认知同质化、学校表现与社会教育不平等

IF 0.8 4区 社会学 Q3 SOCIOLOGY
H. Esser, Julian Seuring
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摘要

概括地讲,基于认知能力的不同教育方式有其好处,就是使教育环境和物质混合在一起,从而为所有人在学校中学习。人们指出区别并不会产生什么特殊的影响,而是会产生所有社会出身的影响。这一见解最典型。本文基于一个一般的理论模型研究了在区别于中学表现的不同程度的差异所产生的效果。根据德国联邦政府在差异监管中找到的“国家教育机构”达。在严格的区别之后并没有社会出身的效应会得到增强。但在医院中学生的表现却有了明显的增长,尤其是受到教育的学生所组成的与认知能力相一致的学生。这一点对于那些学习成绩较低的低年级学生更是如此。大学毕业生的表现在认知化和自由派之间呈现出最低的水平,但尤其关注同一性和同一性。然而,以一种更深的认知水平为代表的分类并不恰当,在此代表着一种更行之有效的方式。这一发现显然与标准立场不符,这可能是因为迄今为止的分析缺少理论必要的数据,或者没有进行必要的分析,特别是在对迄今为止广泛使用的国际比较研究的评论中。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Kognitive Homogenisierung, schulische Leistungen und soziale Bildungsungleichheit
Zusammenfassung Die Differenzierung der Bildungswege nach den kognitiven Fähigkeiten wird damit begründet, dass sie eine für das Lernen förderliche Homogenisierung der schulischen Umgebung ermögliche, die allen beim Erwerb schulischer Kompetenzen zugutekäme. Dagegen wird angeführt, dass die Differenzierung keine sonderlichen Effekte habe, sondern eher nur die Effekte der sozialen Herkunft verstärke. Diese Auffassung gilt als Standardposition. Der Beitrag untersucht auf der Grundlage eines allgemeinen theoretischen Modells die Effekte einer unterschiedlich strikt geregelten Differenzierung auf die Leistungen in der Sekundarstufe. Grundlage sind Daten der „National Educational Panel Study“ (NEPS) für die deutschen Bundesländer mit ihren erheblichen Unterschieden in der Regelung der Differenzierung. Danach gibt es bei einer strikten Differenzierung keine Verstärkung der Effekte der sozialen Herkunft, wohl aber eine Zunahme der Leistungen in der Sekundarstufe, speziell in der Kombination mit einer homogeneren Zusammensetzung der Schulklassen nach den kognitiven Fähigkeiten. Das gilt gerade für die Kinder in den Schulklassen der unteren Bildungswege mit geringerem Leistungsniveau. Dort fallen die Leistungen am geringsten bei kognitiver Homogenität und einer liberalen, am besten bei Homogenität und einer strikten Differenzierung aus. In den Schulklassen mit höherem kognitiven Niveau ist die Streuung dagegen gleichgültig, dort wäre die kognitive Heterogenität eher sogar besser. Die Befunde widersprechen der Standardposition deutlich, womöglich wohl, weil in den bisherigen Analysen die theoretisch erforderlichen Daten nicht zur Verfügung standen oder die nötigen Analysen nicht vorgenommen wurden, insbesondere nicht in den Beiträgen mit den bisher meist verwendeten internationalen Vergleichsstudien.
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