促进地球工程领域的平等机会

IF 0.5 Q4 ENGINEERING, GEOLOGICAL
Geotechnik Pub Date : 2023-06-13 DOI:10.1002/gete.202370204
Prof. Dr. Christian Moormann
{"title":"促进地球工程领域的平等机会","authors":"Prof. Dr. Christian Moormann","doi":"10.1002/gete.202370204","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Liebe Mitglieder der DGGT,</p><p>liebe Leserinnen und Leser der Zeitschrift <i>geotechnik</i>,</p><p>an vielen Universitäten und Hochschulen sind die Studienanfängerzahlen im Bauingenieurwesen, im Umwelt- oder auch im Verkehrsingenieurwesen rückläufig. Der Trend betrifft alle technisch orientierten Studienbereiche wie Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Elektro- und Informationstechnik, das Bauingenieurwesen aber im Besonderen, wobei die Rückgänge weit oberhalb der durch den demographischen Wandel bedingten Rückgänge der Studienanfängerzahlen liegen. Das zeigt, dass das Studium des Bauingenieurwesens für junge Menschen immer weniger attraktiv wird, was vielfältige Ursachen hat, die der sorgfältigen Analyse bedürfen.</p><p>Dem steht ein hoher Bedarf an Fachkräften in allen Planungsbereichen, in der Bauindustrie, aber auch bei Bauherren und Behörden gegenüber. Dies ist jüngst auch bei dem von dem Arbeitskreis „Junge DGGT“ am 24. und 25. April 2023 an der Universität Stuttgart ausgerichteten 5. Workshop zum Berufseinstieg in der Geotechnik sehr deutlich geworden. Einer hohen Nachfrage nach Nachwuchskräften und sehr attraktiven Karrierechancen steht eine kleiner werdende Anzahl an Studienabgänger:innen gegenüber, die stark umworben sind. Den Mitgliedern des AK „Junge DGGT“ möchte ich für die sehr engagierte, ehrenamtliche Ausrichtung des Workshops, über den Sie im vorliegenden <i>geotechnik</i>-Heft in der Rubrik DGGT-Mitteilungen mehr Informationen finden, an dieser Stelle herzlich danken.</p><p>Wenn wir für das Bauingenieurwesen und damit auch für die Geotechnik mehr Nachwuchs gewinnen wollen, müssen wir alle zukünftig verstärkt die Bedeutung unserer Fachdisziplin für die Gesellschaft und unsere Zivilisation bekannt machen und verdeutlichen, dass es ohne Bauingenieur:innen und Geolog:innen keine Energiewende, keinen Klimaschutz, keine Verkehrswende und keinen ausreichenden neuen Wohnraum geben wird. Es muss deutlich werden, dass die junge Generation, die etwas in Sachen Nachhaltigkeit bewegen will, die größten Möglichkeiten, etwas zu gestalten und zu verändern, nicht bei Straßenblockaden, sondern in unseren Studiengängen und Berufsfeldern findet. Wer Verantwortung für die Gestaltung unserer zukünftigen Lebensumgebung übernehmen will, für den muss sich das Studium des Bauingenieurwesens als logische Studienfachwahl aufdrängen. Als eine beispielhafte, aber sicher noch nicht ausreichende Initiative ist in diesem Kontext die vom VBI im März 2023 gestartete Werbeinitiative <i>„Wir alle sind … Die Ausdenker“</i> zu nennen, die größte Imagekampagne für die Planungswirtschaft seit Jahrzehnten.</p><p>Wir müssen gerade auch Schülerinnen und Schüler ansprechen und dabei authentisch vermitteln, dass sie in unserem Berufsfeld die „Gestalter der Zukunft“ sein können, dass wir neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und Maschine Learning, Robotik und innovative nachhaltige Materialien einsetzen, um etwas zu schaffen, das dauerhaft bleibt und unser Lebensumfeld im Einklang mit der Natur zum Besseren verändert. Dafür müssen wir auch neue Wege der Kommunikation und aktuelle Medien wählen, da gedruckte Imagebroschüren allein nicht mehr zielgruppenorientiert sind. Es gilt ferner, deutlich zu machen, dass sich auch in unserem Berufsfeld Familie und Beruf, Arbeit und Freizeit gut vereinbaren lassen. Viele Unternehmen und Ingenieurbüros haben hier bereits attraktive Konzepte entwickelt, was aber für das Berufsbild des Bauingenieurs noch bekannter werden muss.