但谁有耳朵听

IF 0.1 3区 艺术学 0 MUSIC
B. Abels
{"title":"但谁有耳朵听","authors":"B. Abels","doi":"10.52412/mf.2016.h2.396","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die These, dass es ab den 1870er Jahren zu einer Re-Internationalisierung des Symphonik-Repertoires kam, nachdem dieses zuvor, ab der Kanonisierung des klassischen Wiener Modells, primär von Werken deutscher Komponisten bestimmt wurde, wird am Beispiel der Musikstadt Leipzig überprüft. Leipzig bietet sich für eine repertoire- und rezeptionsgeschichtliche Erforschung der Symphonik im Zeitalter des Nationalismus aus einer städtischen Perspektive besonders an aufgrund des bürgerlichen Symphoniekonzertwesens, international bedeutender Einrichtungen wie Verlagen, Konservatorien und dem Gewandhaus sowie nicht zuletzt aufgrund einer kontinuierlichen und reichhaltigen Quellenüberlieferung. Primär wird das Konzertrepertoire berücksichtigt, wobei hinterfragt wird, ob das das damalige Konzert- und Musikalienrepertoire überhaupt hinreichend Gelegenheit bot, einen Prozess der (Re-)Internationalisierung wahrzunehmen und die neue Werkproduktion kennenzulernen. Weiterhin werden die Reaktionen auf das internationale Repertoire untersucht sowie als Idealfall wechselseitigen Kulturtransfers und internationaler Verflechtung hinterfragt. In die Interpretation fließen dabei auch Resultate aus Untersuchungen zu den Verlagsprogrammen und zur Presseresonanz ein, da beide Aspekte wesentliche Faktoren des ortsspezifischen Kontextes der Leipziger Konzerte bilden. Das untersuchte Werkcorpus umfasst die Zeit vom Amtsantritt Mendelssohns bis zum Ersten Weltkrieg (1835-1914) mit Werken von Komponisten, die nicht zum deutschen oder österreichischen Musikkulturraum zählen und verwendet einen weitgefassten Symphonie-Begriff. Zunächst werden strukturelle Rahmenbedingungen und ein statistischer Überblick über die Leipziger Symphoniekonzerte im 19. Jahrhundert gegeben, bevor auf die Entwicklung des Konzertrepertoires der einzelnen Einrichtungen (darunter Gewandhaus, Liszt-Verein, Musikalische Gesellschaft, Philharmonische Konzerte des Winderstein-Orchesters) näher eingegangen wird. Anschließend werden Ver- und Entflechtungen im Vergleich mit dem Leipziger Verlagsrepertoire herausgearbeitet. Schließlich wird die Rezeption des symphonischen Repertoires in der Presse erörtert. Insgesamt wird festgehalten, dass eine (Re-)Internationalisierung der Symphonik im Leipziger Konzert- und Verlagsrepertoire durchaus erkennbar ist und von der zeitgenössischen Presse auch wahrgenommen wurde. Dieser Prozess war jedoch weder das Ergebnis einer gezielten Programmstrategie noch stand er im Zentrum des Musikdiskurses, er vollzog sich eher im Hintergrund der internationalen Musikstadt Leipzig, die viele ausländische Musiker zu Studien- und Konzertaufenthalten beziehungsweise Geschäftsbeziehungen zu Verlegern bewog. Ein Kulturtransfer im engeren Sinn lässt sich demnach nicht erkennen. \nbms online (Beatrix Obal)","PeriodicalId":42161,"journal":{"name":"MUSIKFORSCHUNG","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2021-09-22","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Wer doch Ohren hat zu hören\",\"authors\":\"B. Abels\",\"doi\":\"10.52412/mf.2016.h2.396\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Die These, dass es ab den 1870er Jahren zu einer Re-Internationalisierung des Symphonik-Repertoires kam, nachdem dieses zuvor, ab der Kanonisierung des klassischen Wiener Modells, primär von Werken deutscher Komponisten bestimmt wurde, wird am Beispiel der Musikstadt Leipzig überprüft. Leipzig bietet sich für eine repertoire- und rezeptionsgeschichtliche