种情况下,双方都必须愿意妥协并根据预期达成双方都可接受的协议。在快速变化的世界,两者联系越来越紧密并全球化,相互联系的能力与谈判和签订合同的能力同样重要。如果没有成功,一个不同的主题就会随着本决议的内容一致而出现。尽管人们试图严格定义一种合同内容,但总是有解释的空间,能够被各方解释为对其有利的。建筑领域就是工程领域,每一个工程几乎都是一件都统一的项目,这就使得合同的设计十分复杂,在合同的解释方面,事后也会有一些不同的看法。因此,项目执行阶段可能出现项目参与者之间的争端,在最恶劣的情况下提出诉讼。为了遏制都已经在这一进程,两边是Projektbeteiligte需要具备必要的技术和社会技能,配备必要的权力和愿意解决冲突,但为了实现共同目标,简而言之,或是.和好为了支持这一进程,各级正在努力制订和确定新的合作方式。最有前途的实施之一是基于多党体制的“综合项目管理”(ip)。来看,这些系统具有8个特性,为了将一个项目对应于一个ipa项目,必须符合这些特性。对于“调和”而言,这些特点对于“共享风险管理”、“联合决策”和“解决冲突”都很重要。根据这些功能,项目参与者可以在视线高的情况下行动,还能发挥“最佳项目”的论点。开发商要积极地改变建筑工地的形象,也需要新的合作环境,以引起年轻一代的建筑兴趣。没人会决定选一个精力比较大的行业开发商已成为未来几年面临的主要挑战之一。这需要公司、政策制定者和教育机构的共同承诺以增加吸引力,确保行业的可持续性。只有这样,我们才能确保基础设施和房市项目能够继续实施。我要借此机会结语几句约翰•保罗·盖蒂的石油富豪名言:“如果你能信任一个人,就不要有人做协定了。如果你不能信任他,那合约也就没用了“从这个意义上讲,看新一期的地理工程学杂志是一件充满乐趣的事。卡斯滕吕曼德国安全局董事会的成员
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Vertrag kommt von vertragen

Eine häufig zitierte Redewendung besagt, dass Vertrag von vertragen käme. Auf den ersten Blick sind Vertrag und vertragen zwei Wörter, die sehr ähnlich klingen. Jeder wünscht sich, dass dieser Satz für alle Projektbeteiligten gleichermaßen gilt, aber das tägliche Miteinander zeigt, wie schwierig es ist, diesen guten Grundsatz aufrechtzuerhalten.

Per Definition ist ein Vertrag ein Rechtsgeschäft, das aus inhaltlich übereinstimmenden, mit Bezug aufeinander abgegebenen Willenserklärungen von mindestens zwei Personen besteht. Während Verträge für den Erfolg einer Geschäftsbeziehung unerlässlich sind, da sie Regelungen schaffen, die die Interessen der Geschäftspartner schützen, ist es ebenso wichtig, dass die Parteien in der Lage sind, miteinander auszukommen und sich zu vertragen. In diesem Kontext bedeutet vertragen, dass beide Parteien bereit sein müssen, Kompromisse einzugehen und ihre Erwartungen anzupassen, um eine Vereinbarung zu treffen, die für beide Seiten akzeptabel ist. In einer sich schnell verändernden Welt, die immer mehr vernetzt und globalisiert wird, ist die Fähigkeit, miteinander auszukommen, genauso wichtig wie die Fähigkeit, einen Vertrag zu verhandeln und abzuschließen.

Gelingt dieses nicht, ist der Dissens meistens in der inhaltlichen Übereinstimmung der Willenserklärung zu finden. Auch wenn man noch so sehr versucht, einen Vertragsinhalt exakt zu beschreiben, gibt es immer einen Interpretationsspielraum, der von den Parteien zu ihren Gunsten ausgelegt werden kann.

Gerade im Bauwesen, wo fast jedes Projekt ein Unikat ist, ist die Vertragsgestaltung häufig sehr komplex und es bestehen im Nachhinein nicht selten unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Vertragsauslegung. Dadurch besteht in der Ausführungsphase die Gefahr von Streitigkeiten zwischen den Projektbeteiligten, die dann im ungünstigsten Fall vor Gericht ausgetragen werden. Um diesem Prozess bereits in den Anfängen entgegenzuwirken, sind auf beiden Seiten Projektbeteiligte erforderlich, die die notwendigen technischen und sozialen Kompetenzen besitzen, mit den nötigen Vollmachten ausgestattet sind und den Willen haben, die Konflikte beizulegen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen, oder kurz gesagt, sich zu vertragen.

Um diesen Prozess zu unterstützen, wird auf verschiedenen Ebenen versucht, neue Wege der Zusammenarbeit zu entwickeln und zu etablieren. Eines der vielversprechendsten Verfahren ist die „Integrierte Projektabwicklung“ (IPA) auf Basis eines Mehrparteiensystems. Diesem System liegen acht Charakteristika zu Grunde, die allesamt erfüllt sein müssen, um ein Projekt als IPA-Projekt einzuordnen. Für das „Vertragen“ sind dabei die Charakteristika „gemeinsames Risikomanagement“, „gemeinsame Entscheidungen“ sowie „lösungsorientierte Konfliktbearbeitung“ von entscheidender Bedeutung. Hierdurch können die Projektbeteiligten auf Augenhöhe agieren und den Grundgedanken „Best for Project“ verwirklichen.

Ein neuer Umgang in der Zusammenarbeit ist auch erforderlich, um das Image der Bauwirtschaft positiv zu verändern und damit die junge Generation für das Bauwesen zu interessieren. Niemand entscheidet sich gerne für eine Branche, in der viel Kraft darauf verwendet wird, sich zu streiten, anstatt sie für die Verwirklichung des Projektes einzusetzen.

Der Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft bleibt sicherlich eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre. Es bedarf eines gemeinsamen Engagements von Unternehmen, Politik und Bildungseinrichtungen, um die Attraktivität zu steigern und somit die Zukunftsfähigkeit der Branche zu sichern. Nur so können wir sicherstellen, dass auch in Zukunft spannende und herausfordernde Infrastruktur- und Immobilienprojekte umgesetzt werden können.

Schließen möchte ich mit einem Zitat des Öl-Tycoons Jean Paul Getty:

„Wenn man einem Menschen vertrauen kann, erübrigt sich ein Vertrag.Wenn man ihm nicht vertrauen kann, ist ein Vertrag nutzlos.“

In diesem Sinne viel Spaß bei der Lektüre der neuen Ausgabe der Zeitschrift geotechnik.

Karsten Lühmann

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Geotechnik
Geotechnik ENGINEERING, GEOLOGICAL-
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期刊介绍: Die Zeitschrift "geotechnik" ist das Organ der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V (DGGT) und erscheint viermal jährlich. Die Themen- schwerpunkte entsprechen den Fachsektionen der DGGT und umfassen Bodenmechanik, Erd- und Grundbau, Felsmechanik, Ingenieurgeologie, Geokunststoffe sowie Umweltgeotechnik. Die Schwerpunkte einer Ausgabe werden jeweils von einer Fachsektion gestellt und auch um Beiträge aus anderen Themenbereichen ergänzt. Mitteilungen der DGGT, CBTR-Nachrichten des Centrums für Deutsches und Internationales Baugrund- und Tiefbaurecht e.V., Nachrichten aus der Industrie.
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