</p><p>Und in diesem Zusammenhang müssen wir in unserem Berufsfeld noch offener und attraktiver werden für Schülerinnen, für Studentinnen und Berufsanfängerinnen. Dafür brauchen wir insbesondere auch mehr weibliche Führungskräfte, die jungen Frauen als Vorbilder dienen können. Dies gilt in allen Bereichen: den Ingenieurbüros, den Baufirmen, in der Wissenschaft, aber vor allem auch in der DGGT. Ich hatte in dem Editorial der <i>geotechnik</i>-Ausgabe 4/2022 über die Konzeption für die zukünftige Ausrichtung der DGGT berichtet und in diesem Zusammenhang als ein Ziel definiert, junge und weibliche Mitglieder stärker aktiv in unsere Arbeit zu integrieren und ihnen zudem mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. In der seinerzeitigen Mitgliederbefragung hatten sich 70 % unserer weiblichen Mitglieder dafür ausgesprochen, dass die DGGT mehr Maßnahmen ergreift, um mehr Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen – zum Beispiel durch den Versuch, den Anteil weiblicher Mitglieder im Verein, in Arbeitskreisen und im Vorstand zu stärken, die Sichtbarkeit von Geotechnikerinnen zu erhöhen o.ä. Allerdings hat sich in dieser Frage die Mehrheit aller Befragten gegen besondere Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit positioniert. Diese offenkundig geschlechterspezifische Diskrepanz müssen wir auflösen und so freut es mich, dass ich zu meinem letzten Editorial Zuschriften erhalten habe, die sich mit der Frage der Notwendigkeit und den Möglichkeiten zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit auseinandersetzen und die deutlich machen, dass dieses Thema insbesondere für jüngere Geotechnikerinnen eine hohen Stellenwert hat. Eine von ihnen, Frau Pauline Kaminski, Doktorandin an der Technischen Universität Hamburg, hat sich bereit erklärt, zu diesem Thema einen Diskussionsbeitrag zu formulieren, der nachfolgend abgedruckt ist und den ich Ihnen zur Lektüre empfehle.</p><p>Ich halte es für sehr wichtig, dass wir auch in unserer geotechnischen Fachwelt eine Debatte über dieses Thema führen, um ein Bewusstsein für diese Problematik zu schaffen und um hoffentlich im Ergebnis einen Grundkonsens herzustellen, dass wir hier gemeinsam integrativer, offener und aktiver werden müssen. Zweifelsohne wäre auch dies ein wichtiger Beitrag zur Nachwuchsförderung in der Geotechnik.</p><p>Abschließend möchte ich Sie herzlich zu unseren „Fachsektionstagen Geotechnik 2023“ einladen, die am 12. und 13. September 2023 in Würzburg stattfinden und ein attraktives Vortragsprogramm aus fünf Fachsektionen der DGGT bieten. Nutzen Sie den Frühbucherrabatt und melden Sie sich bald an. Ich freue mich auf ein Wiedersehen in Würzburg!</p><p>Ihr</p><p>Prof. Dr. Christian Moormann</p>","PeriodicalId":43155,"journal":{"name":"Geotechnik","volume":"46 2","pages":"85-86"},"PeriodicalIF":0.5000,"publicationDate":"2023-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/gete.202370204","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Förderung der Chancengleichheit in der Geotechnik\",\"authors\":\"Prof. Dr. Christian Moormann\",\"doi\":\"10.1002/gete.202370204\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<p>Liebe Mitglieder der DGGT,</p><p>liebe Leserinnen und Leser der Zeitschrift <i>geotechnik</i>,</p><p>an vielen Universitäten und Hochschulen sind die Studienanfängerzahlen im Bauingenieurwesen, im Umwelt- oder auch im Verkehrsingenieurwesen rückläufig. Der Trend betrifft alle technisch orientierten Studienbereiche wie Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Elektro- und Informationstechnik, das Bauingenieurwesen aber im Besonderen, wobei die Rückgänge weit oberhalb der durch den demographischen Wandel bedingten Rückgänge der Studienanfängerzahlen liegen. Das zeigt, dass das Studium des Bauingenieurwesens für junge Menschen immer weniger attraktiv wird, was vielfältige Ursachen hat, die der sorgfältigen Analyse bedürfen.</p><p>Dem steht ein hoher Bedarf an Fachkräften in allen Planungsbereichen, in der Bauindustrie, aber auch bei Bauherren und Behörden gegenüber. Dies ist jüngst auch bei dem von dem Arbeitskreis „Junge DGGT“ am 24. und 25. April 2023 an der Universität Stuttgart ausgerichteten 5. Workshop zum Berufseinstieg in der Geotechnik sehr deutlich geworden. Einer hohen Nachfrage nach Nachwuchskräften und sehr attraktiven Karrierechancen steht eine kleiner werdende Anzahl an Studienabgänger:innen gegenüber, die stark umworben sind. Den Mitgliedern des AK „Junge DGGT“ möchte ich für die sehr engagierte, ehrenamtliche Ausrichtung des Workshops, über den Sie im vorliegenden <i>geotechnik</i>-Heft in der Rubrik DGGT-Mitteilungen mehr Informationen finden, an dieser Stelle herzlich danken.