Erforschung der Symphonik im Zeitalter des Nationalismus aus einer städtischen Perspektive besonders an aufgrund des bürgerlichen Symphoniekonzertwesens, international bedeutender Einrichtungen wie Verlagen, Konservatorien und dem Gewandhaus sowie nicht zuletzt aufgrund einer kontinuierlichen und reichhaltigen Quellenüberlieferung. Primär wird das Konzertrepertoire berücksichtigt, wobei hinterfragt wird, ob das das damalige Konzert- und Musikalienrepertoire überhaupt hinreichend Gelegenheit bot, einen Prozess der (Re-)Internationalisierung wahrzunehmen und die neue Werkproduktion kennenzulernen. Weiterhin werden die Reaktionen auf das internationale Repertoire untersucht sowie als Idealfall wechselseitigen Kulturtransfers und internationaler Verflechtung hinterfragt. In die Interpretation fließen dabei auch Resultate aus Untersuchungen zu den Verlagsprogrammen und zur Presseresonanz ein, da beide Aspekte wesentliche Faktoren des ortsspezifischen Kontextes der Leipziger Konzerte bilden. Das untersuchte Werkcorpus umfasst die Zeit vom Amtsantritt Mendelssohns bis zum Ersten Weltkrieg (1835-1914) mit Werken von Komponisten, die nicht zum deutschen oder österreichischen Musikkulturraum zählen und verwendet einen weitgefassten Symphonie-Begriff. Zunächst werden strukturelle Rahmenbedingungen und ein statistischer Überblick über die Leipziger Symphoniekonzerte im 19. Jahrhundert gegeben, bevor auf die Entwicklung des Konzertrepertoires der einzelnen Einrichtungen (darunter Gewandhaus, Liszt-Verein, Musikalische Gesellschaft, Philharmonische Konzerte des Winderstein-Orchesters) näher eingegangen wird. Anschließend werden Ver- und Entflechtungen im Vergleich mit dem Leipziger Verlagsrepertoire herausgearbeitet. Schließlich wird die Rezeption des symphonischen Repertoires in der Presse erörtert. Insgesamt wird festgehalten, dass eine (Re-)Internationalisierung der Symphonik im Leipziger Konzert- und Verlagsrepertoire durchaus erkennbar ist und von der zeitgenössischen Presse auch wahrgenommen wurde. Dieser Prozess war jedoch weder das Ergebnis einer gezielten Programmstrategie noch stand er im Zentrum des Musikdiskurses, er vollzog sich eher im Hintergrund der internationalen Musikstadt Leipzig, die viele ausländische Musiker zu Studien- und Konzertaufenthalten beziehungsweise Geschäftsbeziehungen zu Verlegern bewog. Ein Kulturtransfer im engeren Sinn lässt sich demnach nicht erkennen. \\nbms online (Beatrix Obal)\",\"PeriodicalId\":42161,\"journal\":{\"name\":\"MUSIKFORSCHUNG\",\"volume\":\" \",\"pages\":\"\"},\"PeriodicalIF\":0.1000,\"publicationDate\":\"2021-09-22\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"MUSIKFORSCHUNG\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.52412/mf.2016.h2.396\",\"RegionNum\":3,\"RegionCategory\":\"艺术学\",\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"0\",\"JCRName\":\"MUSIC\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"MUSIKFORSCHUNG","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.52412/mf.2016.h2.396","RegionNum":3,"RegionCategory":"艺术学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"MUSIC","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0

摘要

关于1870年代早期古典维也纳模型(主要是德国作曲家的作品)重新国际化的说法,在莱比锡音乐城得到了验证。莱比锡自然气的研究及rezeptionsgeschichtliche Symphonik民族主义的时代从一个城市的角度特别感兴趣的公民Symphoniekonzertwesens严重国际出版商等重要机构,Gewandhaus Konservatorien以及最后,但并非最不重要的基于持续丰富Quellenüberlieferung .主要关注演唱会,但质疑当时的音乐和音乐会曲目是否给观察国际(再国际化)过程并了解新工艺生产提供了足够的机会。此外,调查人们对国际记录的反应,并理想地质疑相互文化转移和国际交织的理想。解释中还包括了关于出版项目和新闻阅读器的研究结果,因为这两点都是莱比锡大学特定语境的关键因素。手谱协会所调查的范围涵盖了自1845—1914年门德索森执政到一战之前的那段时间,这段时间是作曲家的作品,这作曲家并不属于德国或奥地利的音乐文化圈,用的是宽广的音乐概念。我要做的第一件事是构建结构框架和统计概述19年莱比锡交警音乐会。详细描述个人慈善事业的发展(包括壁橱、liszt俱乐部、音乐协会、风之仪音乐会)。然后,固件和脱离接触接触将与莱比锡的出版排行比较。最后是出版社讨论《交响乐曲目》的入口处。更广泛的报道表明,莱比锡音乐会和出版节目的(再)国际化已经变得明显,并已被当代媒体所注意到。然而,这一进程是重点突出而导致Programmstrategie还卡在Musikdiskurses中心,更像是在摒弃了幕后国际Musikstadt莱比锡,许多外国音乐家的研究及Konzertaufenthalten银行或打交道Verlegern, .因此狭隘的文化融合是不可能的。bms在线(比翠克奥巴马)
