B. Hassler, Lea Widmer, T. Geisen, Nathalie Amstutz, Nicoline Scheidegger, N. Wenger
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Arbeitsplätze ohne formale Qualifikationsanforderungen in der Schweiz
Abstract Aktuelle politische und wissenschaftliche Debatten zum Schweizer Arbeitsmarkt fokussieren insbesondere auf den sogenannten Fachkräftemangel. Aufgrund dieser Fokussierung fehlt bislang weitgehend Wissen dazu, wie für Arbeitsplätze ohne formale Qualifikationsanforderungen in der Schweiz Arbeitskräfte rekrutiert werden. Basierend auf einer qualitativen Studie geht der vorliegende Artikel dieser Frage nach. Die Resultate des Artikels zeigen, dass Sprachfähigkeiten, körperliche Konstitution, Leistungsbereitschaft und Identifikation mit dem Unternehmen eine bedeutende Rolle im Rahmen der Rekrutierung spielen. Diese Anforderungskriterien lassen sich allerdings nur schwer anhand von Bewerbungsunterlagen oder in Vorstellungsgesprächen feststellen. Vor diesem Hintergrund gewinnen messbare Selektionskriterien wie Alter, Geschlecht, Herkunft und Berufsabschlüsse an Relevanz. Außerdem setzen Betriebe im Rahmen der Rekrutierung auf Probearbeitstage und andere „Tests“ oder rekrutieren vornehmlich über den (erweiterten) internen Arbeitsmarkt. Dies sind zentrale Erkenntnisse für die Unterstützung von erwerbsarbeitslosen Menschen im Rahmen der sozialstaatlichen Arbeitsintegration.