{"title":"建造、拆除、消灭?共和国宫与德国统一的矛盾愿望","authors":"Nick Hodgin","doi":"10.1111/glal.12409","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Der 1976 eröffnete Ost-Berliner Palast der Republik stand bis zu seinem Abriss im Jahr 2003 neben und im Gegensatz zu den anderen Gebäuden auf der Berliner Museumsinsel. Diese Abhandlung untersucht die Umstände des Baus und Abrisses des Prestigebauwerks der DDR und seines geschichtsträchtigen Standorts, an dem sich heute das Stadtschloss und das Humboldt-Forum befinden. Diese Analyse würdigt die jüngsten heftigen Debatten über die Kolonialgeschichte Deutschlands, konzentriert sich jedoch insbesondere auf die ostdeutsche Vergangenheit. Der Beitrag untersucht den ikonoklastischen Impuls und den entsprechenden Widerstand gegen die Ausrottung der DDR in der Zeit seit der Wiedervereinigung und hinterfragt die soziale Macht der Gebäude an diesem Ort, ihre politische Symbolik und was der Abriss des Palastes und der Wiederaufbau des Schlosses über die politischen Wünsche in Deutschland, besonders Deutschlands fraglicher Umgang mit der Geschichte seit der Vereinigung, aussagen. Wäre der Palast geblieben, so wird hier vermutet, hätte seine unangenehme Präsenz (sei es als renoviertes Bauwerk oder als Ruine) für künftige Zeiten möglicherweise besser als Erinnerung an eine unbequeme Vergangenheit gedient; als Katalysator für andauernde, zwangsläufig schwierige Diskussionen über Geschichte und Erbe, statt als ein Versuch, die ostdeutsche Geschichte zu verschweigen.</p>","PeriodicalId":54012,"journal":{"name":"GERMAN LIFE AND LETTERS","volume":"77 2","pages":"238-262"},"PeriodicalIF":0.2000,"publicationDate":"2024-04-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"CONSTRUCTION, DEMOLITION, EXTIRPATION? THE PALAST DER REPUBLIK AND THE CONFLICTING DESIRES OF GERMAN UNIFICATION\",\"authors\":\"Nick Hodgin\",\"doi\":\"10.1111/glal.12409\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<p>Der 1976 eröffnete Ost-Berliner Palast der Republik stand bis zu seinem Abriss im Jahr 2003 neben und im Gegensatz zu den anderen Gebäuden auf der Berliner Museumsinsel. Diese Abhandlung untersucht die Umstände des Baus und Abrisses des Prestigebauwerks der DDR und seines geschichtsträchtigen Standorts, an dem sich heute das Stadtschloss und das Humboldt-Forum befinden. Diese Analyse würdigt die jüngsten heftigen Debatten über die Kolonialgeschichte Deutschlands, konzentriert sich jedoch insbesondere auf die ostdeutsche Vergangenheit. Der Beitrag untersucht den ikonoklastischen Impuls und den entsprechenden Widerstand gegen die Ausrottung der DDR in der Zeit seit der Wiedervereinigung und hinterfragt die soziale Macht der Gebäude an diesem Ort, ihre politische Symbolik und was der Abriss des Palastes und der Wiederaufbau des Schlosses über die politischen Wünsche in Deutschland, besonders Deutschlands fraglicher Umgang mit der Geschichte seit der Vereinigung, aussagen. Wäre der Palast geblieben, so wird hier vermutet, hätte seine unangenehme Präsenz (sei es als renoviertes Bauwerk oder als Ruine) für künftige Zeiten möglicherweise besser als Erinnerung an eine unbequeme Vergangenheit gedient; als Katalysator für andauernde, zwangsläufig schwierige Diskussionen über Geschichte und Erbe, statt als ein Versuch, die ostdeutsche Geschichte zu verschweigen.</p>\",\"PeriodicalId\":54012,\"journal\":{\"name\":\"GERMAN LIFE AND LETTERS\",\"volume\":\"77 2\",\"pages\":\"238-262\"},\"PeriodicalIF\":0.2000,\"publicationDate\":\"2024-04-11\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"GERMAN LIFE AND LETTERS\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/glal.12409\",\"RegionNum\":3,\"RegionCategory\":\"文学\",\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"0\",\"JCRName\":\"LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"GERMAN LIFE AND LETTERS","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/glal.12409","RegionNum":3,"RegionCategory":"文学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN","Score":null,"Total":0}
CONSTRUCTION, DEMOLITION, EXTIRPATION? THE PALAST DER REPUBLIK AND THE CONFLICTING DESIRES OF GERMAN UNIFICATION
Der 1976 eröffnete Ost-Berliner Palast der Republik stand bis zu seinem Abriss im Jahr 2003 neben und im Gegensatz zu den anderen Gebäuden auf der Berliner Museumsinsel. Diese Abhandlung untersucht die Umstände des Baus und Abrisses des Prestigebauwerks der DDR und seines geschichtsträchtigen Standorts, an dem sich heute das Stadtschloss und das Humboldt-Forum befinden. Diese Analyse würdigt die jüngsten heftigen Debatten über die Kolonialgeschichte Deutschlands, konzentriert sich jedoch insbesondere auf die ostdeutsche Vergangenheit. Der Beitrag untersucht den ikonoklastischen Impuls und den entsprechenden Widerstand gegen die Ausrottung der DDR in der Zeit seit der Wiedervereinigung und hinterfragt die soziale Macht der Gebäude an diesem Ort, ihre politische Symbolik und was der Abriss des Palastes und der Wiederaufbau des Schlosses über die politischen Wünsche in Deutschland, besonders Deutschlands fraglicher Umgang mit der Geschichte seit der Vereinigung, aussagen. Wäre der Palast geblieben, so wird hier vermutet, hätte seine unangenehme Präsenz (sei es als renoviertes Bauwerk oder als Ruine) für künftige Zeiten möglicherweise besser als Erinnerung an eine unbequeme Vergangenheit gedient; als Katalysator für andauernde, zwangsläufig schwierige Diskussionen über Geschichte und Erbe, statt als ein Versuch, die ostdeutsche Geschichte zu verschweigen.
期刊介绍:
- German Life and Letters was founded in 1936 by the distinguished British Germanist L.A. Willoughby and the publisher Basil Blackwell. In its first number the journal described its aim as "engagement with German culture in its widest aspects: its history, literature, religion, music, art; with German life in general". German LIfe and Letters has continued over the decades to observe its founding principles of providing an international and interdisciplinary forum for scholarly analysis of German culture past and present. The journal appears four times a year, and a typical number contains around eight articles of between six and eight thousand words each.