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ABSTRACT Dieser Vortrag beleuchtet die geistige Verwandtschaft von Thomas Mann und Sigmund Freud: er befasst sich mit Momenten der direkten Auseinandersetzung — wie den Schriften Manns über Freud — und mit jenen Gemeinsamkeiten beider Denker, die über bloße Einflussnahme hinausgehen. Der psychologische und analytische Scharfsinn von Manns Werk ging seiner Freud-Lektüre zeitlich voraus, aber er zeigte große Sympathie für die Lehren der Psychoanalyse und erkannte letztere als eine radikal neue Denkweise an. Der Vortrag postuliert, dass Manns und Freuds Denkweisen trotz gelegentlicher Missverständnisse einander ähneln, nicht zuletzt hinsichtlich des ‘lebensfreundlichen Pessimismus’, den beide mit Schopenhauer gemein haben.