关注癫痫

Q4 Medicine
G. Krämer
{"title":"关注癫痫","authors":"G. Krämer","doi":"10.1055/s-0043-121494","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"sien gewidmet. Bei dem ersten Beitrag handelt es sich um die schon seit dem Frühjahr auf der DGN-Homepage zur Verfügung stehenden, aktualisierten und von Christian Elger sowie Ralf Berkenfeld koordinierten Leitlinien zum ersten epileptischen Anfall und zu Epilepsien im Erwachsenenalter. An ihrer Erstellung waren auch Vertreter der Österreichischen Gesellschaft für Epileptologie und Schweizerischen Epilepsie-Liga sowie der Luxemburgischen Gesellschaft für Neurologie und Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie beteiligt. Weil viele Epilepsien bereits in der Kindheit und Jugend beginnen, wurde auch die Neuropädiatrie eingebunden. Die nach fünf Jahren aktualisierten und weiterentwickelten Leitlinien sind nach wie vor sog. S1-Leitlinien, d. h. es handelt sich um Empfehlungen, die von einer Expertengruppe im informellen Konsens erarbeitet wurden. Sie befassen sich zunächst mit der neuen Definition der Epilepsie sowie den Klassifikationen von epileptischen Anfällen und Epilepsie-Syndromen der Internationalen Liga gegen Epilepsie. Die wesentliche Neuerung der Epilepsie-Definition von 2014 besteht darin, dass schon nach einem ersten unprovozierten (in der neuen Nomenklatur: nicht akut symptomatischen) Anfall eine Epilepsie diagnostiziert werden kann, sofern Bildgebung, EEG oder andere Aspekte für ein Wiederholungsrisiko von mindestens 60% in den nächsten zehn Jahren sprechen. Dieser wohlmeinenden Definition stehen im klinischen Alltag jedoch meist keine korrespondierenden und belastbaren Daten zum Langzeitverlauf gegenüber. Dies hat in den letzten Jahren u. a. dazu geführt, dass fast alle Patienten mit einem ersten epileptischen Anfall in der ersten Woche nach einem Schlaganfall vor der Verlegung in eine Reha-Klinik auf ein Antiepileptikum eingestellt werden, das dann meist nicht wieder abgesetzt wird, obwohl das Wiederholungsrisiko nur bei maximal 35% liegt! Die drei weiteren Beiträge dieses Heftes befassen sich mit dem Status epilepticus. Auch hierzu gibt es eine neue Definition, deren wesentlicher Aspekt darin besteht, dass die Mindestdauer von bislang 30 Minuten für konvulsive Anfälle auf 5 und für nicht-konvulsive Anfälle auf 10 Minuten herabgesetzt wurde. Der erste Beitrag beschäftigt sich mit der prähospitalen und initialen intrahospitalen Therapie. Er propagiert insbesondere die intranasale oder intrabukkale Gabe von Midazolam, die der Erstautor in seiner Zeit als Medizinalassistent am Schweizerischen Epilepsie-Zentrum kennengelernt und bis zur Entwicklung eines „Statuskoffers“ perfektioniert hat. Der zweite Beitrag widmet sich dem refraktären (= trotz Standardbehandlung mit Benzodiazepinen und nicht-sedierenden Antiepileptika über 60 Minuten weiterbestehenden) und super-refraktären (auch nach einer intravenösen Anästhetika-Therapie eines refraktären Status epilepticus nach 24 Stunden nicht durchbrochener) Status epilepticus, bevor last not least der nichtkonvulsive Status epilepticus thematisiert wird. Dessen Erkennung ist nach wie vor nur mithilfe des EEGs zuverlässig möglich, therapeutisch ist wie beim konvulsiven Status insbesondere auch die Ursache zu beachten und für die Prognose entscheidend. Ich wünsche eine spannende Lektüre! 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Auch hierzu gibt es eine neue Definition, deren wesentlicher Aspekt darin besteht, dass die Mindestdauer von bislang 30 Minuten für konvulsive Anfälle auf 5 und für nicht-konvulsive Anfälle auf 10 Minuten herabgesetzt wurde. Der erste Beitrag beschäftigt sich mit der prähospitalen und initialen intrahospitalen Therapie. Er propagiert insbesondere die intranasale oder intrabukkale Gabe von Midazolam, die der Erstautor in seiner Zeit als Medizinalassistent am Schweizerischen Epilepsie-Zentrum kennengelernt und bis zur Entwicklung eines „Statuskoffers“ perfektioniert hat. Der zweite Beitrag widmet sich dem refraktären (= trotz Standardbehandlung mit Benzodiazepinen und nicht-sedierenden Antiepileptika über 60 Minuten weiterbestehenden) und super-refraktären (auch nach einer intravenösen Anästhetika-Therapie eines refraktären Status epilepticus nach 24 Stunden nicht durchbrochener) Status epilepticus, bevor last not least der nichtkonvulsive Status epilepticus thematisiert wird. 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摘要