</p><p>Wenn wir für das Bauingenieurwesen und damit auch für die Geotechnik mehr Nachwuchs gewinnen wollen, müssen wir alle zukünftig verstärkt die Bedeutung unserer Fachdisziplin für die Gesellschaft und unsere Zivilisation bekannt machen und verdeutlichen, dass es ohne Bauingenieur:innen und Geolog:innen keine Energiewende, keinen Klimaschutz, keine Verkehrswende und keinen ausreichenden neuen Wohnraum geben wird. Es muss deutlich werden, dass die junge Generation, die etwas in Sachen Nachhaltigkeit bewegen will, die größten Möglichkeiten, etwas zu gestalten und zu verändern, nicht bei Straßenblockaden, sondern in unseren Studiengängen und Berufsfeldern findet. Wer Verantwortung für die Gestaltung unserer zukünftigen Lebensumgebung übernehmen will, für den muss sich das Studium des Bauingenieurwesens als logische Studienfachwahl aufdrängen. Als eine beispielhafte, aber sicher noch nicht ausreichende Initiative ist in diesem Kontext die vom VBI im März 2023 gestartete Werbeinitiative <i>„Wir alle sind … Die Ausdenker“</i> zu nennen, die größte Imagekampagne für die Planungswirtschaft seit Jahrzehnten.</p><p>Wir müssen gerade auch Schülerinnen und Schüler ansprechen und dabei authentisch vermitteln, dass sie in unserem Berufsfeld die „Gestalter der Zukunft“ sein können, dass wir neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und Maschine Learning, Robotik und innovative nachhaltige Materialien einsetzen, um etwas zu schaffen, das dauerhaft bleibt und unser Lebensumfeld im Einklang mit der Natur zum Besseren verändert. Dafür müssen wir auch neue Wege der Kommunikation und aktuelle Medien wählen, da gedruckte Imagebroschüren allein nicht mehr zielgruppenorientiert sind. Es gilt ferner, deutlich zu machen, dass sich auch in unserem Berufsfeld Familie und Beruf, Arbeit und Freizeit gut vereinbaren lassen. Viele Unternehmen und Ingenieurbüros haben hier bereits attraktive Konzepte entwickelt, was aber für das Berufsbild des Bauingenieurs noch bekannter werden muss.</p><p>Und in diesem Zusammenhang müssen wir in unserem Berufsfeld noch offener und attraktiver werden für Schülerinnen, für Studentinnen und Berufsanfängerinnen. Dafür brauchen wir insbesondere auch mehr weibliche Führungskräfte, die jungen Frauen als Vorbilder dienen können. Dies gilt in allen Bereichen: den Ingenieurbüros, den Baufirmen, in der Wissenschaft, aber vor allem auch in der DGGT. Ich hatte in dem Editorial der <i>geotechnik</i>-Ausgabe 4/2022 über die Konzeption für die zukünftige Ausrichtung der DGGT berichtet und in diesem Zusammenhang als ein Ziel definiert, junge und weibliche Mitglieder stärker aktiv in unsere Arbeit zu integrieren und ihnen zudem mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. In der seinerzeitigen Mitgliederbefragung hatten sich 70 % unserer weiblichen Mitglieder dafür ausgesprochen, dass die DGGT mehr Maßnahmen ergreift, um mehr Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen – zum Beispiel durch den Versuch, den Anteil weiblicher Mitglieder im Verein, in Arbeitskreisen und im Vorstand zu stärken, die Sichtbarkeit von Geotechnikerinnen zu erhöhen o.ä. Allerdings hat sich in dieser Frage die Mehrheit aller Befragten gegen besondere Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit positioniert. Diese offenkundig geschlechterspezifische Diskrepanz müssen wir auflösen und so freut es mich, dass ich zu meinem letzten Editorial Zuschriften erhalten habe, die sich mit der Frage der Notwendigkeit und den Möglichkeiten zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit auseinandersetzen und die deutlich machen, dass dieses Thema insbesondere für jüngere Geotechnikerinnen eine hohen Stellenwert hat. Eine von ihnen, Frau Pauline Kaminski, Doktorandin an der Technischen Universität Hamburg, hat sich bereit erklärt, zu diesem Thema einen Diskussionsbeitrag zu formulieren, der nachfolgend abgedruckt ist und den ich Ihnen zur Lektüre empfehle.</p><p>Ich halte es für sehr wichtig, dass wir auch in unserer geotechnischen Fachwelt eine Debatte über dieses Thema führen, um ein Bewusstsein für diese Problematik zu schaffen und um hoffentlich im Ergebnis einen Grundkonsens herzustellen, dass wir hier gemeinsam integrativer, offener und aktiver werden müssen. 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摘要

