老年人住院护理机构中的临终愿望--护理人员的负担和需求,以及机构内部讨论和定位的各个方面

Elisabeth Jentschke, Antonia Rabe, Helena Armbrecht, Frieder R. Lang, Maria Heckel
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Des Weiteren fehlen Anhaltspunkte entlang derer einrichtungsinterne Positionen zu diesem Themenkomplex erarbeitet werden können.\n Ziele Erfassung von Belastungen und Bedürfnissen der Pflegenden in der stationären Altenpflege am Beispiel der Diakonie im Zusammenhang mit Sterbewünschen und dem assistierten Suizid sowie Identifikation relevanter Aspekte für eine einrichtungsinterne Positionierung.\n Methode Befragung von Pflegenden mittels eines selbstentwickelten, nicht-validierten Fragebogens. Anschließende Durchführung von semistrukturierten Interviews mit im Pflegekontext ausgewiesenen Fachpersonen zu ausgewählten Fragebogenergebnissen und Praxislösungen zum Umgang mit Sterbewünschen und dem assistierten Suizid in der stationären Altenhilfe. Die Daten wurden deskriptiv sowie mit der fokussierten Inhaltsanalyse nach Kuckartz analysiert.\n Ergebnisse Die Daten von 434 Pflegenden und 8 Fachpersonen wurden ausgewertet. 98% (n=423) der Pflegenden gaben in der Befragung an, Erfahrungen mit der Äußerung von Sterbewünschen gemacht zu haben, während 93% (n=403) verneinten, dass es in ihrer Einrichtung schon einmal einen assistierten Suizid gegeben habe. Zudem wünschten sich zwei Drittel (n=299) der Befragten im Umgang mit Sterbewünschen und Wünschen nach dem assistierten Suizid Unterstützung durch Supervision, Fortbildungen und klare Handlungsanweisungen. Aus den Interviews mit fachlich erfahrenen Personen (n=8) ließen sich eine angemessene Qualifizierung der Pflegenden, das Vorhandensein eines Netzwerks, die Teamkultur sowie die zeitlichen Ressourcen als relevante Faktoren erkennen, anhand derer die Positionen verschiedener Interessengruppen zum Umgang mit dem assistierten Suizid beschrieben werden können.\n Schlussfolgerung Der Umgang mit Sterbewünschen und Wünschen nach dem assistierten Suizid ist für Pflegende der stationären Altenhilfe von praktischer Relevanz. Die Generalisierbarkeit der Ergebnisse ist aufgrund des diakonischen Kontextes beschränkt und ist für andere Settings zu prüfen. Auf Basis der Studienergebnisse wurde von 3 Fachverbänden der Diakonie Bayern eine Arbeitshilfe zur Unterstützung einer gemeinschaftlichen einrichtungsinternen Positionierung für alle Mitarbeitenden erstellt.","PeriodicalId":273715,"journal":{"name":"Zeitschrift für Palliativmedizin","volume":"15 11","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2024-07-23","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Sterbewünsche im Kontext stationärer Altenpflegeeinrichtungen – Belastungen und Bedürfnisse von Pflegenden sowie Aspekte für eine einrichtungsinterne Diskussion und Positionsfindung\",\"authors\":\"Elisabeth Jentschke, Antonia Rabe, Helena Armbrecht, Frieder R. 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摘要