他们为他们奉献。第一篇文章是关于首次癫痫发作和成年期癫痫的最新指南,自春季以来,该指南已在DGN主页上发布,由Christian Elger和Ralf Berkenfeld协调。奥地利癫痫学会和瑞士癫痫联盟以及卢森堡神经病学学会和德国神经外科学会的代表也参与了他们的准备工作。因为许多癫痫已经开始于儿童和青少年时期,神经媒介也参与其中。五年后更新和进一步发展的指导方针仍然是所谓的。S1准则,即专家组在非正式协商一致意见中提出的建议。他们首先讨论了癫痫的新定义以及国际抗癫痫联盟对癫痫发作和癫痫综合征的分类。2014年癫痫定义的主要创新是,只要影像学、脑电图或其他方面表明未来十年内复发风险至少为60%,就可以在第一次无端癫痫发作后诊断癫痫(新命名为:无急性症状)。然而,这个善意的定义通常不会与临床实践中长期过程的相应可靠数据形成对比。近年来,这导致了几乎所有在中风后第一周首次癫痫发作的患者在被转移到康复诊所之前都会服用抗癫痫药物,然后通常不会再次停止,尽管复发的风险最高只有35%。本期的其他三篇文章涉及癫痫持续状态。这里也有一个新的定义,其基本方面是,到目前为止,痉挛性发作的最短持续时间为30分钟,已降至5分钟,非痉挛性发作降至10分钟。第一篇文章介绍了院前和初步的院内治疗。特别是它促进咪达唑仑的鼻内或口腔内给药,第一作者在瑞士癫痫中心担任医疗助理期间了解到了这一点,并完善到“状态病例”的发展。第二篇文章专门讨论难治性(即尽管使用苯二氮卓类药物和非镇静抗癫痫药物进行了标准治疗,但仍持续超过60分钟)和超难治性(即使在静脉麻醉治疗难治性癫痫持续状态后24小时不间断)癫痫持续状态,在此之前至少讨论了非惊厥性癫痫持续状况。只有在脑电图的帮助下,它的检测仍然是可靠的。在治疗上,与抽搐状态一样,必须特别考虑病因,并对预后起决定性作用。我祝你阅读精彩!癫痫特刊
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Schwerpunktheft Epilepsie
sien gewidmet. Bei dem ersten Beitrag handelt es sich um die schon seit dem Frühjahr auf der DGN-Homepage zur Verfügung stehenden, aktualisierten und von Christian Elger sowie Ralf Berkenfeld koordinierten Leitlinien zum ersten epileptischen Anfall und zu Epilepsien im Erwachsenenalter. An ihrer Erstellung waren auch Vertreter der Österreichischen Gesellschaft für Epileptologie und Schweizerischen Epilepsie-Liga sowie der Luxemburgischen Gesellschaft für Neurologie und Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie beteiligt. Weil viele Epilepsien bereits in der Kindheit und Jugend beginnen, wurde auch die Neuropädiatrie eingebunden. Die nach fünf Jahren aktualisierten und weiterentwickelten Leitlinien sind nach wie vor sog. S1-Leitlinien, d. h. es handelt sich um Empfehlungen, die von einer Expertengruppe im informellen Konsens erarbeitet wurden. Sie befassen sich zunächst mit der neuen Definition der Epilepsie sowie den Klassifikationen von epileptischen Anfällen und Epilepsie-Syndromen der Internationalen Liga gegen Epilepsie. Die wesentliche Neuerung der Epilepsie-Definition von 2014 besteht darin, dass schon nach einem ersten unprovozierten (in der neuen Nomenklatur: nicht akut symptomatischen) Anfall eine Epilepsie diagnostiziert werden kann, sofern Bildgebung, EEG oder andere Aspekte für ein Wiederholungsrisiko von mindestens 60% in den nächsten zehn Jahren sprechen. Dieser wohlmeinenden Definition stehen im klinischen Alltag jedoch meist keine korrespondierenden und belastbaren Daten zum Langzeitverlauf gegenüber. Dies hat in den letzten Jahren u. a. dazu geführt, dass fast alle Patienten mit einem ersten epileptischen Anfall in der ersten Woche nach einem Schlaganfall vor der Verlegung in eine Reha-Klinik auf ein Antiepileptikum eingestellt werden, das dann meist nicht wieder abgesetzt wird, obwohl das Wiederholungsrisiko nur bei maximal 35% liegt! Die drei weiteren Beiträge dieses Heftes befassen sich mit dem Status epilepticus. Auch hierzu gibt es eine neue Definition, deren wesentlicher Aspekt darin besteht, dass die Mindestdauer von bislang 30 Minuten für konvulsive Anfälle auf 5 und für nicht-konvulsive Anfälle auf 10 Minuten herabgesetzt wurde. Der erste Beitrag beschäftigt sich mit der prähospitalen und initialen intrahospitalen Therapie. Er propagiert insbesondere die intranasale oder intrabukkale Gabe von Midazolam, die der Erstautor in seiner Zeit als Medizinalassistent am Schweizerischen Epilepsie-Zentrum kennengelernt und bis zur Entwicklung eines „Statuskoffers“ perfektioniert hat. Der zweite Beitrag widmet sich dem refraktären (= trotz Standardbehandlung mit Benzodiazepinen und nicht-sedierenden Antiepileptika über 60 Minuten weiterbestehenden) und super-refraktären (auch nach einer intravenösen Anästhetika-Therapie eines refraktären Status epilepticus nach 24 Stunden nicht durchbrochener) Status epilepticus, bevor last not least der nichtkonvulsive Status epilepticus thematisiert wird. Dessen Erkennung ist nach wie vor nur mithilfe des EEGs zuverlässig möglich, therapeutisch ist wie beim konvulsiven Status insbesondere auch die Ursache zu beachten und für die Prognose entscheidend. Ich wünsche eine spannende Lektüre! Schwerpunktheft Epilepsie Special Issue on Epilepsy
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Aktuelle Neurologie 医学-临床神经学
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