H. Baumeister, Patricia Garatva, R. Pryss, Timo Ropinski, C. Montag
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Digitale Phänotypisierung in der Psychologie – ein Quantensprung in der psychologischen Forschung?
Zusammenfassung. Digitale Phänotypisierung stellt einen neuen, leistungsstarken Ansatz zur Realisierung psychodiagnostischer Aufgaben in vielen Bereichen der Psychologie und Medizin dar. Die Grundidee besteht aus der Nutzung digitaler Spuren aus dem Alltag, um deren Vorhersagekraft für verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten zu überprüfen und zu nutzen. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung sind elaborierte Smart Sensing Ansätze sowie Big Data-basierte Extraktions- (Data Mining) und Machine Learning-basierte Analyseverfahren. Erste empirische Studien verdeutlichen das hohe Potential, aber auch die forschungsmethodischen sowie ethischen und rechtlichen Herausforderungen, um über korrelative Zufallsbefunde hinaus belastbare Befunde zu gewinnen. Hierbei müssen rechtliche und ethische Richtlinien sicherstellen, dass die Erkenntnisse in einer für Einzelne und die Gesellschaft als Ganzes wünschenswerten Weise genutzt werden. Für die Psychologie als Lehr- und Forschungsdomäne bieten sich durch Digitale Phänotypisierung vielfältige Möglichkeiten, die zum einen eine gelebte Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche und zum anderen auch curriculare Erweiterungen erfordern. Die vorliegende narrative Übersicht bietet eine theoretische, nicht-technische Einführung in das Forschungsfeld der Digitalen Phänotypisierung, mit ersten empirischen Befunden sowie einer Diskussion der Möglichkeiten und Grenzen sowie notwendigen Handlungsfeldern.
期刊介绍:
Herausgegeben im Namen der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Offizielles Organ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, zugleich Informationsorgan des Berufsverbandes Deutscher Psychologen.