美捷中尉联谊会的成员们、地球工程杂志以及很多大学和高校的读者们,新生建筑、环境以及交通工程师的比率都呈下降趋势。趋势还影响到所有技术性研究领域,包括机械、程序性、电子和信息技术,但更具体地说,建筑业受人口结构变化的影响较大。这表明,对年轻人来说,建筑工程的研究吸引力日渐降低,以致于多方面的原因都需要仔细研究。这得到了建筑业所有建筑部门的人才的巨大需求,这一点在建筑业和主管部门都是得到的。这也是最近发生在24月24日DGGT青年工作小组的报告。25 .2023年4月4日斯图加特大学教授5号。这是一个关于地理工程专业入门的研讨会。对初级专业人员的高需求和极具吸引力的职业机会来自于越来越少的研究生家庭。这里我想感谢AK“青年DGGT”组织的成员为我们提供的现场信息,在这里,他们提供了非常严谨的、志愿性质的研讨会。我们对土木,因此也就对于Geotechnik赢得更多的后代,我们需要所有人都想在未来加强Fachdisziplin重要性的我们的文明社会和认识一下并说明里面没有位土木工程师:内部和Geolog:没有能源转型也没有气候Verkehrswende和没有足够的新住房将.我们必须明确的认识到,希望改变可持续性的年轻一代有最大的改变和设计机会,不是通过路障,而是在我们的学习和职业领域。对于那些想控制生活环境的人来说,建筑研究必须成为一种合乎逻辑的专业选择。作为一个经典案例,但肯定还不够充分的倡议,引申人是“我们都是”。我们得同学们也在针对提到你在真实︰在迅速的“创作艺术未来”新技术,例如对人工智能和机器学习、机器人创新可持续材料,用来建立一些永久留下和我们的,与自然变得更好.为了达到这个目标,我们必须选择新的沟通和传媒方法,因为印制的图像宣传册不再仅仅是面向目标的。我们还需要强调,在我们的职业领域,家庭与工作、工作和休闲是可以兼顾的。这里许多公司和工程机构都发明了颇有吸引力的概念,但这一概念在建筑工程师眼中仍未为人所知。现在我们必须在这个职业领域变得更开放更有吸引力尤其是学生为此我们尤其需要更多女领导,能够为年轻女性树立榜样。所有领域都是这样的:工程机构,建筑商,科学机构,当然还有DGGT办公室。我在地理工程版第4/2022号的编辑部报告了有关德国DGGT机构未来取向的设计,并将其定义为一项目标,即让年轻女性成员以及女性成员更积极地融入我们的工作,并提高他们的知名度。早期Mitgliederbefragung后70%的女性成员的责任,并在利DGGT采取步骤实现性别——例如通过试用,比例Arbeitskreisen以及董事会女性成员在俱乐部里加强提高地理学家们的知名度。但在这个问题上,大多数受访者强烈反对旨在促进性别平等的特别措施。 这显然geschlechterspezifische差距必须解散并承认我,我很开心我的最后一篇社论Zuschriften那里收到的那些问题是否需要选择促进性别问题,表明我们这个题目特别是年轻Geotechnikerinnen有高度重视.其中一个小组的主席波琳·卡明斯基女士是汉堡工业大学的博士,她同意组织一个讨论稿以本付印,我建议你看看里面的内容。我认为,我们地质学家也必须就这一问题进行讨论,以提高人们对这一问题的认识,并希望达成基本共识,让我们大家在此集合,变得更包容、更开放、更积极。毫无疑问,这将成为对促进下一代地球工程的重要贡献。最后,我诚挚地邀请各位参加我们的“2023”专业地质勘道工程13 .会议于2023年9月24日在维尔茨堡的柏林举行,这里有来自DGGT大学五个专业的会议节目。使用早餐折扣后便应报名我期待在维尔茨堡的再次见面克里斯汀·莫尔曼博士
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Förderung der Chancengleichheit in der Geotechnik

