R. Schmidt, K. Piliavska, Dominik Maier-Ring, D. Klaasen van Husen, C. Dettmers
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Psychotherapie in der neurologischen Rehabilitation
Zusammenfassung Dem Bedarf angepasste psychotherapeutische Maßnahmen gehören zum unverzichtbaren Behandlungsspektrum der Neurorehabilitation. Allein schon angesichts der großen Häufigkeit komorbider psychischer Störungen, die freilich nicht immer erkannt und angemessen behandelt werden. Die aktuelle Lage ist außerdem gekennzeichnet von einer großen Vielfalt angewendeter Verfahren und einem Mangel an Therapiestudien und gesicherter Evidenz. In diesem Stand der Dinge kommt freilich auch die Vielfalt und Komplexität neurologischer Erkrankungen zum Ausdruck. Zumal bei Vorliegen begleitender psychischer Störungen ist mit von mal zu mal anders akzentuierten Behandlungserfordernissen zu rechnen. Zugleich ist die bei einer Schädigung des ZNS besonders enge Verschränkung leiblicher und seelischer Funktionen zu beachten. Das alles macht eine gleichsam neurologische fundierte, multimodale Psychotherapie erforderlich, die unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Behandlungsansätze und Verfahren in eine in sich stimmige, direkt in die weiteren neurorehabilitativen Maßnahmen integrierte Behandlung mündet. Vor diesem Hintergrund soll der Artikel für den nicht tagtäglich psychotherapeutisch arbeitenden Neurologen das Problembewusstsein dafür schärfen, dass psychische Komorbiditäten in der neurologischen Rehabilitation regelhaft vorkommen, entsprechende Behandlungsbedürfnisse aber häufig nicht erfüllt werden – verknüpft mit einem orientierenden Überblick über psychotherapeutische Aufgaben, Verfahren, Entwicklungserfordernisse und Perspektiven.