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Verkehrsberuhigen, karrierefördern, nervenzerrütten: Zur Rolle partizipialer Objektinkorporation bei der pseudokompositionellen Verbbildung im Deutschen
[full article and abstract in German]
Die Wortbildung des Verbs im Deutschen beruht bekanntlich im Wesentlichen auf Prдfix- und Partikelverben. Neben diesen existiert allerdings auch eine nicht unbetrдchtliche Zahl von Verben, die als ‘Pseudokomposita’ bezeichnet werden (des Typs bausparen, notlanden, schlussfolgern, schutzimpfen u. a.). Diese gelten zwar, was das ihnen zugrundeliegende Wortbildungsmuster betrifft, als marginal produktiv und sind durch Konversion bzw. Rьckbildung aus Substantiven entstanden und damit nominalen Ursprungs. Gleichwohl lдsst sich fьr viele unter ihnen (z. B. staubsaugen, verkehrsberuhigen, karrierefördern, nervenzerrütten etc.) auch ein syntaktischer Ursprung konstatieren, der ebenso plausibel erscheint und unter bestimmten Bedingungen zur Bildung neuer Verben im Deutschen fьhren kann. Jedoch handelt es sich bei diesen Verben oft um Augenblicksbildungen, die von keinem Wцrterbuch verzeichnet werden und auch in den anerkannten Belegkorpora allenfalls am Rande begegnen; dennoch sind sie, vom Sprachsystem her gesehen, mцglich und bildbar. Der folgende Beitrag untersucht, wie und unter welchen Bedingungen Verben des sogenannten inkorporierenden Typs im Deutschen entstehen kцnnen. Es wird sich zeigen, dass bei dieser Art Verbbildung der Inkorporation des Akkusativobjekts durch Partizipien eine Schlьsselrolle zukommt: die so entstandenen komplexen Partizipien stellen die Ausgangsbasis fьr verbale Infinitive bereit und ebnen damit letztlich auch den Weg zur Verbbildung im Deutschen.