{"title":"手写和签名中的长度层次结构","authors":"Niklas Reinken","doi":"10.37307/j.1868-775x.2018.04.04","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Dieser Beitrag stellt einen Versuch dar, ein graphematisches Prinzip auf Handschriften anzuwenden und argumentiert, dass die Betrachtung von Handschriften unterstutzende Evidenzen fur graphematische Theorien liefern kann. Exemplarisch wird dazu die graphematische Langenhierarchie ausgewahlt. Die Langenhierarchie ist ein gut beschriebenes Phanomen in der deutschen Schriftsprache. Bislang wurde sie jedoch nur fur Druckschriften aufgestellt. Der vorliegende Artikel untersucht die Moglichkeit, eine Langenhierarchie fur Handschriften aufzustellen und stutzt sich dabei besonders auf die Schulausgangsschriften. Insbesondere werden Unterschriften betrachtet, die als eine Extremform der Handschriftlichkeit interpretiert werden. Ich gehe davon aus, dass nichts so haufig handgeschrieben wird wie die eigene Unterschrift und dass deshalb dort Prinzipien eines \"okonomischen Schreibens\" am deutlichsten auftreten werden, d.h. dass die Schreibungen, die besonders wichtig fur das Lesen sind auch besonders deutlich geschrieben werden und die rezeptiv vernachlassigbaren Strukturen weniger deutlich. Hierzu wird die Alltagsbeobachtung analysiert, dass in Unterschriften oft die langen Buchstaben besonders deutlich und die kompakten Buchstaben eher undeutlich produziert werden, sie werden nivelliert. Es zeigt sich, dass die Haufigkeiten der Nivellierungen jedes Buchstabens auf eine skalare Verteilung der Buchstaben hindeuten. Damit wird die Idee einer Langenhierarchie und einer graphematischen Silbe als Leseerleichterung gestutzt.","PeriodicalId":42224,"journal":{"name":"DEUTSCHE SPRACHE","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2018-10-16","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Die Längenhierarchie in Hand- und Unterschriften\",\"authors\":\"Niklas Reinken\",\"doi\":\"10.37307/j.1868-775x.2018.04.04\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Dieser Beitrag stellt einen Versuch dar, ein graphematisches Prinzip auf Handschriften anzuwenden und argumentiert, dass die Betrachtung von Handschriften unterstutzende Evidenzen fur graphematische Theorien liefern kann. Exemplarisch wird dazu die graphematische Langenhierarchie ausgewahlt. Die Langenhierarchie ist ein gut beschriebenes Phanomen in der deutschen Schriftsprache. Bislang wurde sie jedoch nur fur Druckschriften aufgestellt. Der vorliegende Artikel untersucht die Moglichkeit, eine Langenhierarchie fur Handschriften aufzustellen und stutzt sich dabei besonders auf die Schulausgangsschriften. Insbesondere werden Unterschriften betrachtet, die als eine Extremform der Handschriftlichkeit interpretiert werden. Ich gehe davon aus, dass nichts so haufig handgeschrieben wird wie die eigene Unterschrift und dass deshalb dort Prinzipien eines \\\"okonomischen Schreibens\\\" am deutlichsten auftreten werden, d.h. dass die Schreibungen, die besonders wichtig fur das Lesen sind auch besonders deutlich geschrieben werden und die rezeptiv vernachlassigbaren Strukturen weniger deutlich. Hierzu wird die Alltagsbeobachtung analysiert, dass in Unterschriften oft die langen Buchstaben besonders deutlich und die kompakten Buchstaben eher undeutlich produziert werden, sie werden nivelliert. Es zeigt sich, dass die Haufigkeiten der Nivellierungen jedes Buchstabens auf eine skalare Verteilung der Buchstaben hindeuten. Damit wird die Idee einer Langenhierarchie und einer graphematischen Silbe als Leseerleichterung gestutzt.\",\"PeriodicalId\":42224,\"journal\":{\"name\":\"DEUTSCHE SPRACHE\",\"volume\":\" \",\"pages\":\"\"},\"PeriodicalIF\":0.1000,\"publicationDate\":\"2018-10-16\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"DEUTSCHE SPRACHE\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.37307/j.1868-775x.2018.04.04\",\"RegionNum\":4,\"RegionCategory\":\"文学\",\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"0\",\"JCRName\":\"LANGUAGE & LINGUISTICS\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"DEUTSCHE SPRACHE","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.37307/j.1868-775x.2018.04.04","RegionNum":4,"RegionCategory":"文学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"LANGUAGE & LINGUISTICS","Score":null,"Total":0}
Dieser Beitrag stellt einen Versuch dar, ein graphematisches Prinzip auf Handschriften anzuwenden und argumentiert, dass die Betrachtung von Handschriften unterstutzende Evidenzen fur graphematische Theorien liefern kann. Exemplarisch wird dazu die graphematische Langenhierarchie ausgewahlt. Die Langenhierarchie ist ein gut beschriebenes Phanomen in der deutschen Schriftsprache. Bislang wurde sie jedoch nur fur Druckschriften aufgestellt. Der vorliegende Artikel untersucht die Moglichkeit, eine Langenhierarchie fur Handschriften aufzustellen und stutzt sich dabei besonders auf die Schulausgangsschriften. Insbesondere werden Unterschriften betrachtet, die als eine Extremform der Handschriftlichkeit interpretiert werden. Ich gehe davon aus, dass nichts so haufig handgeschrieben wird wie die eigene Unterschrift und dass deshalb dort Prinzipien eines "okonomischen Schreibens" am deutlichsten auftreten werden, d.h. dass die Schreibungen, die besonders wichtig fur das Lesen sind auch besonders deutlich geschrieben werden und die rezeptiv vernachlassigbaren Strukturen weniger deutlich. Hierzu wird die Alltagsbeobachtung analysiert, dass in Unterschriften oft die langen Buchstaben besonders deutlich und die kompakten Buchstaben eher undeutlich produziert werden, sie werden nivelliert. Es zeigt sich, dass die Haufigkeiten der Nivellierungen jedes Buchstabens auf eine skalare Verteilung der Buchstaben hindeuten. Damit wird die Idee einer Langenhierarchie und einer graphematischen Silbe als Leseerleichterung gestutzt.
期刊介绍:
Die Sprachwissenschaft, die sich zunehmend spezialisiert und in neuen Teildisziplinen verästelt, benötigt dringend ein Kommunikationsorgan, das die auseinanderstrebenden Forschungsfelder miteinander verknüpft. Die Zeitschrift Deutsche Sprache versteht sich als ein Forum für Sprachwissenschaftler des In- und Auslandes, in dem aktuelle Forschungsergebnisse der (germanistischen) Linguistik diskutiert und bekannt gemacht werden können. Die Zeitschrift berücksichtigt sämtliche Teilgebiete der (germanistischen) Linguistik, führt aktuelle Forschungsdiskussionen und lässt namhafte Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler zu Wort kommen. Breit angelegte Sammelberichte und Dokumentationen informieren über neue Publikationen und Entwicklungen.