{"title":"异端与正统:托马斯-曼《浮士德》中的文本变异","authors":"Peter Eagles","doi":"10.1111/glal.12408","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Dieser Aufsatz bezieht sich auf eine textliche Besonderheit in Thomas Manns Roman <i>Doktor Faustus</i> und möchte das folgende Thema behandeln: die Rolle der Ketzerei im Roman, und die Frage, ob das Ketzerische durch die Kunst zugänglicher oder unzugänglicher wird als die Rechtgläubigkeit. Die Ketzerei und deren Gegenteil, die Rechtgläubigkeit oder ‘das Fromme’, wie Mann es meistens nennt, sind Formen des religiösen Denkens, die hier im übertragenen Sinne verwendet werden, um das geistige und intellektuelle Dilemma des modernen Künstlers darzustellen. Da Adrian Leverkühn Komponist ist, und der Leser Manns Beschreibung seiner Musik (durch den Erzähler Zeitblom) vertrauen muss, ist hier die These, dass ein Verständnis der Quellen der christlichen Ketzerei, auf die Leverkühn seine Kompositionen aufbaut, zum Verständnis der Natur seiner Musik und deren Beziehung zur künstlerischen Tradition, die sie gleichzeitig annimmt und ablehnt, notwendig ist. Der Aufsatz zeigt durch die Behandlung der Ketzerei in Dostojewskis bedeutendsten Romanen auch deren entscheidenden Einfluss auf <i>Doktor Faustus</i> auf. Schließlich wird noch eine weitere textliche Besonderheit betrachtet, die sich auf die Frage von Erlösung bezieht.</p>","PeriodicalId":54012,"journal":{"name":"GERMAN LIFE AND LETTERS","volume":"77 2","pages":"177-194"},"PeriodicalIF":0.2000,"publicationDate":"2024-04-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"HERESY AND ORTHODOXY: A TEXTUAL VARIANT IN THOMAS MANN'S DOKTOR FAUSTUS\",\"authors\":\"Peter Eagles\",\"doi\":\"10.1111/glal.12408\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<p>Dieser Aufsatz bezieht sich auf eine textliche Besonderheit in Thomas Manns Roman <i>Doktor Faustus</i> und möchte das folgende Thema behandeln: die Rolle der Ketzerei im Roman, und die Frage, ob das Ketzerische durch die Kunst zugänglicher oder unzugänglicher wird als die Rechtgläubigkeit. Die Ketzerei und deren Gegenteil, die Rechtgläubigkeit oder ‘das Fromme’, wie Mann es meistens nennt, sind Formen des religiösen Denkens, die hier im übertragenen Sinne verwendet werden, um das geistige und intellektuelle Dilemma des modernen Künstlers darzustellen. Da Adrian Leverkühn Komponist ist, und der Leser Manns Beschreibung seiner Musik (durch den Erzähler Zeitblom) vertrauen muss, ist hier die These, dass ein Verständnis der Quellen der christlichen Ketzerei, auf die Leverkühn seine Kompositionen aufbaut, zum Verständnis der Natur seiner Musik und deren Beziehung zur künstlerischen Tradition, die sie gleichzeitig annimmt und ablehnt, notwendig ist. Der Aufsatz zeigt durch die Behandlung der Ketzerei in Dostojewskis bedeutendsten Romanen auch deren entscheidenden Einfluss auf <i>Doktor Faustus</i> auf. Schließlich wird noch eine weitere textliche Besonderheit betrachtet, die sich auf die Frage von Erlösung bezieht.</p>\",\"PeriodicalId\":54012,\"journal\":{\"name\":\"GERMAN LIFE AND LETTERS\",\"volume\":\"77 2\",\"pages\":\"177-194\"},\"PeriodicalIF\":0.2000,\"publicationDate\":\"2024-04-11\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"GERMAN LIFE AND LETTERS\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/glal.12408\",\"RegionNum\":3,\"RegionCategory\":\"文学\",\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"0\",\"JCRName\":\"LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"GERMAN LIFE AND LETTERS","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/glal.12408","RegionNum":3,"RegionCategory":"文学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN","Score":null,"Total":0}
HERESY AND ORTHODOXY: A TEXTUAL VARIANT IN THOMAS MANN'S DOKTOR FAUSTUS
Dieser Aufsatz bezieht sich auf eine textliche Besonderheit in Thomas Manns Roman Doktor Faustus und möchte das folgende Thema behandeln: die Rolle der Ketzerei im Roman, und die Frage, ob das Ketzerische durch die Kunst zugänglicher oder unzugänglicher wird als die Rechtgläubigkeit. Die Ketzerei und deren Gegenteil, die Rechtgläubigkeit oder ‘das Fromme’, wie Mann es meistens nennt, sind Formen des religiösen Denkens, die hier im übertragenen Sinne verwendet werden, um das geistige und intellektuelle Dilemma des modernen Künstlers darzustellen. Da Adrian Leverkühn Komponist ist, und der Leser Manns Beschreibung seiner Musik (durch den Erzähler Zeitblom) vertrauen muss, ist hier die These, dass ein Verständnis der Quellen der christlichen Ketzerei, auf die Leverkühn seine Kompositionen aufbaut, zum Verständnis der Natur seiner Musik und deren Beziehung zur künstlerischen Tradition, die sie gleichzeitig annimmt und ablehnt, notwendig ist. Der Aufsatz zeigt durch die Behandlung der Ketzerei in Dostojewskis bedeutendsten Romanen auch deren entscheidenden Einfluss auf Doktor Faustus auf. Schließlich wird noch eine weitere textliche Besonderheit betrachtet, die sich auf die Frage von Erlösung bezieht.
期刊介绍:
- German Life and Letters was founded in 1936 by the distinguished British Germanist L.A. Willoughby and the publisher Basil Blackwell. In its first number the journal described its aim as "engagement with German culture in its widest aspects: its history, literature, religion, music, art; with German life in general". German LIfe and Letters has continued over the decades to observe its founding principles of providing an international and interdisciplinary forum for scholarly analysis of German culture past and present. The journal appears four times a year, and a typical number contains around eight articles of between six and eight thousand words each.