Liebe Mitglieder der DGGT,

liebe Leserinnen und Leser der Zeitschrift geotechnik,

an vielen Universitäten und Hochschulen sind die Studienanfängerzahlen im Bauingenieurwesen, im Umwelt- oder auch im Verkehrsingenieurwesen rückläufig. Der Trend betrifft alle technisch orientierten Studienbereiche wie Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Elektro- und Informationstechnik, das Bauingenieurwesen aber im Besonderen, wobei die Rückgänge weit oberhalb der durch den demographischen Wandel bedingten Rückgänge der Studienanfängerzahlen liegen. Das zeigt, dass das Studium des Bauingenieurwesens für junge Menschen immer weniger attraktiv wird, was vielfältige Ursachen hat, die der sorgfältigen Analyse bedürfen.

Dem steht ein hoher Bedarf an Fachkräften in allen Planungsbereichen, in der Bauindustrie, aber auch bei Bauherren und Behörden gegenüber. Dies ist jüngst auch bei dem von dem Arbeitskreis „Junge DGGT“ am 24. und 25. April 2023 an der Universität Stuttgart ausgerichteten 5. Workshop zum Berufseinstieg in der Geotechnik sehr deutlich geworden. Einer hohen Nachfrage nach Nachwuchskräften und sehr attraktiven Karrierechancen steht eine kleiner werdende Anzahl an Studienabgänger:innen gegenüber, die stark umworben sind. Den Mitgliedern des AK „Junge DGGT“ möchte ich für die sehr engagierte, ehrenamtliche Ausrichtung des Workshops, über den Sie im vorliegenden geotechnik-Heft in der Rubrik DGGT-Mitteilungen mehr Informationen finden, an dieser Stelle herzlich danken.

Wenn wir für das Bauingenieurwesen und damit auch für die Geotechnik mehr Nachwuchs gewinnen wollen, müssen wir alle zukünftig verstärkt die Bedeutung unserer Fachdisziplin für die Gesellschaft und unsere Zivilisation bekannt machen und verdeutlichen, dass es ohne Bauingenieur:innen und Geolog:innen keine Energiewende, keinen Klimaschutz, keine Verkehrswende und keinen ausreichenden neuen Wohnraum geben wird. Es muss deutlich werden, dass die junge Generation, die etwas in Sachen Nachhaltigkeit bewegen will, die größten Möglichkeiten, etwas zu gestalten und zu verändern, nicht bei Straßenblockaden, sondern in unseren Studiengängen und Berufsfeldern findet. Wer Verantwortung für die Gestaltung unserer zukünftigen Lebensumgebung übernehmen will, für den muss sich das Studium des Bauingenieurwesens als logische Studienfachwahl aufdrängen. Als eine beispielhafte, aber sicher noch nicht ausreichende Initiative ist in diesem Kontext die vom VBI im März 2023 gestartete Werbeinitiative „Wir alle sind … Die Ausdenker“ zu nennen, die größte Imagekampagne für die Planungswirtschaft seit Jahrzehnten.

