{"title":"【两家诊所补充医学患者的治疗导向态度及治疗动机】。","authors":"Irene Giesser, Marc Wittmann, Ulla Mitzdorf","doi":"10.1159/000088290","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Hintergrund: Die zunehmende Inanspruchnahme komplementärmedizinischer Therapien lässt auf einen Einstellungswandel bezüglich des Behandlungsverständnisses schliessen. Fragestellung: Untersuchung der Rolle von Einstellungen bei der Motivation für komplementärmedizinische Behandlung: (1) Lässt sich die Untersuchungsstichprobe hinsichtlich behandlungsbezogener Einstellungen in homogene Gruppen aufteilen? (2) Welche Zusammenhänge bestehen zwischen den in Frage (1) identifizierten Einstellungsgruppen und motivationalen Variablen? Patienten und Methode: Das Datenmaterial bestand aus vier Fragebögen, die 203 Patienten in zwei komplementärmedizinischen Kliniken vorgelegt wurden. Zur Differenzierung der Einstellungsstruktur wurde eine Clusteranalyse über drei Einstellungsskalen durchgeführt. Die Interpretation motivationaler Aspekte erfolgte auf der Grundlage des Arbeitsmodells von Petry, der den Motivationsprozess anhand von drei Motivationsdimensionen (Behandlungsdisposition, Behandlungsbereitschaft, Behandlungsaktivität) beschreibt. Ergebnisse: Drei Einstellungsgruppen konnten identifiziert werden: «Nicht-Überzeugte » (Cluster 1, n = 24) zeigten eine geringe Überzeugung in Bezug auf alle komplementärmedizinischen Behandlungsaspekte. «Überzeugte» (Cluster 2, n = 103) gaben in allen drei Skalen eine hohe Zustimmung an, am höchsten in der Skala Patientenrolle. Auch «Teil-Überzeugte» (Cluster 3, n = 70) betonten vor allem die «Patientenrolle»; Aspekte der Arzt-Patient-Beziehung und der Behandlungsmethode fanden teilweise Zustimmung. Bei allen Clustern spielten die pragmatischen Behandlungsmotive (Behandlungsbereitschaft) bei der Behandlungswahl eine zentrale Rolle, bei Cluster 2 am stärksten. Gegenüber Cluster 1 ist bei den Patienten der Cluster 2 und 3 das komplementärmedizinische Behandlungsverständnis (Behandlungsdisposition) stärker ausgeprägt, bei Cluster 2 am höchsten. Diskussion: Auch wenn bei allen Einstellungsgruppen die pragmatischen Behandlungsmotive stark ausgeprägt sind, wird die zentrale Rolle der behandlungsbezogenen Einstellungen im Motivationsprozess bestätigt. Trotz unterschiedlicher Einstellungsstruktur vertritt die Mehrheit der Patienten ein komplementärmedizinisches Behandlungsverständnis.","PeriodicalId":80278,"journal":{"name":"Forschende Komplementarmedizin und klassische Naturheilkunde = Research in complementary and natural classical medicine","volume":"12 5","pages":"262-71"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2005-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000088290","citationCount":"2","resultStr":"{\"title\":\"[Treatment-oriented attitudes and treatment motivation of patients from two clinics for complementary medicine].\",\"authors\":\"Irene Giesser, Marc Wittmann, Ulla Mitzdorf\",\"doi\":\"10.1159/000088290\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Hintergrund: Die zunehmende Inanspruchnahme komplementärmedizinischer Therapien lässt auf einen Einstellungswandel bezüglich des Behandlungsverständnisses schliessen. 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Ergebnisse: Drei Einstellungsgruppen konnten identifiziert werden: «Nicht-Überzeugte » (Cluster 1, n = 24) zeigten eine geringe Überzeugung in Bezug auf alle komplementärmedizinischen Behandlungsaspekte. «Überzeugte» (Cluster 2, n = 103) gaben in allen drei Skalen eine hohe Zustimmung an, am höchsten in der Skala Patientenrolle. Auch «Teil-Überzeugte» (Cluster 3, n = 70) betonten vor allem die «Patientenrolle»; Aspekte der Arzt-Patient-Beziehung und der Behandlungsmethode fanden teilweise Zustimmung. Bei allen Clustern spielten die pragmatischen Behandlungsmotive (Behandlungsbereitschaft) bei der Behandlungswahl eine zentrale Rolle, bei Cluster 2 am stärksten. Gegenüber Cluster 1 ist bei den Patienten der Cluster 2 und 3 das komplementärmedizinische Behandlungsverständnis (Behandlungsdisposition) stärker ausgeprägt, bei Cluster 2 am höchsten. 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[Treatment-oriented attitudes and treatment motivation of patients from two clinics for complementary medicine].
Hintergrund: Die zunehmende Inanspruchnahme komplementärmedizinischer Therapien lässt auf einen Einstellungswandel bezüglich des Behandlungsverständnisses schliessen. Fragestellung: Untersuchung der Rolle von Einstellungen bei der Motivation für komplementärmedizinische Behandlung: (1) Lässt sich die Untersuchungsstichprobe hinsichtlich behandlungsbezogener Einstellungen in homogene Gruppen aufteilen? (2) Welche Zusammenhänge bestehen zwischen den in Frage (1) identifizierten Einstellungsgruppen und motivationalen Variablen? Patienten und Methode: Das Datenmaterial bestand aus vier Fragebögen, die 203 Patienten in zwei komplementärmedizinischen Kliniken vorgelegt wurden. Zur Differenzierung der Einstellungsstruktur wurde eine Clusteranalyse über drei Einstellungsskalen durchgeführt. Die Interpretation motivationaler Aspekte erfolgte auf der Grundlage des Arbeitsmodells von Petry, der den Motivationsprozess anhand von drei Motivationsdimensionen (Behandlungsdisposition, Behandlungsbereitschaft, Behandlungsaktivität) beschreibt. Ergebnisse: Drei Einstellungsgruppen konnten identifiziert werden: «Nicht-Überzeugte » (Cluster 1, n = 24) zeigten eine geringe Überzeugung in Bezug auf alle komplementärmedizinischen Behandlungsaspekte. «Überzeugte» (Cluster 2, n = 103) gaben in allen drei Skalen eine hohe Zustimmung an, am höchsten in der Skala Patientenrolle. Auch «Teil-Überzeugte» (Cluster 3, n = 70) betonten vor allem die «Patientenrolle»; Aspekte der Arzt-Patient-Beziehung und der Behandlungsmethode fanden teilweise Zustimmung. Bei allen Clustern spielten die pragmatischen Behandlungsmotive (Behandlungsbereitschaft) bei der Behandlungswahl eine zentrale Rolle, bei Cluster 2 am stärksten. Gegenüber Cluster 1 ist bei den Patienten der Cluster 2 und 3 das komplementärmedizinische Behandlungsverständnis (Behandlungsdisposition) stärker ausgeprägt, bei Cluster 2 am höchsten. Diskussion: Auch wenn bei allen Einstellungsgruppen die pragmatischen Behandlungsmotive stark ausgeprägt sind, wird die zentrale Rolle der behandlungsbezogenen Einstellungen im Motivationsprozess bestätigt. Trotz unterschiedlicher Einstellungsstruktur vertritt die Mehrheit der Patienten ein komplementärmedizinisches Behandlungsverständnis.