来自意大利南部的希腊手稿中的两个帝国宣言(Codex Messina gr.161)

IF 0.1 3区 艺术学 0 MUSIC
Neil Moran
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Gleichzeitig mochte ich diese Gelegenheit benutzen, um zum erstenmal auf die liturgische Stellung dieser Akklamationen innerhalb eines merkwurdigen, hochst melismatischen Gesangsrepertoires in einer Reihe mittelbyzantinischer Handschriften aufmerksam zu machen. Im Rahmen einer groseren, noch nicht erschienenen Arbeit zu den Orthrosgesangen der byzantinischen Liturgie konnte ich beweisen, das das Repertoire im Codex Messina gr. 161 und in einigen wenigen anderen Handschriften die Praxis der Hagia Sophia darstellt, wie sie in Konstantinopel vor der lateinischen Eroberung gepflegt wurde, ehe diese weltliche Gesangspraxis durch die monastische Ordnung im 14. und 15. Jahrhundert allmahlich ersetzt wurde. 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摘要

自吉本以来,科学地捕捉和调查东罗马皇帝相互包围的复杂仪式服务一直被认为是拜占庭文化史上的经典任务之一。许多研究一再阐明了这一仪式的法律性质和历史发展,1但从音乐学的角度来看,这一主题在很大程度上仍然是未知的。以下是13年手稿中的两篇统治者的宣言。从意大利南部(Messina gr.161)转录到现代记谱法,并进行更紧密的解释。与此同时,我想借此机会首次提请大家注意,在一系列中世纪拜占庭手稿中,这些赞美诗在一个奇怪的、高度优美的声乐曲目中的礼拜仪式地位。在一部关于拜占庭礼拜仪式东正教圣歌的更大但尚未出版的作品中,我能够证明《墨西拿法典》第161卷和其他一些手稿中的曲目代表了圣索菲亚大教堂的实践,正如拉丁征服前在君士坦丁堡所实践的那样,在这种世俗的歌唱实践之前,14年由修道院修会。和15。===参考文献===外部链接===*官方网站在分析这里发表的两篇声明时,我强调了一些观察结果,这些观察结果适合纠正意大利杜森托拜占庭音乐的全貌;这一形象导致了这样一个事实,即在相关文献2中,这首音乐仍然被称为“语言、指标、音乐”标题下的“文本发音音乐”2。对拜占庭宫廷中发表的类似“掌声、赞美和好运的呼喊”的圣歌的研究受到了这些来源的强烈影响。它只有两个零碎的收藏品可供使用:君士坦丁七世皇帝的拜占庭礼仪作品De caeremonis aulae 3。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Zwei Herrscherakklamationen in einer griechischen Handschrift aus Süditalien (Codex Messina gr. 161)
Seit Gibbon schon gilt es als eine der klassischen Aufgaben der byzantinischen Kulturgeschichte das verwickelte Huldigungszeremoniell, mit dem die ostromischen Kaiser sich umgaben, wissenschaftlich zu erfassen und zu untersuchen. Wiederholt ist in zahlreichen Studien der juristische Charakter und der geschichtliche Werdegang dieses Zeremoniells eingehend erlautert worden1 , jedoch ist von musikwissenschaftlicher Seite der Gegenstand zum grosten Teil eine terra incognita geblieben. Im folgenden werden zwei Herrscherakklamationen in einer Handschrift des 13. Jahrhunderts aus Suditalien (Messina gr. 161) in moderne Notation transkribiert und naher interpretiert. Gleichzeitig mochte ich diese Gelegenheit benutzen, um zum erstenmal auf die liturgische Stellung dieser Akklamationen innerhalb eines merkwurdigen, hochst melismatischen Gesangsrepertoires in einer Reihe mittelbyzantinischer Handschriften aufmerksam zu machen. Im Rahmen einer groseren, noch nicht erschienenen Arbeit zu den Orthrosgesangen der byzantinischen Liturgie konnte ich beweisen, das das Repertoire im Codex Messina gr. 161 und in einigen wenigen anderen Handschriften die Praxis der Hagia Sophia darstellt, wie sie in Konstantinopel vor der lateinischen Eroberung gepflegt wurde, ehe diese weltliche Gesangspraxis durch die monastische Ordnung im 14. und 15. Jahrhundert allmahlich ersetzt wurde. Bei der Analyse der zwei hier veroffentlichten Akklamationen hebe ich einige Beobachtungen hervor, die geeignet sind, das gelaufige Bild der byzantinischen Musik des Duecento in Italien zu korrigieren; ein Bild, das unter anderem dazu fuhrt, das diese Musik immer noch als „Musik der Textaussprache" unter der Rubrik „Sprache, Metrik, Musik" in der einschlagigen Literatur gefuhrt wird2. Die Erforschung der in Byzanz ublichen sprechchorartigen «Zurufe des Beifalls, Lobes und Gluckwunsches am kaiserlichen Hof, ist durch die Quellenlage stark beeintrachtigt. Ihr stehen namlich im wesentlichen nur zwei fragmentarisch uberlieferte Sammelwerke zur Verfugung: das in einer einzigen Handschrift uberlieferte Zeremonien werk De caeremoniis aulae byzantinae3 des Kaisers Konstantin VII.
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