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摘要
看看图书市场的畅销书排行榜,以及感兴趣的公众在狭隘的学术话语之外的阅读行为,就会发现《人》一文的成功。根据以色列世界历史学家尤瓦尔·诺亚·哈拉里的同名卷德语版的封面文本,因此,《Stand August 2020》仅在两年内的德语翻译中就收到了15本装订本和12本平装本。2哈拉里宣称的目标不是对未来的预言,而是对未来的可能性从历史上看,视野开阔,使当前的挑战具有争议性。3不仅通过作品的标题,神学伦理学面临的挑战是,在人类学叙事的基础上,通过关注社会制度中介的基本伦理关系和现代社会的社会融合,批判性地反思这种叙事。
»Homo Deus« oder Menschsein in Grenzen und Relationalität?
Ein Blick in die Bestsellerlisten des Buchmarkts und damit auf das Lektüreverhalten einer interessierten Öffentlichkeit jenseits enger und engster akademischer Diskurse verrät den Erfolg der These vom Homo Deus1, der, so der Klappentext der deutschen Ausgabe zum gleichnamigen Band des israelischen Universalhistorikers Yuval Noah Harari, als solchen die denkbare »nächste Stufe der Evolution« des Menschen charakterisiert und damit, Stand August 2020, allein in seiner deutschen Übersetzung innerhalb von zwei Jahren 15 Auflagen als gebundenes Buch und weitere zwölf als Paperback erfahren hat.2 Erklärtes Ziel Hararis ist dabei keine prophetische Voraussage der Zukunft, sondern vielmehr die Möglichkeit, mit erweitertem Horizont historisch informiert, gegenwärtige Herausforderungen diskutierbar zu machen.3 Nicht nur durch den Titel des Werks, sondern auch mit dieser Ausrichtung auf die Bearbeitung von durch gesellschaftliche Institutionen vermittelten ethischen Grundbeziehungen sowie der Sozialintegration moderner Gesellschaften auf Grundlage einer anthropologischen Großerzählung wird die theologische Ethik zur kritischen Reflexion dieses Narrativs herausgefordert.