人权不分性别":赫维格-多姆的女性主义人权观

IF 0.2 3区 文学 0 LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN
Sebastian Wogenstein
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摘要

海德薇格·多姆斯(Hedwig Dohms, 1831-1919)将妇女权利视为人权。多姆的文章探讨了试图反驳反女权主义者论点的策略。在将妇女权利定义为人权时,多姆引用了以前的人权宣言,并呼吁将其隐含的普遍性也适用于妇女。这篇文章以《牧师对妇女的看法》(1872年)和《妇女的自然与权利》(1876年)为例,展示了多姆如何利用戏仿和讽刺作为揭露反女权主义立场的矛盾和逻辑错误的手段。她尤其反对父权观念,即女性在生理上注定要从事特定的职业和社会角色。多姆出生时是犹太人,认为自己是不信教的,他主要从基督教的角度提到宗教,认为宗教主要是一种压迫的工具。多姆展示了统治和压迫是如何以多种方式运作的,这种交叉性的意识使她能够将关于妇女权利的讨论置于一个更广泛的权利背景下,在这个背景下,性别与其他加剧压迫的因素联系在一起。本文的结论是对“法律生成性”概念的思考,即法律叙事对规范宇宙的生成效应。从这个意义上说,“法律生成”可以理解为一个过程,在这个过程中,文字创造了规范性基础,而规范性基础又产生了法律合法性。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
‘DIE MENSCHENRECHTE HABEN KEIN GESCHLECHT’: HEDWIG DOHM'S FEMINIST CONCEPTION OF HUMAN RIGHTS

Dieser Artikel befasst sich mit Hedwig Dohms (1831–1919) Konzeption der Frauenrechte als Menschenrechte. Untersucht werden in Dohms Aufsätzen jene Strategien, die Argumente der Frauenrechtsgegner zu entkräften suchen. Indem sie Frauenrechte als Menschenrechte fasst, knüpft Dohm an vorausgehende Menschenrechtserklärungen an und fordert, dass deren implizite Universalität auch in Bezug auf Frauen verwirklicht wird. Der Artikel zeigt am Beispiel der beiden Texte ‚Was die Pastoren von den Frauen denken‘ (1872) und Der Frauen Natur und Recht (1876), wie Dohm Parodie und Satire als Mittel verwendet, um Widersprüche und logische Fehler in antifeministischen Positionen aufzudecken. Insbesondere lehnt sie die patriarchalische Vorstellung ab, dass Frauen biologisch für bestimmte Berufe und gesellschaftliche Rollen determiniert seien. Dohm, die durch Geburt jüdisch war und sich als areligiös betrachtete, erwähnt Religion hauptsächlich mit Blick auf das Christentum und versteht sie primär als ein Instrument der Unterdrückung. Dohm zeigt, wie Herrschaft und Unterdrückung auf vielschichtige Weise operieren, und dieses Bewusstsein für Intersektionalität ermöglicht es ihr, die Diskussion über Frauenrechte in einen größeren Rechte-Kontext einzuordnen, in dem Gender mit anderen Faktoren verknüpft ist, die die Unterdrückung verschärfen. Der Artikel schließt mit Überlegungen zum Konzept der ‚Jurisgenerativität‘, d. h. zum generativen Effekt, den Narrative des Rechts auf das normative Universum haben. So verstanden vermag ‚Jurisgenerativität‘ den Prozess zu erfassen, in dem durch Worte die normativen Grundlagen geschaffen werden, aus denen wiederum rechtliche Legitimität entspringt.

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GERMAN LIFE AND LETTERS
GERMAN LIFE AND LETTERS LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN-
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期刊介绍: - German Life and Letters was founded in 1936 by the distinguished British Germanist L.A. Willoughby and the publisher Basil Blackwell. In its first number the journal described its aim as "engagement with German culture in its widest aspects: its history, literature, religion, music, art; with German life in general". German LIfe and Letters has continued over the decades to observe its founding principles of providing an international and interdisciplinary forum for scholarly analysis of German culture past and present. The journal appears four times a year, and a typical number contains around eight articles of between six and eight thousand words each.
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GB/T 7714-2015
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