Wir müssen gerade auch Schülerinnen und Schüler ansprechen und dabei authentisch vermitteln, dass sie in unserem Berufsfeld die „Gestalter der Zukunft“ sein können, dass wir neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und Maschine Learning, Robotik und innovative nachhaltige Materialien einsetzen, um etwas zu schaffen, das dauerhaft bleibt und unser Lebensumfeld im Einklang mit der Natur zum Besseren verändert. Dafür müssen wir auch neue Wege der Kommunikation und aktuelle Medien wählen, da gedruckte Imagebroschüren allein nicht mehr zielgruppenorientiert sind. Es gilt ferner, deutlich zu machen, dass sich auch in unserem Berufsfeld Familie und Beruf, Arbeit und Freizeit gut vereinbaren lassen. Viele Unternehmen und Ingenieurbüros haben hier bereits attraktive Konzepte entwickelt, was aber für das Berufsbild des Bauingenieurs noch bekannter werden muss.

Und in diesem Zusammenhang müssen wir in unserem Berufsfeld noch offener und attraktiver werden für Schülerinnen, für Studentinnen und Berufsanfängerinnen. Dafür brauchen wir insbesondere auch mehr weibliche Führungskräfte, die jungen Frauen als Vorbilder dienen können. Dies gilt in allen Bereichen: den Ingenieurbüros, den Baufirmen, in der Wissenschaft, aber vor allem auch in der DGGT. Ich hatte in dem Editorial der geotechnik-Ausgabe 4/2022 über die Konzeption für die zukünftige Ausrichtung der DGGT berichtet und in diesem Zusammenhang als ein Ziel definiert, junge und weibliche Mitglieder stärker aktiv in unsere Arbeit zu integrieren und ihnen zudem mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. In der seinerzeitigen Mitgliederbefragung hatten sich 70 % unserer weiblichen Mitglieder dafür ausgesprochen, dass die DGGT mehr Maßnahmen ergreift, um mehr Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen – zum Beispiel durch den Versuch, den Anteil weiblicher Mitglieder im Verein, in Arbeitskreisen und im Vorstand zu stärken, die Sichtbarkeit von Geotechnikerinnen zu erhöhen o.ä. Allerdings hat sich in dieser Frage die Mehrheit aller Befragten gegen besondere Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit positioniert. Diese offenkundig geschlechterspezifische Diskrepanz müssen wir auflösen und so freut es mich, dass ich zu meinem letzten Editorial Zuschriften erhalten habe, die sich mit der Frage der Notwendigkeit und den Möglichkeiten zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit auseinandersetzen und die deutlich machen, dass dieses Thema insbesondere für jüngere Geotechnikerinnen eine hohen Stellenwert hat. Eine von ihnen, Frau Pauline Kaminski, Doktorandin an der Technischen Universität Hamburg, hat sich bereit erklärt, zu diesem Thema einen Diskussionsbeitrag zu formulieren, der nachfolgend abgedruckt ist und den ich Ihnen zur Lektüre empfehle.

Ich halte es für sehr wichtig, dass wir auch in unserer geotechnischen Fachwelt eine Debatte über dieses Thema führen, um ein Bewusstsein für diese Problematik zu schaffen und um hoffentlich im Ergebnis einen Grundkonsens herzustellen, dass wir hier gemeinsam integrativer, offener und aktiver werden müssen. Zweifelsohne wäre auch dies ein wichtiger Beitrag zur Nachwuchsförderung in der Geotechnik.

Abschließend möchte ich Sie herzlich zu unseren „Fachsektionstagen Geotechnik 2023“ einladen, die am 12. und 13. September 2023 in Würzburg stattfinden und ein attraktives Vortragsprogramm aus fünf Fachsektionen der DGGT bieten. Nutzen Sie den Frühbucherrabatt und melden Sie sich bald an. Ich freue mich auf ein Wiedersehen in Würzburg!

Ihr

Prof. Dr. Christian Moormann

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来源期刊
Geotechnik
Geotechnik ENGINEERING, GEOLOGICAL-
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期刊介绍: Die Zeitschrift "geotechnik" ist das Organ der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V (DGGT) und erscheint viermal jährlich. Die Themen- schwerpunkte entsprechen den Fachsektionen der DGGT und umfassen Bodenmechanik, Erd- und Grundbau, Felsmechanik, Ingenieurgeologie, Geokunststoffe sowie Umweltgeotechnik. Die Schwerpunkte einer Ausgabe werden jeweils von einer Fachsektion gestellt und auch um Beiträge aus anderen Themenbereichen ergänzt. Mitteilungen der DGGT, CBTR-Nachrichten des Centrums für Deutsches und Internationales Baugrund- und Tiefbaurecht e.V., Nachrichten aus der Industrie.
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