林莺的森林:19 世纪以来的管理历史及由此产生的推广建议

Q3 Agricultural and Biological Sciences
Sarah Baumgartner, Alex Grendelmeier, Karin Feller, M. Lanz, M. Stuber
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Die vorliegende Studie rekonstruiert in einem interdisziplinären Projekt die forstliche Nutzungsgeschichte von ausgewählten Waldlaubsänger-Habitaten in den Kantonen Basel-Landschaft und Solothurn. Als historische Quellen dienten in erster Linie die Waldwirtschaftspläne. Dabei zeigte sich, dass sich diese Wälder aus Bewirtschaftungsformen der Altersklassenwälder entwickelt hatten. Die meisten dieser Areale waren im früheren 19. Jahrhundert kahl geschlagen worden. Anschliessend wurden die Wälder, die in den historischen Aufzeichnungen zumeist als sehr schlechtwüchsig bezeichnet wurden, bis heute kaum mehr genutzt. Aus den Ergebnissen leiten sich Empfehlungen für die Förderung des Waldlaubsängers und weiterer syntoper Arten ab. Kurzfristig sollen bereits vom Waldlaubsänger besiedelte Flächen temporär bis zu ihrer natürlichen Auflichtung oder komplett aus der Nutzung genommen werden. 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摘要

自 20 世纪 90 年代以来,瑞士的木莺(Phylloscopus sibilatrix)数量急剧下降。在瑞士的一些地区(如中央高原),这种繁殖鸟几乎完全消失。作为物种推广项目的基础,瑞士鸟类研究所自 2009 年以来一直在调查该物种对栖息地的要求。 除了自然地点因素和当前的森林管理外,历史上的森林利用是否也会对适合木莺栖息地的发展产生影响,这个问题至今仍未得到经验性的回答。我们对这一问题进行了调查,以便将获得的任何见解纳入森林管理建议中。在一个跨学科项目中,本研究重建了巴塞尔-兰茨哈特州和索洛图恩州部分林莺栖息地的林业利用历史。使用的历史资料主要是森林管理计划。这表明,这些森林是从龄级森林的管理形式发展而来的。其中大部分地区在 19 世纪初被开垦。随后,这些在历史记录中大多被描述为生长极差的森林至今几乎没有得到利用。根据研究结果,提出了推广木莺和其他同类物种的建议。在短期内,已经有木莺定居的地区应暂时停止使用,直到它们自然稀疏或完全清除为止。从长远来看,在干燥、低矮、灌木层稀疏的森林群落中提供支持尤其有效。在瑞士,木莺在几公顷的原始森林的最佳阶段和更老的阶段定居,而无需稀疏树木层。因此,尽管气候变化,在森林规划中仍应继续考虑龄级森林的再生和管理方法。应避免在整个地区建立永久性森林。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Wälder für Waldlaubsänger: Bewirtschaftungs-geschichte seit dem 19. Jahrhundert und daraus abgeleitete Förderempfehlungen
Die Population des Waldlaubsängers (Phylloscopus sibilatrix) ist hierzulande seit den 1990er-Jahren stark rückläufig. Aus manchen Regionen der Schweiz (z.B. Mittelland) ist der Brutvogel fast komplett verschwunden. Als Grundlage für ein Artenförderprojekt untersucht die Schweizerische Vogelwarte die Habitatansprüche dieser Art seit 2009. Die Frage, ob neben den natürlichen Standortfaktoren und der aktuellen Bewirtschaftung auch die historische Waldnutzung einen Einfluss auf die Entstehung von geeigneten Waldlaubsänger-Habitaten haben könnte, blieb bislang empirisch unbeantwortet. Dieser Frage sind wir nachgegangen, damit allenfalls gewonnene Erkenntnisse in Empfehlungen an die Forstwirtschaft fliessen können. Die vorliegende Studie rekonstruiert in einem interdisziplinären Projekt die forstliche Nutzungsgeschichte von ausgewählten Waldlaubsänger-Habitaten in den Kantonen Basel-Landschaft und Solothurn. Als historische Quellen dienten in erster Linie die Waldwirtschaftspläne. Dabei zeigte sich, dass sich diese Wälder aus Bewirtschaftungsformen der Altersklassenwälder entwickelt hatten. Die meisten dieser Areale waren im früheren 19. Jahrhundert kahl geschlagen worden. Anschliessend wurden die Wälder, die in den historischen Aufzeichnungen zumeist als sehr schlechtwüchsig bezeichnet wurden, bis heute kaum mehr genutzt. Aus den Ergebnissen leiten sich Empfehlungen für die Förderung des Waldlaubsängers und weiterer syntoper Arten ab. Kurzfristig sollen bereits vom Waldlaubsänger besiedelte Flächen temporär bis zu ihrer natürlichen Auflichtung oder komplett aus der Nutzung genommen werden. Längerfristig ist eine Förderung auf trockenen, wenig wüchsigen Waldgesellschaften mit damit einhergehender Strauchschichtarmut besonders effizient. In der Schweiz besiedelt der Waldlaubsänger die Optimalphase und ältere Stadien des Altersklassenwaldes ohne Durchforstung der Baumschicht auf mehreren Hektaren. Deshalb sollten zu Altersklassenwald führende Verjüngungs- und Bewirtschaftungsmethoden bei der Waldplanung trotz Klimawandel weiterhin berücksichtig werden. Auf einen flächendeckenden Dauerwald ist zu verzichten.
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Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen
Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen Agricultural and Biological Sciences-Forestry
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