背景 由于他们之间的密切互动,老人院舍的护理人员会面对需要护理的人的临终愿望,其中可能包括协助自杀的愿望。自《刑法》第 217 条废止后,德国不再禁止以商业为目的的自杀宣传。很少有研究对照护者的负担和支持需求进行调查。此外,也缺乏可据以就这一主题形成内部立场的证据。目标 以 Diakonie 老年病住院护理机构为例,记录护理人员在临终愿望和协助自杀方面的负担和需求,并确定机构内部定位的相关方面。方法 使用一份自行编制、未经验证的问卷对护理人员进行调查。随后对护理专业人员进行了半结构式访谈,内容涉及选定的问卷调查结果以及在老人院中处理临终遗愿和协助自杀问题的实际解决方案。对数据进行了描述性分析,并使用了库卡茨的重点内容分析法。结果 对来自 434 名照顾者和 8 名专业人员的数据进行了分析。98%(n=423)的照护者在调查中表示,他们曾经有过表达死亡意愿的经历,而93%(n=403)的照护者否认他们所在的机构曾经发生过协助自杀事件。此外,三分之二(n=299)的受访者希望通过监督、进一步培训和明确指示,在处理临终愿望和协助自杀愿望方面得到支持。在对经验丰富的专业人员(n=8)进行的访谈中,我们发现护理人员的适当资格、网络的存在、团队文化和时间资源是可以用来描述不同利益群体在处理协助自杀问题上立场的相关因素。结论 处理死亡意愿和协助自杀意愿对于长者住宿护理中的护老者具有实际意义。研究结果的普遍适用性受到执事环境的限制,应在其他环境下进行研究。根据研究结果,巴伐利亚教区的三个专业协会为所有员工制作了工作辅助工具,以支持组织内部的共同定位。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Sterbewünsche im Kontext stationärer Altenpflegeeinrichtungen – Belastungen und Bedürfnisse von Pflegenden sowie Aspekte für eine einrichtungsinterne Diskussion und Positionsfindung
Hintergrund Pflegende in der stationären Altenhilfe werden aufgrund ihrer engen Interaktion mit den Sterbewünschen der pflegebedürftigen Personen konfrontiert, welche den Wunsch nach dem assistierten Suizid umfassen können. Die geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung ist seit der Nichtigkeitserklärung von §217 StGB in Deutschland nicht mehr untersagt. Wenige Studien untersuchen bisher die Belastungen und Unterstützungsbedürfnisse von Pflegenden. Des Weiteren fehlen Anhaltspunkte entlang derer einrichtungsinterne Positionen zu diesem Themenkomplex erarbeitet werden können. Ziele Erfassung von Belastungen und Bedürfnissen der Pflegenden in der stationären Altenpflege am Beispiel der Diakonie im Zusammenhang mit Sterbewünschen und dem assistierten Suizid sowie Identifikation relevanter Aspekte für eine einrichtungsinterne Positionierung. Methode Befragung von Pflegenden mittels eines selbstentwickelten, nicht-validierten Fragebogens. Anschließende Durchführung von semistrukturierten Interviews mit im Pflegekontext ausgewiesenen Fachpersonen zu ausgewählten Fragebogenergebnissen und Praxislösungen zum Umgang mit Sterbewünschen und dem assistierten Suizid in der stationären Altenhilfe. Die Daten wurden deskriptiv sowie mit der fokussierten Inhaltsanalyse nach Kuckartz analysiert. Ergebnisse Die Daten von 434 Pflegenden und 8 Fachpersonen wurden ausgewertet. 98% (n=423) der Pflegenden gaben in der Befragung an, Erfahrungen mit der Äußerung von Sterbewünschen gemacht zu haben, während 93% (n=403) verneinten, dass es in ihrer Einrichtung schon einmal einen assistierten Suizid gegeben habe. Zudem wünschten sich zwei Drittel (n=299) der Befragten im Umgang mit Sterbewünschen und Wünschen nach dem assistierten Suizid Unterstützung durch Supervision, Fortbildungen und klare Handlungsanweisungen. Aus den Interviews mit fachlich erfahrenen Personen (n=8) ließen sich eine angemessene Qualifizierung der Pflegenden, das Vorhandensein eines Netzwerks, die Teamkultur sowie die zeitlichen Ressourcen als relevante Faktoren erkennen, anhand derer die Positionen verschiedener Interessengruppen zum Umgang mit dem assistierten Suizid beschrieben werden können. Schlussfolgerung Der Umgang mit Sterbewünschen und Wünschen nach dem assistierten Suizid ist für Pflegende der stationären Altenhilfe von praktischer Relevanz. Die Generalisierbarkeit der Ergebnisse ist aufgrund des diakonischen Kontextes beschränkt und ist für andere Settings zu prüfen. Auf Basis der Studienergebnisse wurde von 3 Fachverbänden der Diakonie Bayern eine Arbeitshilfe zur Unterstützung einer gemeinschaftlichen einrichtungsinternen Positionierung für alle Mitarbeitenden erstellt.
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