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Wer doch Ohren hat zu hören
Die These, dass es ab den 1870er Jahren zu einer Re-Internationalisierung des Symphonik-Repertoires kam, nachdem dieses zuvor, ab der Kanonisierung des klassischen Wiener Modells, primär von Werken deutscher Komponisten bestimmt wurde, wird am Beispiel der Musikstadt Leipzig überprüft. Leipzig bietet sich für eine repertoire- und rezeptionsgeschichtliche Erforschung der Symphonik im Zeitalter des Nationalismus aus einer städtischen Perspektive besonders an aufgrund des bürgerlichen Symphoniekonzertwesens, international bedeutender Einrichtungen wie Verlagen, Konservatorien und dem Gewandhaus sowie nicht zuletzt aufgrund einer kontinuierlichen und reichhaltigen Quellenüberlieferung. Primär wird das Konzertrepertoire berücksichtigt, wobei hinterfragt wird, ob das das damalige Konzert- und Musikalienrepertoire überhaupt hinreichend Gelegenheit bot, einen Prozess der (Re-)Internationalisierung wahrzunehmen und die neue Werkproduktion kennenzulernen. Weiterhin werden die Reaktionen auf das internationale Repertoire untersucht sowie als Idealfall wechselseitigen Kulturtransfers und internationaler Verflechtung hinterfragt. In die Interpretation fließen dabei auch Resultate aus Untersuchungen zu den Verlagsprogrammen und zur Presseresonanz ein, da beide Aspekte wesentliche Faktoren des ortsspezifischen Kontextes der Leipziger Konzerte bilden. Das untersuchte Werkcorpus umfasst die Zeit vom Amtsantritt Mendelssohns bis zum Ersten Weltkrieg (1835-1914) mit Werken von Komponisten, die nicht zum deutschen oder österreichischen Musikkulturraum zählen und verwendet einen weitgefassten Symphonie-Begriff. Zunächst werden strukturelle Rahmenbedingungen und ein statistischer Überblick über die Leipziger Symphoniekonzerte im 19. Jahrhundert gegeben, bevor auf die Entwicklung des Konzertrepertoires der einzelnen Einrichtungen (darunter Gewandhaus, Liszt-Verein, Musikalische Gesellschaft, Philharmonische Konzerte des Winderstein-Orchesters) näher eingegangen wird. Anschließend werden Ver- und Entflechtungen im Vergleich mit dem Leipziger Verlagsrepertoire herausgearbeitet. Schließlich wird die Rezeption des symphonischen Repertoires in der Presse erörtert. Insgesamt wird festgehalten, dass eine (Re-)Internationalisierung der Symphonik im Leipziger Konzert- und Verlagsrepertoire durchaus erkennbar ist und von der zeitgenössischen Presse auch wahrgenommen wurde. Dieser Prozess war jedoch weder das Ergebnis einer gezielten Programmstrategie noch stand er im Zentrum des Musikdiskurses, er vollzog sich eher im Hintergrund der internationalen Musikstadt Leipzig, die viele ausländische Musiker zu Studien- und Konzertaufenthalten beziehungsweise Geschäftsbeziehungen zu Verlegern bewog. Ein Kulturtransfer im engeren Sinn lässt sich demnach nicht erkennen. bms online (Beatrix Obal)
求助全文
通过发布文献求助,成功后即可免费获取论文全文。 去求助
来源期刊
自引率
0.00%
发文量
1
×
引用
GB/T 7714-2015
复制
MLA
复制
APA
复制
导出至
BibTeX EndNote RefMan NoteFirst NoteExpress
×
提示
您的信息不完整,为了账户安全,请先补充。
现在去补充
×
提示
您因"违规操作"
具体请查看互助需知
我知道了
×
提示
确定
请完成安全验证×
copy
已复制链接
快去分享给好友吧!
我知道了
右上角分享
点击右上角分享
0
联系我们:info@booksci.cn Book学术提供免费学术资源搜索服务,方便国内外学者检索中英文文献。致力于提供最便捷和优质的服务体验。 Copyright © 2023 布克学术 All rights reserved.
京ICP备2023020795号-1
ghs 京公网安备 11010802042870号
Book学术文献互助
Book学术文献互助群
群 号:604180095
Book学术官方微信