{"title":"它发生于戴斯尼亚","authors":"Anne Weißbach, K. Lohmann","doi":"10.1055/a-0740-3212","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Dystonien sind eine klinisch und genetisch heterogene Gruppe von Bewegungsstörungen, bei denen es durch unwillkürliche, anhaltende oder intermittierende Muskelkontraktionen zu abnormen Bewegungen oder Haltungen kommt. Die Ursache einer Dystonie oder dystonen Bewegungsstörung bleibt zurzeit bei den meisten Patienten ungeklärt, doch scheinen genetische Faktoren eine große Rolle zu spielen. Zwar werden mehr und mehr Dystoniegene identifiziert (aktuell sind es bis zu 200 verschiedene), so sind diese doch nur für einige wenige und zum großen Teil sehr seltene Unterformen von Dystonien von Bedeutung. Dazu gehören v. a. die Dystonien, die früh, d. h. in der Kindheit oder Jugend beginnen und häufig auch mehrere Körperregionen betreffen. In der Vergangenheit wurden wiederholt mögliche gemeinsame Pathomechanismen der einzelnen genetischen Dystonien untersucht. Bis auf wenige Ausnahmen scheinen die kodierten Proteine aber dabei keinem gemeinsamen Wirkkreislauf anzugehören, sondern beeinflussen ganz unterschiedliche zelluläre Prozesse. Für die Mehrzahl der Dystonien mit bisher unbekannter Ursache wird eine Kombination aus verschiedenen genetischen und äußeren Einflüssen angenommen. Hier stellen wir die bekannten Dystoniegene vor, die v. a. bei isolierten (Dystonie als einzige Krankheitsmanifestation mit Ausnahme eines Tremors) oder kombinierten (Dystonie plus eine andere Bewegungsstörung wie Parkinson, Myoklonus oder Chorea) Dystonien relevant sind. Beispielhaft werden auch einige der Gene, die komplexe Dystonien verursachen, vorgestellt, bei denen, neben einer Dystonie, häufig auch eine Entwicklungsstörung oder Erkrankung anderer Organsysteme vorliegen. Abhängig von der klinischen Ausprägung der dystonen Symptome und weitestgehend unabhängig von genetischen Befunden kann die Dystonie auf eine orale Pharmakotherapie, intramuskuläre Botulinumtoxininjektionen oder eine tiefe Hirnstimulation ansprechen.","PeriodicalId":50832,"journal":{"name":"Aktuelle Neurologie","volume":"45 1","pages":"726 - 736"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2018-09-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-0740-3212","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Genetische Ursachen bei Dystonien\",\"authors\":\"Anne Weißbach, K. Lohmann\",\"doi\":\"10.1055/a-0740-3212\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Zusammenfassung Dystonien sind eine klinisch und genetisch heterogene Gruppe von Bewegungsstörungen, bei denen es durch unwillkürliche, anhaltende oder intermittierende Muskelkontraktionen zu abnormen Bewegungen oder Haltungen kommt. 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Zusammenfassung Dystonien sind eine klinisch und genetisch heterogene Gruppe von Bewegungsstörungen, bei denen es durch unwillkürliche, anhaltende oder intermittierende Muskelkontraktionen zu abnormen Bewegungen oder Haltungen kommt. Die Ursache einer Dystonie oder dystonen Bewegungsstörung bleibt zurzeit bei den meisten Patienten ungeklärt, doch scheinen genetische Faktoren eine große Rolle zu spielen. Zwar werden mehr und mehr Dystoniegene identifiziert (aktuell sind es bis zu 200 verschiedene), so sind diese doch nur für einige wenige und zum großen Teil sehr seltene Unterformen von Dystonien von Bedeutung. Dazu gehören v. a. die Dystonien, die früh, d. h. in der Kindheit oder Jugend beginnen und häufig auch mehrere Körperregionen betreffen. In der Vergangenheit wurden wiederholt mögliche gemeinsame Pathomechanismen der einzelnen genetischen Dystonien untersucht. Bis auf wenige Ausnahmen scheinen die kodierten Proteine aber dabei keinem gemeinsamen Wirkkreislauf anzugehören, sondern beeinflussen ganz unterschiedliche zelluläre Prozesse. Für die Mehrzahl der Dystonien mit bisher unbekannter Ursache wird eine Kombination aus verschiedenen genetischen und äußeren Einflüssen angenommen. Hier stellen wir die bekannten Dystoniegene vor, die v. a. bei isolierten (Dystonie als einzige Krankheitsmanifestation mit Ausnahme eines Tremors) oder kombinierten (Dystonie plus eine andere Bewegungsstörung wie Parkinson, Myoklonus oder Chorea) Dystonien relevant sind. Beispielhaft werden auch einige der Gene, die komplexe Dystonien verursachen, vorgestellt, bei denen, neben einer Dystonie, häufig auch eine Entwicklungsstörung oder Erkrankung anderer Organsysteme vorliegen. Abhängig von der klinischen Ausprägung der dystonen Symptome und weitestgehend unabhängig von genetischen Befunden kann die Dystonie auf eine orale Pharmakotherapie, intramuskuläre Botulinumtoxininjektionen oder eine tiefe Hirnstimulation ansprechen.